Inspiration

für Raum und Leben

Für unsere Kleinen – wie Kinder richtig sitzen

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Wer sein Leben führt, ist Führungskraft. Bis es allerdings soweit ist, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu leben, braucht es Zeit, um heraus zu finden mit welchen Gaben ein Mensch gesegnet ist und natürlich gute Bedingungen, damit die bestmögliche Entwicklung auf tragbarem Fundament steht. Gerade Kinder brauchen für diese Entwicklung unsere Unterstützung und ein wohlgesonnenes Umfeld.

Blick in die Zukunft - Kinder sind Yang

Foto von Pixabay

Ein Kind ist im Grunde der reichste Mensch auf Erden. In einem Kind schlummern alle Anlagen, um „alles“ zu können, dazu noch ganz eigene Gaben und Talente. Ein Kind kann die seltensten und schwierigsten Sprachen und Gebräuche lernen, kann „die Welt verstehen“ und trägt sowohl die Evolution als immer auch einen Teil Revolution in sich.

Doch nicht immer kommen die Gaben zur Geltung, kann die Welt mit dem eigenen Potenzial beschenkt werden. Bildlich gesehen sind Kinder wie junge Pflanzen. Gute Gärtner wissen, die jungen sind sehr robust, anpassungsfähig und haben den absoluten Lebenswillen. Gleichzeitig brauchen gerade sie Zuwendung und Fürsorge damit sie nicht verkümmern, damit nichts sie umhaut und ihr Vertrauen gefestigt wird. Auf das sie, wenn die Zeit gekommen ist, in ihrer schönsten Blüte erstrahlen.

Eine Lehrerin fragt mich: „In meiner Klasse haben wir die Sitzordnung aufgelöst und die Tische in Gruppen zusammen gestellt. Doch irgendwie will keine Ruhe aufkommen, mich erschöpft das Unterrichten und die Kinder sind laut und unkonzentriert.“

Auch hier gilt: Wer mit dem Rücken zum Geschehen sitzt ist klar im Nachteil.

Kinder lernen durch Nachahmung und indem sie eine Beziehung aufbauen. Das heißt, was sie lernen sollen, kommt im besten Fall von vorne. Auch wichtig ist der unmittelbare Kontakt zu dem Menschen, der ihnen etwas beibringen will. Sitzt jemand (wie an diesen Inseln unvermeidlich) mit dem Rücken zum Lehrer / zur Lehrerin ist diese Verbindung gekappt.

Gleichzeitig (probieren Sie das selbst) ist man immer in Bewegung und das stört die Konzentration: die Lehrerin sehen, zuhören, sich dann wieder umdrehen, um etwas aufzuschreiben, und wieder drehen und wieder – klar ist das mühsam, da geht Energie verloren  und es ist kein Wunder, dass das Interesse nachläßt und die Konzentration schwindet.

Das Yin / Yang Prinzip sagt so: Hinten Yin, der Rücken, die Vergangenheit, das Bedürfnis nach Schutz. Vorne Yang, das Gesicht, die Zukunft, das Handeln. Kinder sind ganz viel Yang, wollen sich bewegen und in die Zukunft wachsen. Darum brauchen sie nach vorne Raum. Und weil sie so viel lernen und verarbeiten müssen ist ein geschützter Rücken für sie doppelt wichtig.

Außerdem brauchen Kinder viel Platz zum denken. Sie sollen ja nicht nur nachdenken, sondern auch vordenken und Neues denken. Und der Kopf braucht Raum. Deshalb bekomme ich meine persönliche Krise wenn ich sehe, wie Kinder unter Hochbetten „verstaut werden“ um ihre Aufgaben zu erledigen. Sie sitzen mit dem Rücken zum Raum, abgewandt vom Geschehen, die Wand (=die Zukunft) vor der Nase und ohne Freiraum im Blick, dazu meist dunkel und oben das Bettbrett. Sozusagen pures Brett-vorm-und-überm-Kopf-Syndrom. Wer mußte früher in der Ecke stehen und erinnert sich, was das auslöst ?

Kinder wachsen in ihre Zukunft, sie brauchen Raum um sich zu entfalten und etwas auszuprobieren. Und sie brauchen einen starken Rückhalt  – die Wand stellvertretend für die Eltern, die hinter ihnen stehen.

Darum rät die Feng Shui Beraterin

  • Keine Inseln in der Klasse – sie stören nicht nur die Konzentration, sie sind auch ungünstig für das Gemeinschaftsgefühl. Die klassische Aufteilung mit den Pulten neben- und hintereinander und auch die U-Form haben demgegenüber Vorteile.
  • Kein Schreibtisch unterm Hochbett – Kinder wollen wachsen, nach vorn und nach oben. Unterm Hochbett lernen zu sollen ist eine miserable Bedingung.

Ist das Kinderzimmer auch noch so klein – Bett und Schreibtisch sind die maßgeblichen Kriterien. Das Kind muss gut und geschützt schlafen können (Yin) und braucht einen Schreibtisch, von dem aus es – bildlich gesprochen – in die Welt (und seine Zukunft) schauen kann (Yang). Wer sagt, es gibt kein Platz im Zimmer, schaue sich genau um: Die meisten Kinder brauchen nicht viel Spielzeug, denn die Anregungen kommen (noch) von innen, Kinder sind voller Phantasie, Neugierde und Explorationsfreude.

Experimente in Kindergärten haben gezeigt: Eine Woche alles Spielzeug bis auf ein paar Kisten, Kissen, Decken weggeräumt – und selten erlebten Kindergärtner-innen so gut gelaunte, in sich zentrierte, phantasievolle, freundliche und spieleerfinderische Kinder. Probieren Sie’s aus – und wenn Sie Rat brauchen bin ich gerne für Sie da.

spielen belebt

Foto von Pixabay

„Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter des Lebens Verlangen nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran

 

 

 

4 Kommentare zu “Für unsere Kleinen – wie Kinder richtig sitzen

  1. Danke für diesen klaren Beitrag, der Feng Shui Regeln gut übersetzt,
    herzliche Grüße
    Irene Dietrich

    Gefällt 1 Person

  2. Ich liebe einfach einige der Sachen(Dinge), die Sie hier schrieben.

    Über jung, neue Betriebe(Pflanzen) zu sein; Leben nicht, der umgekehrt startet, und wie gestern noch darin bleibt; und letzt aller, wie wir die Kurven sind, die unsere Kinder aus ähnlichen lebenden Pfeilen senden.

    Diese sind jed schön! Ich hoffe, dass sie Ihre eigenen Wörter sind, so dass Sie in ihrer Reinheit schmecken können.
    fiddledeedeebooks.wordpress.com

    Gefällt 1 Person

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