Inspiration

für Raum und Leben


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Herzens-Angelegenheiten

Mit Blick für die Details eines guten Lebens © Andrea Davis

„Willst du links etwas verändern, beginne rechts“, rieten die Weisen aus China.

Je öfter ich diese Worte in mir bewege, desto tiefgründiger beginnen sie zu klingen. Mittlerweile weiß ich, dass es hierbei nicht nur um den Raum geht, sondern um alles, was getan werden muss.

Im Raum habe ich diese Art zu handeln schon oft beherzigt. Zuerst in meinem Zuhause, dann in meinen Beratungen und schließlich ist es mir in Fleisch und Blut übergegangen. Zum Beispiel hat sich durch das Roden des Bambusfeldes auf meiner „Tigerseite“ im Garten auch die „Drachenseite“ verändert und vieles, was damit in Resonanz steht. Zum einen haben die „Yang-Aktivitäten“ – also alles, was getan werden muss um das Leben konstruktiv, effektiv und handlungsorientiert zu leben – einen echten Schub bekommen.

Selbstredend haben sich ebenfalls die „weiblichen Qualitäten“ meines Er-Lebens intensiviert. Denn wie schon ausgeführt hatte der Bambus sich oberirdisch von seiner aufrechten, straighten Seite gezeigt und dabei unterirdisch ein ganz und gar geheimnisvolles, undurchdringliches kreuz-und-quer verlaufendes Eigenleben geführt. Seit letzten Sommer wird mir vieles bewusst, was vorher mit Klauen und Zähnen von harten Rhizomen bewacht, im unbewussten Untergrund mein waches Dasein lenkte.

Raumgestaltung ist etwas, was das ganze Leben durchdringt. Je länger ich mich damit beschäftige, umso aufregender, interessanter und sinnvoller empfinde ich es. Denn Raum (ob groß oder klein, ob innen oder außen) kann als Spiegel des Selbst zur Erkenntnis beitragen. Durch stetiges Verändern im Raum wurde zum Beispiel mein Streben nach „reinem Wissen“ unterwegs zurecht geschliffen. Der „Wissenschafts-Sprech“* hat, wie ich feststellte, nämlich ein wesentliches Manko: Er erreicht weder das Herz noch die Quelle der Lebenskraft, das Hara.

Nach einem Jahr eingesperrt sein, dazu auf Wunsch Einzelner isoliert und in Panik versetzt, wurde mir klar, was nun – links oder rechts – getan werden muss:

Wir brauchen endlich den Herz-Sprech*.

Nicht länger soll die Angst diktieren und die Bilder der Zukunft in düsteren Farben ausmalen. Mögen Anwälte, Virologen, Wissenschaftler bei Tage auf dem Feld, auf dem sie sich auskennen, miteinander ringen und Argumente tauschen, die Kopf und Logik beschäftigen. Doch Zuhause, wenn Ruhe einkehrt und die Zeit kommt, still zu sein, braucht es den Wechsel der Ebenen. Vom Kopf zum Herzen und noch etwas tiefer, zum Nabel – zur Quelle der Lebenskraft. Zum Ursprung.

Natürlich kann die Atmosphäre im Raum den Weg ins innerste Innen, ins tiefste Heiligtum, erleichtern. Denn auch das unterscheidet uns von Maschinen: Sie können in gefliesten Räumen und bei Neonlicht unbeeinträchtigt von Wetter oder Gemütslage ihren Aufgaben nachgehen. Das Wesen der Maschine ist gefühllos, atemlos, immer kalt und nüchtern. Eben ohne Herz.

Doch wir sind Menschen. Wir sind ganz und gar lebendig, warm, weich, anschmiegsam, empfänglich für Farben, Düfte, sinnliche Reize, Klänge. Und wir haben einen Nabel. Das Zeichen, das uns an den ersten Raum erinnert, den wir kennenlernten: Die Gebärmutter im Leib der Mutter. Manche sagen, der Mensch sucht sein Leben lang, um diesen Raum wiederzufinden. Das Nest, in dem wir wurden.

Ein atmosphärisch belebter Raum kann viel: kann streicheln, kann wecken, kann ermutigen, kann auffangen, kann nähren. Kann Nest sein und Brutstätte für Lachen, Miteinander und ein starkes: Trotzdem. Wir sind Menschen. Wir haben Bewusstsein, können erkennen, durchdringen UND fühlen. Können gestalten. „Solange es Menschen gibt, gibt es Metaphysik“, sagte Heidegger. Nutzen wir sie – für ein lebendiges, gestaltetes Leben.

Heutiger Neumond verspricht gute Gelegenheit, eine Absicht zu pflanzen. Sie könnte lauten: „Ab jetzt ist Leben für mich eine Herzensangelegenheit. Ich tue alles, um es mir und anderen schön zu machen. Wenn mich eine Angst anfällt, dann atme ich dreimal tief und bedanke mich bei ihr. Dann stelle ich mir vor, wie ich sein will und gehe weiter.“

Wir sind Menschen, wir können lieben. Beobachtet von © Annie Spratt

*Danke an Marie, die noch einmal den Film ‚Cloud Atlas‘ mit mir geschaut hat


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Der Raum in Zeiten der Krise

Da sind wir nun.

Da sind wir nun, zurückgeworfen in unsere Räume. In die Räume, die uns Wohnstatt und – im besten Fall – Heimat sind. Und zugleich in den innersten Innenraum, das persönliche Heiligtum jedes Menschen. In dem forscht die Seele und träumt und erwacht zuweilen in ihr ureigenes So-Sein.

Wundersame Zeiten sind das. Da nur wenig Zerstreuung geblieben ist und der Winter uns mit seinen Gehilfen Frost, Schnee und eisigen Winden zurück in die vier Wände treibt, öffnen sich manchmal ganz unvorhergesehen seltsame Blüten. Manche sind äußerst farbenfroh, sie ähneln der Zuversicht; manche tragen Schwarz zur Schau und scheinen jede Lebensfreude ersticken zu wollen. Wieder andere haben einen Kelch, der aus Fragen gestickt ist. Für diese braucht man Fingerspitzengefühl und manchmal sehr viel Mut, sie genauer anzuschauen.

Was hält, wenn nichts mehr hält?

Wenn Gedankengebäude einstürzen, Zufluchtsorte nicht mehr erreichbar sind, Schlupflöcher immer weiter zugestopft werden und Selbstverständlichkeiten sich als Illusion entpuppen? Braucht es ein Versteck, ein Exil, einen sicheren Hafen?

Vor etwas mehr als einem Jahr schrieb ich schon einmal über Formen und Symbole, und welche in unsicheren Zeiten helfen, sich zu stabilisieren. Damals riet ich dazu, sich in (inneren) Notzeiten ein Quadrat aus Kieseln, Heilsteinen oder Wollresten auszulegen und sich hineinzusetzen. Am wirkungsvollsten draußen, doch drinnen geht auch. Manchmal reichen zehn tiefe Atemzüge darin und die Vorstellung, dass man niemals von der Erde fallen kann – egal was passiert. Die Erde hält. Sie trägt uns alle.

Helfen kann, auch Verbündete einzuladen ins Quadrat. Einen Engel, einen Geistführer, eine Schamanin. Oder die, die besonders gut mit der Erde stehen, wie Wurzelweiblein, Zwerge oder Freunde aus der Baumfamilie. Meine Erfahrung: Ein inniger Ruf bleibt niemals ungehört. Und ein Raum im Raum kann zum Nest werden. Zur Oase. Zum Schutzraum. In diesem Raum kann man eine Auszeit nehmen, wenn das Außen zu drängend, zu fordernd, zu laut wird. Er braucht gar nicht groß sein und findet darum auch in Familienräumen immer einen Platz.

Man kann auch damit spielen: Wer im Quadrat sitzt bekommt Ruhe geschenkt. Rücksicht. „Ich weiß, du bist da, doch ich lasse dich, solang du da sitzt, in Ruhe.“ Wer allein lebt, beginnt im Quadrat sitzend, zu summen, zu flüstern, zu singen. Besingt sich und die guten Geister. BeRUHigt sich, atmend. Nur ich und der Atem. Nur ich und die guten Wünsche. Für mich und für alle, die jetzt in einer ähnlichen Gemütslage sind.

Denn wieder gilt ein Paradox: Selbst in Zeiten der Isolation ist in Wahrheit niemand wirklich allein. Auch wenn’s so ausschaut und sich manchmal so anfühlt. Niemand fällt von der Erde. Alle sind da. Vereint im Menschsein können wir uns genau auf diese Qualität besinnen und auf alles, was vom Herzen her dazu gehört. Das macht den Unterschied. Und solange wir leben haben wir die Chance, den Unterschied zu machen. In jedem Raum, den wir betreten.

Und in jedem Raum, in den wir eingeladen sind, ihn mit unserem Licht zu füllen.

  • Der Zwerg meditiert übrigens im Garten von © Dorota Dylka


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Neues von der „Hausflüsterin“

Hallo Miteinader! Meine kreative Schreib-Pause ist um, und nun juckt’s mich regelrecht in den Fingern, wieder zu schreiben. Ab heute wird es also wieder regelmäßige Einträge von mir geben 🙂

Und da bin ich gleich beim Thema, denn neulich wurde ich tatsächlich von einer Kundin mit den Worten begrüßt: „Ach, da kommt ja die Hausflüsterin.“ Nomen est Omen. Hatte sie damit etwa den Nagel auf den Kopf getroffen? Nun ja, die letzten Wochen habe ich zum einen zum Reflektieren genutzt. Zum Beispiel über die Anfänge meiner Beratungen und wie sie sich, auch durch zusätzliches Handwerkszeug, im Laufe der Zeit verändert haben.

Angetreten als Wissenschaftlerin in einem als esoterisch geltenden Bereich lag mir anfangs sehr viel daran, immer wieder darzulegen, dass es kein „Humbug“ ist, den ich „verzapfe“, sondern dass die Energiegesetze des Feng Shui bei uns in der Quantenphysik abgehandelt werden … und so weiter. Durch Impulse und Wissen der Geomantie und der systemischen Aufstellungsarbeit konnte ich immer lockerer lassen, brauchte (mir) nicht länger etwas beweisen und das Gefühl eroberte seinen festen Platz in meinem Leben und in meiner Arbeit.

Nach der Reflektion kommt die Vision. Hatte ich also anfangs das „intuitive Feng Shui“ mit einem Achselzucken abgetan und mich auf meine Berechnungen, Tabellen und die Naturgesetze gestützt, scheint mir heute, das gebe ich ehrlich zu, ganz und gar nicht mehr klar, wo genau die Trennung liegt. Wir wissen doch längst, das der Beobachter das Ergebnis der Beobachtungen beeinflusst. Und wir wissen auch, das haben uns die letzten 12 Monate klar vor Augen und Ohren geführt, dass „die Wissenschaft“ vorliegende Phänomene so oder so deuten kann. Von Objektivität kann schon lange keine Rede mehr sein.

Insgesamt hatte ich in den letzten Wochen immer drängender das Bedürfnis, noch mehr MIT dem Haus in Verbindung zu sein. Natürlich war das in den letzten Jahren ein immer größerer Bestandteil meiner Arbeit und ich überspitze ein wenig. Doch jetzt nehme ich diesen Aspekt ganz bewusst hinein: Die stille Zeit, die ich in den Häusern, auf Grundstücken und in Wohnungen verbringe. Manchmal allein und manchmal gemeinsam mit den Klienten – einfach da sitzen und lauschen. Die Frage im Herzen bewegen und still sein.

Ist es nicht wunderbar, eine Hausflüsterin zu sein, fragte ich mich abends auf dem Heimweg. Ich muss laut lachen, denn es ist wie eine Befreiung. Ja, ja, ja – es ist wunderbar. Was schon immer war, hat einen Namen bekommen. Und Namen, das wissen wir auch, sind kraftvoll. Sie folgen ihren ganz eigenen Gesetzen.

Ich bin einfach beGEISTert. Und sehe keinen Grund, das länger hinter Zertifkaten, Diplomen oder Auszeichnungen zu verbergen. Was für ein guter Start in das Neue Jahr.

*Das einladende Vogelhaus hat übrigens © Chris Haws aufgenommen.


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Free spirit

„Auch wer in die Irre geht
kann auf dem richtigen Weg sein“*

Die Raunächte laden ja bekanntlich ein, nach innen zu gehen. In sich hinein zu lauschen, den inneren Stimmen Raum zu geben und sich ganz dem Flow der Tage und Nächte hinzugeben.

Diesmal ist wirklich eine besondere Zeit. Denn während ich in all den vergangenen Jahren komplett abgetaucht war, widme ich mich diesmal auch „weltlichen“ Dingen.

Das gefühlt Wichtigste ist, dass ich gerade mein Facebook Konto gelöscht habe.

Dass ich es überhaupt eröffnet hatte, dem ging ein Ringen mit der Angst voraus. Ich hatte Angst davor, ausspioniert zu werden. Ich hatte Angst, mich zum gläsernen Menschen zu machen. Ich bekam Angst, zuviel Zeit vor dem PC zu verbringen und der Scheinwelt auf den Leim zu gehen. Viele Ängste, viele Gründe. Und dann hatte ich es gewagt und war sogar ein bisschen stolz darauf, auch zur „Community“ zu gehören.

Doch seit der Krise, die seit Anfang diesen Jahres unserer Gesellschaft den Atem nimmt, habe ich mein Konto nicht mehr bedient und die Seite nicht mehr aufgerufen. Heute bin ich den letzten, notwendigen Schritt gegangen. Warum ich das schreibe? Ich habe ein Stück meines inneren Raums zurück erobert. Und das ist etwas, das ich gerne mitteile und zum Nachmachen empfehle 🙂

Ob ich vor Jahren in die Irre ging, als ich dort ein Konto eröffnete? Das mag sein. Doch sicher war ich auf dem richtigen Weg, indem ich mich meiner Angst stellte und bin heute sehr zufrieden damit, wohin er mich führte.

*Frei zitiert nach „Stein und Flöte“ von Hans Bemmann
Danke Ulrike von Leselebenszeichen für diesen wunderbaren Lese- bzw. Hörbuchtipp!!!


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Advent, Advent – 17. Türchen

O du edelstes Grün
das wurzelt in der Sonne,
und leuchtet in klarer Heiterkeit,
im Rund eines kreisenden Rades,
das die Herrlichkeit des Irdischen nicht fasst:
Umarmt von der Herzkraft himmlischer Geheimnisse,
rötest du wie das Morgenlicht
und flammst wie der Sonne Glut.
Du, Grün,
bist umschlossen von Liebe.

Hildegard von Bingen


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Advent, Advent – 9. Türchen

Berührende Architektur fotografiert von © Jean-Luc Benazet

Frage: Sie verwenden oft das Wort „stimmig“ – Bauten und Objekte müssten „stimmig“ sein. Das weist ins Atmosphärische.  …

P.Z.: Ich glaube, das ist eine Fähigkeit, die wir Menschen haben, intuitiv und von innen heraus auf etwas zu reagieren. Die Architektur bewährt sich im Umgang mit den Menschen an seinem Ort. Das Haus muss etwas können, was man von so einem Haus erwartet. Ein Schlafzimmer ist etwas anderes als ein Kinosaal, und ein Bahnhof anders als ein Kunstmuseum. Das ist einfach das intuitive Reagieren. Und „stimmig“ ist ein wunderbares deutsches Wort. „Stimmung“, „etwas stimmt“, der Geiger stimmt seine Geige, da ist klar, was gemeint ist. In diesen schönen deutschen Wörtern, die wir haben, kann man das beschreiben. Und die Atmosphäre ist wie der erste Eindruck von einem Menschen, der ist nicht so falsch.

Frage: Herr Zumthor, Ihre Arbeit wird stets mit Begriffen beschrieben, die weniger mit Architektur im engeren Sinne zu tun haben als vielmehr mit einer Lebensauffassung.

Architektur hat sehr viel mit dem Leben zu tun. Ich glaube, jeder gute Entwurf, jedes gute Gebäude von mir hat einen emotionalen Kern. Früher habe ich gesagt, ich muss ein Konzept haben, aber jetzt bin ich ein bisschen älter, jetzt beobachte ich das noch genauer und sehe jedes Mal einen emotionalen Kern, eine Art Berührung mit dem Leben. Dann entsteht ein Gefühl für den Ort, für die Aufgabe und für die Menschen, die in diesem Gebäude leben werden.

Das Gespräch mit dem Architekt Peter Zumthor führte Bernhard Schulz.
Aus: Jedes Bauwerk hat einen emotionalen Kern.


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Advent, Advent – 2. Türchen

Flanieren, spazieren, verweilen – trotz einiger Unstimmigkeiten ein guter Ort, mit den Nachbarn zu plauschen. Dank an © hermit

Alle Menschen wohnen irgendwo. Und gemessen „am Höchsten“ hat ein Haus nicht nur zweckmäßige Aufgaben. Wer Architektur mit dem Herzen studiert weiß, Häuser sollen nicht nur Schutz bieten vor Regen, Kälte und Eindringlingen.

Mit Herz gebaute Häuser können Menschen bei ihrem Lebenswerk unterstützen. Sie können dazu beitragen, dass Menschen gesund bleiben, erwartungsvoll und schöpferisch. Häuser und Räume beeinflussen die individuelle Entwicklung und bestimmen mit, welche Lebensthemen in den Fokus geraten. Mehr noch: Häuser wirken auf den Lebensmut.

Darüber hinaus wirkt jedes Haus in der Gemeinschaft in den umgebenden Raum, ja es hat die Fähigkeit, Raum zu bilden. Damit ist nicht allein der Innenraum gemeint sondern das große Drumherum: Häuser zeigen Gesicht und prägen dadurch die Atmosphäre eines Straßenbildes.

Manche blicken freundlich und aufgeschlossen, andere tun sehr geheimnisvoll, blicken verschlafen oder abweisend. Wieder andere gebärden sich furchteinflößend und tragen dazu bei, dass die Vorübergehenden den Schritt ganz unbewußt beschleunigen.

Ob Menschen sich in einer Umgebung wohlfühlen und in ihr gedeihen ist nicht allein abhängig von der Gestaltung der Innenräume, sondern zu einem Großteil vom umgebenden Straßenbild. Denn die Lebenskraft Qi, die wir durch die Maßnahmen des Feng Shui in die Räume leiten wollen, kommt ja von draußen und bringt die dort gesammelten Informationen mit hinein.

Hinter heutigem Türchen verbirgt sich darum die Einladung, mit offenen Augen durch eine bekannte oder unbekannte Straße zu gehen und sich die Zeit zu nehmen, den Häusern ins Gesicht zu schauen. Was passiert? Wie entfaltet sich die stille Kommunikation zwischen Ihnen, zwischen Euch beiden? Welche Gefühle berüht dieses Haus, welche Assoziationen wecken die Details und was spricht die Dachform?

Und schließlich: Welches Haus-Gesicht macht froh und läßt das Herz hüpfen, welches blickt einladend oder beflügelt die Phantasie? Und welches Haus zeigt kein Gesicht, bleibt anonym? Was glaubst Du, was glauben Sie, wie lebt es sich in solch einer Architektur – im schlimmsten und im besten Fall?

„Unser Alltag wird zu einem wesentlichen Teil durch die Architektur bestimmt, die uns Tag für Tag umgibt.“ 

Jürgen Tietz – Architekturkritiker


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Ohne Verlangen

Wunschlos auf Erden … immerhin eine Möglichkeit © Z S

Meist leiden wir, weil etwas nicht so ist, wie wir es uns vorstellen oder wünschen.

Jemand möchte umziehen, und findet die passende Wohnung nicht. Jemand wünscht eine Partnerschaft, und niemand Passendes kreuzt den Weg. Jemand möchte etwas „haben“ und bekommt es nicht.

Unerfüllte Wünsche machen Löcher in den Bauch.

Wie wäre es stattdessen, ohne Verlangen zu sein? Zu Anfang vielleicht nur eine Stunde, dann über einen ganzen Tag, schließlich eine Woche und darüber hinaus.

Ein wunderbares Büchlein zu diesem Thema heißt „motomenai – ohne Verlangen“. Die feinsinnigen Aphorismen von Shozo Kajima sind ein wundervoller Begleiter auf diesem Weg.

Ohne Verlangen –
so wird dein Gesicht einen neuen Ausdruck bekommen.
Du hast jetzt ein weiches Gesicht.


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Feng Shui in Corona Zeiten

„Was empfiehlst du eigentlich aus Feng Shui Sicht in Corona Zeiten?“, fragt meine Freundin Isobell mich letztens. Eine gute Frage, doch mochte ich die letzten Wochen lieber schweigend verbringen. Denn von den vielen Ratgebern, die Heil und Hölle beschworen hatten, war mir ganz schummerig geworden.

Hol‘ Dir den stärksten Verbündeten nach Hause – den Pflanzengeist. Danke an © Brina Blum

Dennoch kann Feng Shui sehr wohl unterstützen, vor allem wenn die Angst in die Knochen kriecht. Und etwas anderes als bewusst inszenierte, geschürte Angst kann ich im Moment nicht entdecken. Selbst die Aufklärung (also die Stimmen, die gegen die offiziellen Verlautbarungen argumentieren) macht mir manchmal Angst, denn die imaginierten Szenarien sind alles andere als erbaulich. Für jetzt und für das, was daraus geboren wird. Denn Heute ist die Mutter von Morgen.

Der Rückzug ins Private kann aus meiner Sicht dennoch nur dazu dienen, innere Stabilität zu erlangen. Schließlich weben wir mit jedem Gedanken, jedem gesprochenen Wort und jeder Handlung  am Netz des Großen Ganzen. Wir können den hermetischen Prinzipien, wozu auch das Gesetz der Analogie gehört, nicht entrinnen. Außen wie Innen und Innen wie Außen sind nicht verhandelbar.

„Willst du links etwas verändern, beginne rechts“, raten die Weisen. Im Jahr 2020, dem Jahr der Ratte, regiert der Norden. Im Norden beginnt der Lebensweg, denn wir alle kommen aus dem Wasser und bestehen zu mindestens 70% aus Wasser. Die Themen des Nordens stehen in Beziehung mit der Urkraft und der Herkunft, also den weltlichen Ahnen. Hieraus bilden sich die Muster, in denen wir uns zu bewegen lernen: Vertrauen, Kommunikation, im-Fluss-sein, Einfühlsamkeit. Schließlich auch die Intuition, die uns den rechten Augenblick für Abwarten und Handeln eingibt, und die ja im Wesentlichen auf dem Vertrauen zu uns selbst basiert. Die Gegenpole der vitalen Kräfte lauten Angst und Mißtrauen und zeigen sich in jeglicher Form von Sucht.

Mit Blick auf den eigenen Grundriss und einem Kompass erkennt man schnell, wo sich Zuhause der Norden befindet. Vom Drei-Türen-Bagua, nachdem der Norden immer im Eingangsbereich liegt, rate ich ab, denn diese vereinfachte Form ist für eine stabile Analyse nicht hilfreich. „Schau dir den Norden an, liebe Isobell“, habe ich meiner Freundin darum geantwortet. „Was siehst du, wenn du dich umschaust, so als wärest du das erste Mal bei dir zu Besuch? Was erkennt dein klarer, distanzierter, nicht wertender Blick?“

Ist der Norden zu wässrig (also Badezimmer, WC, Schwimmbad – auch das vom Nachbarn) sollte jegliche Assoziation zu mehr Wasser vermieden werden. Also sieh ab von Fotos der Trauminsel, von blau gestrichenen Wänden oder Gartenmöbeln und vermeide Duschvorhänge mit Tropfen, Fischen oder Muscheln. Zumindest für den Rest des Jahres kannst du hier stattdessen eine Art Wintergarten einrichten: Das heißt viele Pflanzen aufstellen, mit Fotos von Pflanzen oder mit Wandtatoos, grüner Farbe, Korbmöbeln oder Bambusvorlagen dekorieren, grüne oder gelbe Seifen nutzen oder orientalische Lampenschirme aufhängen.

Hat dein Nachbar einen Swimmingpool bastel einen inspirierenden Raumteiler oder pflanz eine schnell wachsende, rankende Dufthecke als Sichtschutz.“

Im letzten Jahr habe ich viel mit Formen experimentiert und nicht von ungefähr findet sich in meinem Logo ein Hexaeder. Das Quadrat ist dem Element Erde zugeordnet und gilt in der heiligen Geometrie als der Vater der platonischen Körper – während der Kreis die Mutter symbolisiert. Jede Form strahlt Energie ab und sie kann sogar Energien aus anderen Ebenen auf die Erde bringen, sie halten und konzentrieren. Auch die Numerologie finden wir in der Lehre der Formen, und die Fläche eines Hexaeders hat vier Ecken. In der chinesichen Kultur ist die Zahl 4 zwar eine „no go“ Zahl, doch das kommt einfach daher, dass die Laute, mit denen das Wort gesprochen wird, dem Wort Tod ähnelt.

Im Westen repräsentiert die 4 dagegen Stabilität und den irdischen Boden aller Dinge, darum gehört sie zum Element Erde. In Agypten war die Zahl 4 heilig, im Buddhismus gibt es die vier edelen Wahrheiten und im Medizinrad gibt es die vier Richtungen, aus denen Leben und Schicksal entspringen – ein Grund mehr, den Blick zu weiten und nicht länger dogmatisch zu behaupten, eine 4 bringe nur Unglück.

Wer sich nicht von der Angst beherrschen lassen und sich stattdessen beruhigen und stabilisieren will, kann sich aus Steinen oder Fäden ein Quadrat auf dem Boden auslegen und sich hinein setzen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen: Es wirkt. Da ich eine Liebhaberin der Worte bin, habe noch einige mit hinein genommen: Geduld, Beharrlichkeit, Stabilität, Entschlossenheit, Willenskraft, Ausgleich, geschehen lassen, Mutter Erde – alles passt. Noch besser: In den Wald gehen. Dort finden wir alle Formen, die es braucht. Der Wald ist schließlich unser allererstes Zuhause und hat uns nicht vergessen.

Zufall oder nicht? Vier Stämme für die Erdung – danke © Peter Forster

 

I

 


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Bambus im Feng Shui Garten – Die zwei Seiten der Erkenntnis

Bambus gilt in der asiatischen Mythologie als starkes Symbol für Anpassungsfähigkeit, Langlebigkeit und Beständigkeit, weshalb ich einst schrieb, er solle in keinem Feng Shui Garten fehlen. Denn wer seine Tugenden verinnerlicht habe, werde in der Gesellschaft hoch verehrt.

Natürlich hatte auch in meinem Garten der Bambus einen speziellen Platz. Schon viele Jahre erfreute er mich Sommers wie Winters mit seinem unverwechselbaren Rauschen, seinem herrlichen Grün und seiner majestätischen Aura. Denn ohne Jägerlatein darf ich sagen, dass ausgewählte Stämme locker über sechs Meter ragten und es tatsächlich auf einen allseits bestaunten Durchmesser von bis zu sieben Zentimetern brachten.

Während auf der Drachenseite Hasel und Holunder die eher männlichen Attribute und das Yang repräsentieren, wurde die Tigerseite mit dem immergrünen (Yin) Bambus mit der Zeit jedoch immer undurchdringlicher, und um das ihm zugewiesene Areal kümmerten die Triebe sich mittlwerweile kaum noch. Mal tauchte ein Ausläufer mitten in der Felsenbirne auf, mal direkt neben dem Eingangstor und neuerdings sprossen seine Triebe fröhlich und unbekümmert weit jenseites meiner Grundstücksgrenzen.

Hatte ich vor einigen Jahren diese Lebendigkeit und das Abenteurertum noch belächelt und mir – als weiblichem Part des Gartens – diese Tugend liebend gern auf die Fahnen geschrieben, bekam ich vor einigen Wochen drängende Traumbotschaften und obendrein Beschwerden mit den Augen. Bekanntlich hat jede/r seinen Balken im Auge, doch irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich das nicht länger ignorieren konnte. Schließlich bin ich in einem beratenden Beruf tätig und was hätte ich denn einer, um meinen Rat ersuchenden Person gedeutet?

??? !!! Genau: Hinschauen, Zusammenhänge ausmachen, Verantwortung übernehmen und … Handeln. Das habe ich also getan und seit Wochen bin ich nun dabei, den Rhizomen hinterher zu graben und seine Hartnäckigkeit nicht nur zu bestaunen sondern gelegentlich auch zu verfl…en. Aus einem kleinen Projekt ala „ich mach da mal ein bisschen was weg“ ist mittlerweile eine Riesenbaustelle geworden. Denn die unterirdischen Rhizome haben sich längst überall dahin ausgebreitet, wo sie absolut nicht erwünscht sind.

Tja. Der Bambus lehrte mich viele Jahre über majestätische Schönheit. Zeigte mir seine Anpassungsfähigkeit an Wind und Wetter, Trockenheit und Regen, Eis und Schnee. Ließ sich beugen, doch nie brechen. Er spendete mir lauschigen Schatten in heißen Sommern, schenkte Sichtschutz und ein Gefühl der Geborgenheit. Er nahm mich mit auf Reisen in ferne Länder, ohne dass ich mich aus meinem Garten hätte fortbewegen müssen.

Nun lehrt er mich über unsichtbare Verzweigungen im Erdreich, über feine Verwurzelung die so hart ist, dass sie meine Finger verwundet und er zeigt mir deutlich die Grenzen meiner Kraft auf. Er lehrt mich über gigantischen Expansionsdrang, dem kein Hindernis wirklich Einhalt gebietet. Und lehrt mich etwas über Grenzverletzung.

Wessen Grenzen habe ich (symbolisch für die Tigerseite) unterirdisch untergraben und wo habe ich mich in fremden Territorien nach Nahrung umgeschaut und verwurzelt? Und auch: Wo habe ich den weiblich-verschlungenen Pfad verlassen und mich am eher yangigen, zielstrebigen, geraden Fortkommen orientiert? Was von mir zeigte ich, was hielt ich verborgen? Stimmt das noch? Und wer hat meinen Weg und vielleicht auch meine Grenzen auf ganz subtile Weise durchwachsen und unterirdisch ein Chaos verursacht?

Sein Standort war in Süd-Südwest, den klassischen Bereichen für Anerkennung und Partnerschaft. Auf anderer Ebene erzählt der Süden über Augen und Visionskraft. Ich darf mich also auch fragen: Wo bin ich längst verwurzelt und brauche mich gar nicht mehr anstrengen? Vielleicht auch: Was ist mir in puncto Erfolg und Ruhm aus dem Blick geraten? Ist das überhaupt noch nötig? Was konnte ich nicht wahrnehmen, weil es sich „unterirdisch“ ausbreitete? Werden sich meine Augenbeschwerden nun bessern?

Auch wenn einige bedauern, auf ihren Spaziergängen diese Augenweide verloren zu haben und auch, wenn ich viele Tränen darüber vergossen habe: Mein Feng Shui Garten wird nun ohne Bambus ein neues Gesicht bekommen. Auch das hat er mich gelehrt: Nicht jede Flora und Fauna kann mitgenommen und „einfach“ – zum Wohle des Ganzen – verpflanzt werden. Spirituell ist Heimat ohne Ort denkbar, doch in der Materie können wir nicht ortlos existieren. Um zu gedeihen braucht es mehr, als rational gedacht werden kann.

Herrlicher, vielfältiger Bambus – gesehen von © Takeo Kunishima

 

 


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Das Schicksal annehmen oder wenden?

Wozu ist Feng Shui eigentlich gut?

Für mich ist es wichtig, das, was was ich tue, gelegentlich kritisch zu beleuchten. Die letzten Monate hatte ich ausgiebig Gelegenheit dazu und es begann damit, dass ich, einem Impuls folgend, meinen Schreibtisch umstellte. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden – allerdings habe ich nach vollbrachtem Werk erstmal gestutzt: Das würde Feng Shui nie erlauben, war mein erster Gedanke „danach“.

Verbotene Früchte schmecken doppelt so süß!  Danke © Luca Volpe

Hoppla, fragen Sie jetzt vielleicht – eine Feng Shui Beraterin, die der eigenen Lehre buchstäblich den Rücken kehrt? Genau, ich sitze nämlich jetzt mit Blick aus dem Fenster und mit dem Rücken zur Tür. Olala! Zugegeben haben mich Fotos von den Schreibstübchen bekannter Autoren und Autorinnen schon immer fasziniert, und nicht selten hatten sie ihren Tisch so gerückt, dass ein herrlicher Ausblick nach draußen den (Innen-)Raum buchstäblich erweiterte. Das, was mich an den Werken schließlich beeindruckt, doch selbst hatte ich mich beständig an das Schildkrötenprinzip gehalten.

Zum Glück war das nicht meine erste kritische Begegnung mit den Dogmen der Lehre, und zahlreiche innere und äußere Auseinandersetzungen liegen schon hinter mir. Doch immer wieder ringen die Fragen in mir, diesmal zum Beispiel „Was genau ist das Gute an Feng Shui und was bringt es“ mit „Wo ist auch mal Schluss mit all den Versprechen / mit all den Verboten“?! Ich tauche ja gerne tief, auch wenn meine Freundin Jutta meint, ich gehöre eher zu den Flachwurzlern.

Standhaft und frei – Danke © jplenio

Dazu ein kurzer Exkurs

Flachwurzler sind Bäume oder andere Pflanzen mit Wurzeln, die sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten ausbreiten. Zu ihnen gehören viele Fichtenarten, die Hainbuchen und die Weiden. Bei schlechten Bodenverhältnissen können Flachwurzler keinen optimalen Halt finden und sind bei starkem Sturm gefährdet, umzustürzen. Bei guten Bodenverhältnissen und auf geeigneten Gesteinen können Flachwurzler oftmals ein gutes Wurzelsystem entwickeln und an ganze Gesteinsbrocken anwachsen. Sie sind dann in der Regel standfest.“ – aus: Wikipedia

So kam ich drauf, dass die Bodenverhältnisse* ganz entscheidend für das Gedeihen sind. Gibt der Boden keinen Halt können widrige Umstände von außen dazu führen, dass der Baum kippt. Für ihn ist dann salopp gesagt Ende im Gelände, der Mensch allerdings kann sich berappeln und wieder aufstehen. Das ist, um zurück zum Thema zu kommen, die Art mit Schicksal umzugehen.

Jede Form erzeugt Energie – übrigens immer, auch ohne dass man die Gesetze des Feng Shui anwendet. Wie die erzeugte Energie verwendet wird, das ist für mich das großartige Werkzeug des Feng Shui! Als Beraterin habe ich gelernt „Energie“ zu lesen und mich mantisch, also weissagend, zu betätigen: Ich kann ahnen, dass das und das, die und die Folgen haben wird.

„Das“ anschauend kann ich also abwägen und eine Entscheidung treffen: Soll es so kommen, damit ich mich erproben kann? Kämpfe oder tanze ich mit dem Wind? Bleibe ich statisch oder übe ich mich in Beweglichkeit? Falle ich hin und erlebe den Sturz mit allen Sinnen, oder will ich diese Erfahrung vermeiden? Bleibe ich liegen oder stehe ich wieder auf? Es gibt Sportarten, da wird das Fallen exzessiv geübt, um geschmeidig zu bleiben und jederzeit vorbereitet zu sein. Darauf, mit der Kraft zu gehen anstatt dagegen.

Diesmal komme ich also zur Erkenntnis, dass genau darin jetzt der Sinn liegt. Wie ich dem Unausweichlichen begegne und wo ich mit der Kraft anstatt dagegen gehe. Allein meine Haltung zu dem, was geschieht bestimmt den Ausgang des Geschehens. Darum entscheide ich mich diesmal statt für das „oderfür das „und„: Ich lerne zu akzeptieren, was nicht zu ändern ist und ich wende, wo eine Wendung notwendig ist und arbeite unermüdlich am Boden und an den Wurzeln, um auch im Sturm standhaft zu bleiben.

Während ich also beim Schreiben immer mal wieder aus dem Fenster schaue, Wolken und Schwalben beobachte, fühle ich mich gut aufgehoben in meinem Raum und freue mich, dass mir Feng Shui mehr und mehr zum Werkzeug wird. Und da ich mittlerweile über weitere Werkzeuge als nur den Hammer verfüge, brauche ich nicht länger jedes Problem als Nagel ** betrachten. Vermutlich erreichen mich deshalb immer mehr Referenzen wie diese

„Liebe Frau Berkenkopf, an dieser Stelle möchten wir Ihnen eine Rückmeldung für Ihre Webseite geben. Mehrere Schicksalsschläge hatten meinem Mann und mir sehr zugesetzt und wir waren wirklich mit den Nerven am Ende, sahen keinen Ausweg. Dank unserem Sohn waren wir auf Sie aufmerksam geworden und haben uns zu einer Feng Shui Beratung entschlossen, obwohl wir nicht wirklich daran glaubten. Das sage ich ganz ehrlich, denn so war es. Heute möchten wir uns aber vielmals bei Ihnen bedanken, denn sie haben uns so wertvolle Anregungen gegeben! Natürlich haben Sie uns Tipps für die Raumgestaltung gegeben und obwohl wir nur ein paar Möbel umgestellt haben hat sich viel verändert. Obwohl die Kinder nun schon lange aus dem Haus sind fühlt sich das Haus wieder lebendig an. Wir freuen uns nun jedes Mal, wenn wir nach Hause kommen. Doch vor allem Ihre offene Art und wie Sie uns einige Fragen gestellt haben, das hat etwas in uns bewegt. Mein Mann und ich haben danach noch sehr lange, wie eigentlich schon ewig nicht mehr, zusammen gesprochen. Ich glaube, das Sprechen war für mich das Wichtigste, es ist nun, als wäre ein Pfropfen entfernt worden und wir schauen mit  einem neuen Blick auf das, was hinter uns liegt. Und endlich auch auf das, was vor uns liegt. Vielen lieben Dank aus der Schwanengasse 12.“

Von Herzen Danke!

* Dass Feng Shui an den *Bodenverhältnissen wirkt, das kann ich aus ganzem Herzen bejahen.

** „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“ (Mark Twain / Paul Watzlawick)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Bildergeschichten, die 9.

Fast genauso … doch niemand da, der hätte ablichten können. Darum Dank an © Luis Del Río Camacho

Nach einer Woche Waldleben bin ich frisch und erholt wieder online. Wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, habe ich auf kleinstem Raum ein Lager aufgeschlagen, und nur mit den notwendigsten Sachen im Gepäck eine unbeschreiblich erholsame Zeit erlebt. Während meine Seele jubelt ist mein Geist frisch und mein Körper fühlt sich bis in alle Zellen lebendig.

Anders als sonst habe ich diesmal beim Nachhausekommen nicht gleich umgeräumt, sondern mich ganz still an meinen sieben Sachen erfreut. An den feinen Teeschalen, der duftigen Bettwäsche und am heißen Bad. Die Stille wirkt in mir nach, und ganz intensiv begleiten mich meine Eindrücke der zurückliegenden Zeit. Noch ist mir, als sähe und hörte ich in Doppelbildern: Das, was hier vor mir ist, wird schattengleich von dahinter liegenden Bildern und Klängen überlagert, die sich tief in mich eingegraben haben. All die Nuancen frischen Grüns mit den braunen Schattierungen des Waldbodens, das Bellen der Rehe, das Klopfen des Spechts und die absolute Stille in der Nacht.

Wieder einmal habe ich Raum auf vierlerlei Art erlebt und neu entdeckt. Den Raum in mir, den mich umgebenden Raum, den leeren Raum und den mittels Tarp künstlich geschaffenen Raum. Irgendwann fiel mir eine Passage aus einem Lieblingsbuch von Terence Conran ein: „Traumhäuser sind fast immer geräumig – wirkliche Häuser und Wohnungen dagegen sind oft klein. Ob in der Stadt oder auf dem Land, die meisten Menschen müssen früher oder später ihre Träume auf das Maß der Realität zurechtstutzen und mit weniger zurechtkommen, als sie sich eigentlich gewünscht hätten. Nun müssen Wohnungen mit begrenztem Platz keineswegs ein Negativum sein.“ Terence Conran: Kleine Räume

Ja, das kann ich bestätigen. Wohnqualität hängt nicht von der Größe des Raums ab, sondern von der Lebensqualität, die ein Raum maßgeblich mitbestimmt. Meist sind es einfache, in Form gebrachte Ideen, das bestimmte Quantum Energie und der Grad, wie weit individuelle Vorlieben berücksichtigt wurden. Eine Standardfrage aus meinem Repertore lautet darum: Wie möchten Sie sich in Ihren Räumen fühlen? Gibt der Raum es her, sich zu wandeln? Denn verändern sich die Lebensumstände (Geburt eines Kindes, Einrichten eines HomeOffice, altersgerechte Anpassungen, psychische Befindlichkeiten), verändern sich automatisch die Bedürfnisse, die ein Zuhause befriedigen soll.

So wie in dieser Zeit, in der wir (oft unfreiwillig) in den umbauten Raum verwiesen werden. Einige Menschen mussten leidvoll erfahren, dass die Adresse unter sie wohnen gar kein wirkliches Zuhause ist. Bloss wurde das von gefüllten Terminkalendern, den Anforderungen des Alltags und vom allgemeinen Rauschen überdeckt. Doch auch gut, das überhaupt zu merken – denn nur wer merkt, kann etwas ändern!

Und was soll Ihr Raum Ihnen bringen? Welche Bedürfnisse soll Ihr Zuhause erfüllen? Und wie erleb(t)en Sie Ihre Räume in diesen Tagen? Bietet er das Wohn- und Lebensgefühl, das Sie sich wünschen? Mit gutem Gefühl kann ich sagen, dass ich meine Räume als echtes Zuhause wahrnehme – auch wenn ich demnächst das weiche Bett erneut mit dem Waldboden tausche 💕🌳🌲🍀🥾🌱🌿🍂

 


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In sieben Tagen ankommen – Resümee

Puh, einen Tag durchschnaufen war gestern angebracht. Doch heute möchte ich noch ein kleines Resümee über den zurück liegenden Prozess anregen. Natürlich interessiert mich, was Sie auf unserer kleinen Reise durch Ihre Räume über sich und Ihr Umfeld erfahren haben! Vielleicht sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Ihrer räumlichen Situation und Ihrem aktuellen Leben?

In Stille wachsen … Danke für das tolle Foto © Annie Spratt

Wenn Sie, wie anfangs empfohlen mitgeschrieben haben, nehmen Sie doch Ihr Büchlein zur Hand und gehen noch einmal Ihre Notizen durch. Zusätzlich können folgende Fragen Sie auf die Spur bringen, offene Anliegen zu visualisieren:

  • Haben Sie das beste Zuhause, das Sie verdienen?
  • Ist alles so, wie Sie es sich wünschen?
  • Kommen Sie in den Räumen zu sich selbst? Wo besonders, wo gar nicht?
  • Gibt es Bedarf für Veränderung und Erfrischung?
    • Braucht es vielleicht eine grundlegende Renovierung?
    • Braucht es Mut zu mehr Farbe?
    • Braucht es einen besseren Platz, um Ihr Lieblingsmöbel besser zur Geltung zu bringen?
  • Vielleicht haben Sie in Ihrer Einrichtung auch ein Muster erkannt das sich – bislang unbewusst – wiederholt?
  • Vielleicht teilen Sie Ihr Leben mit geerbten Stücken, ungeliebten Geschenken oder blockierenden Glaubenssätzen die sich in der Raumgestaltung ausdrücken, und die gar nicht (mehr) zu Ihnen passen?

In jedem Raum spiegeln sich Facetten einer oder mehrerer Persönlichkeiten. Natürlich sind das immer nur Entwürfe, Bilder, die wir über uns selbst gemacht haben. Die Chance, die jetzt in der Krise der Isolation liegt ist ja auch, ein Stück tiefer zu gehen und sich als das Selbst zu erkennen, als das jede und jeder von uns gemeint ist.

Ich werde mir, inspiriert von der Mediatationsleherin Tara Brach, zu Hause ein Retreat einrichten. Ab morgen gehe ich zwei Tage in die Stille und richte mir einen festen Tagesablauf ein. Dazu gehören Yoga, Meditation, gut kochen und essen, Mittagsschlaf, spazieren gehen, wieder meditieren, etwas inspirierendes lesen oder hören, Tee trinken, Obst essen, wieder meditieren und schlafen. Über die Reihenfolge denke ich gleich bei einem Spaziergang nach. Doch ich mache es so wie es wäre, würde ich woanders hinfahren, und halte mich an die diesmal selbst vorgegebenen Regeln. Vielleicht machen Sie mit?

Oder Sie nutzen die nächsten Tage, noch einmal mit wachem Blick für das Ganze durch Ihre Räume zu gehen, und hier und da Verbesserungen vorzunehmen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, Ihr Zuhause in einen Ort zu verwandeln, der Ihnen entspricht. Holen Sie sich auch von Ihren Räumen Unterstützung, um das Beste in Ihnen zum Vorschein zu bringen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen.


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In sieben Tagen ankommen – Tag 7 – Das Kinderzimmer

Geht es bei einer Beratung (auch) um das Thema Einschlafstörung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Aggressionen beim Nachwuchs, treffe ich häufig auf besorgte Eltern, die als Ursache Wasseradern oder schädliche Strahleneinflüsse vermuten. Schaue ich mich dann in den Kinderzimmern um, sehe ich meist mit Spielzeug überladene Räume, in denen es kein freies Fleckchen zum Durchatmen gibt.

Pause! Foto © Marcus Wallis

Gut gemeint sind all die Mitbringsel und Geschenke sicher, und manche Kinder dürfen sich dank  Patchworkfamilien ja sogar über mehr als sechs Großeltern freuen. Meist verfügen alle über gute Kaufkraft und – ich sag es mal salopp – sie schenken bis der Arzt kommen muss.

Da gibt es Puppen, die über einen kompletten Hausstand inklusive Puppenhaus und Puppenwagen regieren. Es gibt gut bestückte Kaufläden mit selbstsprechenden Kassen und übervollen Regalen, in denen niedliche Miniaturwaren auf Kunden warten. Es gibt Kasperltheater und jede Menge Handpuppen, die schon nervös die nächste Aufführung erwarten. Es gibt Regale voll mit unzähligen, schönen und pädagogisch sicher wertvollen Bilder- und Lesebüchern. Es gibt Aquarien und Carrerabahnen, deren Straßen durch das ganze Zimmer verlegt wurden. Es gibt Mobiles, CD-Player, Fernseher und Handys. Dazu liebevoll montierte Eisenbahnlandschaften. In den Waggons würde man am liebsten selbst sitzen und die schöne Aussicht genießen.

Beim Betrachten fühle ich mich oft in meine Kindheit zurückversetzt und bekomme Lust, mit all dem schönen Spielzeug zu spielen. Ich fühle, wie großartig und wohlgemeint alles ist, und verstehe auch, dass jeder etwas mitbringen und seine Liebe damit ausdrücken möchte. Und es gibt ja auch sooo wunderschöne Sachen, um Kinder zu beschenken. Manchmal frage ich mich jedoch, ob die Schenkenden nicht vielleicht bei ihrem eigenen, inneren Kind etwas gut machen möchten.

Schlicht und schön und ganz behaglich. Willkommen Zuhause, kleiner Mensch. Foto © Charles Deluvio

Denn für Kinderzimmer gibt es eine relativ einfache Prämisse: Der Raum sollte schlicht und behaglich eingerichtet sein, Anregungen für die Phatasie geben und Platz für Rückzug und Spielen bieten.

Entgegen wohlmeinender Annahmen brauchen Kinder nämlich gar nicht viel, um die Phantasie auf Hochtouren zu bringen und die Welt zu entdecken. Aus einem schlichten Karton und einer Decke können unzählige Varianten gezaubert werden. Vom Schlossgespenst zum Versteck in der Höhle gibt es in der kindlichen Phantasie gar keinen Widerspruch, es braucht allein eine Regieanweisung und manchmal nicht mal Mitspieler-innen.

Das ist darum heute schon mein ganzer Tipp für’s Kinderzimmer:

  • Halten Sie es einfach.
  • Achten Sie darauf, dass das Bett geschützt steht.
  • Wählen Sie, je nach Alter, sanfte Farben für den Raum. Grün wirkt angenehm beruhigend und hat heilende Eigenschaften, blau kann die Atmosphäre im Raum unterkühlen. Beteiligen Sie Ihr Kind ruhig an der Gestaltung, denn Kinder wissen oft intuitiv, was gut für sie ist.
  • Braucht es einen Schreibtisch, dann sitzt Ihr Sprößling ideal mit Blick ins Zimmer. Ein Blick zur Wand hemmt die natürliche Entwicklung, und kann zu schlechten Lernergebnissen beitragen.

Dazu brauchen Kinder Zuwendung, ein offenes Ohr und Zeit. Viel freie (!) Zeit für sich, und noch mehr Zeit mit Bezugspersonen, die ausschließlich ihnen gehört. Schenken Sie handyfreie Aufmerksamkeit ohne whatsapp, FB oder twitter. Gehen Sie raus, spielen Sie wann immer möglich draußen, lauschen gemeinsam auf das Rascheln der Blätter oder auf den Regen, der aufs Dach trommelt. Setzen Sie Papierbötchen ins Wasser oder besuchen Sie einen Lieblingsbaum.

Kinder wissen oft intuitiv was gut für sie ist, doch sie sagen selten Nein. Schon allein darum nicht, weil Spielzeug und Geschenke ja auch was Tolles sind. Und Eltern haben oft ein schlechtes Gewissen gegenüber den Schenkenden. Manchmal gibt es sogar Streit darüber: „Warum behalten wir alles, was Deine Eltern schenken und das, was von meinen kommt, soll weg?!“ Also wird nichts weggeräumt oder weiterverschenkt an die, die wenig haben.

Ich kann Ihnen nur raten, unerledigte Themen aus Ihrer Vergangenheit unter Erwachsenen zu klären und sich an das Motto zu halten: Weniger ist mehr.

Und sei er noch so klein: Ein Ort für Rückzug, um in Ruhe was auszuprobieren. Foto © Kelli McClintock

Unsere Kinder wachsen mit soviel Wohlstand, das heißt mit einem Überangebot an Waren, Speisen, Ablenkungen und auch Forderungen auf, dass manche regelrecht nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht. Dass das zu Konzentrationsstörungen oder auch Aggressionen führen kann, wird jeder Kinderpsychologe bestätigen.

Zuwendung und Liebe, die Versicherung „Du bist genau richtig wie du bist. Egal was kommt, Mama und Papa lieben dich und stehen zu dir“ – das ist das Wertvollste, das Sie Ihrem Kind ins Leben mitgeben können. Denn es ist etwas, das im Herzen Wurzeln schlägt und auf das dieser neue Mensch immer zurück greifen kann. Urvertrauen ist etwas, das keine Barbie und kein Elektromotorrad je geben kann.

„In sieben Tagen ankommen“ – das war ein inspirierender Rundgang, oder? Morgen gibt’s ein Fazit und ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldungen. Was hat Ihnen besonders gefallen?

 

 

 


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In sieben Tagen ankommen – Tag 5 – Das Schlafzimmer

Zu einem gesunden, glücklichen Dasein braucht es heitere Gelassenheit. Viele Menschen haben selbst erfahren, dass diese Haltung zum Leben aus der inneren Einstellung resultiert, und aus erholsamem Schlaf. Im Schlafzimmer wollen wir ausruhen und entspannen können, regenerieren und gut schlafen. Und natürlich sind hier auch Sinnlichkeit, Erotik und Intimität zu Hause.

Obwohl alle Impressionen unterschiedlich sind … Foto © Jakari Ward

… und Individualität ausstrahlen … Foto © Devin Kleu

Feng Shui im Schlafzimmer ist ein beliebtes Kapitel, darum habe ich über die Basics schon öfter geschrieben. Doch heute möchte ich noch einmal auf die sinnlichen Aspekte des Raums eingehen, denn gerade in Zeiten der Unruhe und Angst ist es wichtig zu wissen, wie und vor allem wo man sich selbst beruhigen kann.

Durch unseren Leib sind wir sinnliche Geschöpfe und das ganz unabhängig davon, ob wir in einer Partnerschaft leben oder allein. Unser Körper mag es sehr, wenn wir selbst ihn lieb haben und uns, durch ihn, verwöhnen. Im Schlafzimmer können wir uns darum Gutes tun, egal ob allein oder zu zweit.

… ist das Gefühl der Geborgenheit allen gemeinsam. Foto © shche_team

Auf einen Blick – Schnellratgeber für sinnliche Atmosphäre im Schlafzimmer

Das Bett wohnt im Schlafzimmer, und das ist im besten Fall ein absolut yinniger Ort, der elementare Bedürfnisse miteinander vereinbaren soll. Idealerweise enthält es darum nichts, was Schlaf, Stille und Intimität stört. Ein Schlafzimmer ist kein Versteck für Dinge, die sonst nirgendwo Platz finden.

  • Machen Sie sich die Freude, sich Abends ins gemachte Bett legen zu können.
  • Gönnen Sie sich schöne Bettwäsche – wobei „schön“ sicher relativ ist. Aus Feng Shui Sicht wird von unruhigen Mustern oder lebensfeindlichen Motiven abgeraten. Investieren Sie in hochwertige Wäsche, denn angenehmes Material auf der Haut macht uns die Kostbarkeit des Körpers bewusst.
  • Für Paare sind gleiche Bezüge vorteilhaft, wer’s dennoch unterschiedlich mag, entscheide sich für eine über das Bett reichende Überdecke. Sie symbolisiert Einheit in der Verschiedenheit.
  • Legen Sie Wert darauf, den Raum nicht bloss steril-funktional einzurichten, denn Sinnlichkeit wird – wie das Wort schon sagt – durch die Sinne erlebt.
  • Augen und Nase sind dafür zuerst empfänglich, achten Sie darum auf angenehm-weiches Licht und Oberflächen (Nachttisch, Sidebord, Schminktisch), wo auch das Auge sich ausruhen darf. Dadurch allein kann es sich an optisch schmeichelnden Eindrücken erfreuen.
  • Duft verbreitet sich in leicht temperierten Zimmern besser. Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur und wählen den zarten Hauch eines Lieblingsduftes für besondere Stunden, und um den Raum auch mal außerhalb der Schlafenszeiten zu besuchen.
  • Viele Kleiderschränke wirken sehr wuchtig und bestimmen die Raumatmosphäre. Wer vom Bett aus nicht dauernd auf die Schranktüren schauen will, verwandelt das Bett mittels Baldachin in eine Insel im Raum. Oder Sie spannen unter die Decke und direkt vor dem Schrank eine Schnur und hängen einen leichten, farblich beruhigenden Stoff daran. Dann können Sie zu passenden Gelegenheiten den Schrank aus dem Blickfeld verschwinden lassen und das Bett wird zur Oase.
  • Wer ohne Partner/in lebt sollte darauf achten, dass kein Mangelgefühl entsteht. Manchmal kann ein reguläres Doppelbett dazu führen, dass man beim einschlafen oder aufwachen traurig auf die leere Seite schaut. Dann ist Ihnen (entgegen mancher Feng Shui Ratgeber) mit einem Bett, das Sie ganz einnehmen können, besser gedient.
  • In der Regel ist das Schlafzimmer der Raum, den nur wenig andere Menschen betreten dürfen. Sind Sie König oder Königin in Ihrem privaten Reich? Erlauben Sie sich ruhig Verrücktes, Außergewöhnliches, Spielerisches. Solange der Raum insgesamt nicht zu unruhig wirkt und Sie weiterhin gut schlafen, ist alles erlaubt.
  • Was empfinden Sie als sinnlich? Nutzen Sie die dunkle Jahreszeit es sich im Schlafzimmer so richtig gemütlich zu machen. Sprechen Sie mit Ihrem Liebsten oder Ihrer Liebsten darüber, wie Sie Ihr Schlafgemach in der Phantasie gestalten würden und was dort auf keinen Fall fehlen darf. Vielleicht kommen Sie dabei auf ganz neue Ideen und entfachen bislang unbeachtete Leidenschaften.

Hier beleben Farben, Muster und ein wechselndes Schattenspiel an der Wand … Foto © Christina Chauskina

… hier sorgen Erdtöne für beruhigende Stille. Foto © Annie Spratt

Auch wenn Sinnlichkeit oft mit Erotik gleichgesetzt wird, sie umfasst viel mehr. „Als Sinnlichkeit bezeichnet man umgangssprachlich die Hingabe an das angenehme Erleben durch die Sinne.  Durch die geöffneten Sinne kann man das Schöne und Anregende dieser Welt erfahren.“ Quelle: Wikipedia

Solange Sie hier auf Erden in Ihrem Körper wohnen, machen Sie es sich angenehm. Freuen Sie sich, abends in Ihr (gemachtes) Bett schlüpfen und morgens in ihm aufwachen zu dürfen. Das Leben ist so kostbar und überhaupt nicht selbstverständlich. Zeigen Sie sich in diesem privaten Raum, dass Sie ebenso kostbar sind und ein Geschenk des Lebens an sich selbst.

Die Fotos zeigen, wieviel Möglichkeiten es gibt, das Bedürfnis nach Ruhe, Stille und intensiver Nähe im Raum auszudrücken. Statt zu fragen: „Ist das im Feng Shui erlaubt?“, stelle ich mir eher die Aufgabe herauszufinden, was zur Persönlichkeit passt und frage: Wie will ich den Ort erleben, an den ich mich regelmäßig mehrere Stunden zurückziehe? Was kann er tun, mich in die Selbstliebe zu wiegen? In die Freude am Sein? Welche Unterstützung kann er bieten, hingebungsvolle Verbundenheit zu erleben?

Manchmal braucht es nur eine Andeutung, um Sinn und Sinnlichkeit zu beflügeln! Gelungen ist das © Esther Wilhelmsson

Und morgen geht es weiter mit einem yang dominianten Raum, dem Arbeitszimmer. Ganz passend zum Montag und all den eilig neu einzurichtenden Home Offices!

 

 

 

 

 


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In sieben Tagen ankommen – Tag 4 – Das Wohnzimmer

Ein Wohnzimmer gilt als Ausdruck der Persönlichkeit. Besonders dieser Raum sollte zum Wohlfühlen einladen und die Balance zwischen zur Ruhe kommen und kreativ sein halten. Wer in Gemeinschaft lebt weiß um Momente, in denen Kompromisse das Recht auf freie Persönlichkeitsentwicklung einzuschränken scheinen 🙂 . Dennoch lohnt es sich den Wohnraum so zu gestalten, dass alle sich wohlfühlen. Denn er kann das Zünglein an der Waage für ein harmonisches Miteinader sein.

Ob eher klassische Avantgarde … Foto © Sidekix Media

Per se muss ein Wohnzimmer vielen Ansprüchen genügen: Vor allem in Familien soll sich jedes Mitglied wiederfinden und wohlfühlen, hier werden Freunde empfangen und Partys gefeiert, es wird gespielt, entspannt, fern gesehen, gelesen und vielleicht sogar gegessen. Das heißt, für alles muss es Raum geben und entsprechende Beleuchtung. 

… oder mixed im Loftstil … (Foto © Howie Mapson)

Auf einen Blick – Schnellratgeber für einen Wohnraum zum Wohlfühlen

 Nehmen Sie sich heute wieder etwas Zeit für eine ruhige Betrachtung

  • Leben Sie mit mehreren Menschen zusammen dann schauen Sie, ob es aus Ihrer Sicht eine gute Mischung gibt, in der sich die Neigungen und Interessen aller wiederspiegeln.
  • Gibt es vollgestopfte Ecken, herrscht dauernd Unordnung oder beides?
  • Haben Sie das Gefühl, dass alle Möbel am richtigen Platz stehen oder wäre es an der Zeit, etwas Neues zu probieren?
  • Mit wem in Ihrer Gemeinschaft müssen Sie sprechen, um den Raum wohnlicher, behaglicher, einladender zu gestalten? Worüber gibt es Unstimmigkeiten, welche gemeinsamen Lösungen können Sie finden? Scheint es keine Übereinkunft zu geben, nutzen Sie jetzt die freie Zeit und fertigen Sie eine Collage mit der Überschrift: So sieht mein idealer Wohnraum aus. Vielleicht stellen Sie dann fest, dass Sie gar nicht soweit auseinanderliegen in Ihren Vorstellungen.
  • Achten Sie auf einen guten Chi-Fluss im Raum – ideal ist ein geschützter Sitzplatz an dem Sie nicht im „Durchzug“ zwischen Tür und Fenster sitzen.
  • Worauf fällt ihr Blick beim Betreten des Raums zuerst? Ist es das TV, verspüren Sie vermutlich den Drang ihn sofort einzuschalten, denn große schwarze Löcher ziehen Energie 🙂 . Besser wäre, ihn hinter geschlossene Türen zu befördern. Ideal wäre der erste Blick auf Ihr liebstes Möbel, denn auch hier gilt: „What you see, is what you get“.
  • Achten Sie bei der Deko auf das richtige Maß – erfreuen Sie sich lieber abwechselnd an schönen Gegenständen statt deren Wirkung durch ein Übermaß zu schmälern.
  • Beachten Sie das Gesetz vom Solitär: Es gibt Möbel – dazu gehören Schränke und Sideboards – die müssen allein und klar ausgerichtet stehen, um ihre ganze Wirkung zu entfalten. Gleiches gilt für bestimmte Deko: Es gibt Dinge – dazu gehören kleine Vasen, Teelichter, Figürchen – die können als Ensemble angeordnet werden und beleben durch eventuelle Verschiedenheit in Farbe oder Größe. Gleichzeitig gibt es auch hier Stücke die wollen und müssen allein stehen, um ihre ganze Wirkung zu entfalten.
  • Entwickeln Sie Mut zur Lücke und probieren aus, ob sich etwas als Solitär im Raum behaupten kann oder ob es Gesellschaft braucht, sich zu entfalten.
  • Vielleicht können Sie dieses Vorgehen übertragen, wenn der Wohnraum von vielen genutzt wird und Sie sich partout nicht einigen können: Schaffen Sie Inseln im Raum. Losen Sie, wer die  „Herrschaft“ über bestimmte Bereiche übernimmt und das Arrangement für den Esstisch, die Sofa- oder Leseecke, die Bilderauswahl bestimmt. Vielleicht gibt es zuerst ein kunterbuntes Durcheinander – vielleicht auch nicht. Wenn Sie das „aushalten“, bekommen Sie Gelegenheit, noch besser kennenzulernen wie Ihre Mitbewohner-innen sich im Raum ausdrücken. Es macht doch gar nichts, mal vier Wochen so probezuwohnen und später gemeinsam festzustellen: So geht es nicht. Wenn Sie in der Auseinandersetzung sachlich bleiben, wird sich daraus mit Sicherheit ein großer Gewinn für die Gemeinschaft entwickeln. Wenn nicht, fragen Sie mich gemeinsam um Rat.

Bei meinen Beratungen erlebe ich öfter, dass an einem gewissen Punkt des Gesprächs Männer sich mit der Aussage: „Ich wohne auch hier,“ zur Wort melden. Auch wenn wir täglich über Gleichberechtigung diskutieren – stillschweigend gilt die Frau noch immer als Bestimmerin bei der Einrichtung in den vier Wänden. Wie ist es bei Ihnen? Wer setzt sich durch, wer bestimmt?

Ob klassisch oder modern, der Wohnraum vermittelt auf den ersten Blick ein Gefühl für die Persönlichkeit(en). Schauen Sie selbst

… sage mir wie Du wohnst … (Foto © Paige Cody)

… und ich sage Dir … (Foto © Roberto Nickson)

… wer Du bist. (Foto © Fotolia)

Und morgen geht es weiter mit einem Blick ins Schlafzimmer. Wieder wird es Tipps geben – für guten Schlaf wie für anregende Begegnungen zu zweit.


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In sieben Tagen ankommen – Tag 3 – Die Küche

Die „aktuelle Lage“ bringt uns das häusliche Leben näher. Im Angesicht eines gänzlich ungewohnten Alltags und drohender Ausgangssperren finden wir zurück in unsere vier Wände und tun alles, um stabil und gesund zu bleiben. Unser Zuhause ist seit jeher Ausgangspunkt für unser Wohlergehen, und darum wenden wir uns heute dem Herz eines jeden Hauses, einer jeden Wohnung zu: Der Küche.

Graue Wandfarbe, weiße Oberflächen und dazu jede Menge Farbkleckse. Macht Lust auf kochen und genießen, oder? Foto © Jason Briscoe

Genaugenommen ist die Küche der Lebensmittelpunkt, denn hier bereiten wir vor, was der Körper braucht und wovon im besten Fall die Seele profitiert. Küchen besitzen eine natürliche Anziehungskraft, und wer sich an all die Partys erinnert, die irgendwann in der Küche endeten, weiß was ich meine. Einige werden beim reflektieren sogar feststellen, dass der erste Gang nach dem nach Hause kommen regelmäßig in die Küche führt.

Diese Ausstrahlung können wir nutzen. Natürlich nützt die tollste Kücheneinrichtung nichts, wenn nicht mit Hingabe zubereitet wird, was uns nähren und – gerade jetzt – stabilisieren und in unserer Mitte halten soll.

Auf einen Blick – Schnellratgeber für das Herz des Hauses

 Lebensmittel gehören im Feng Shui zur Kategorie Gesundheit und Reichtum. Schenken Sie daher dem Zuhause der Lebensmittel besondere Aufmerksamkeit.

  • Achten Sie auf Ordnung in den Schränken und sichten Sie regelmäßig Ihren Kühlschrank. Verdorbene Lebensmittel wegschmeißen – und sollten Sie ein Muster erkennen, kaufen Sie künftig weniger ein. Das gilt besonders jetzt, wo kollektive Hamsterkäufe an der Tagesordnung sind. Für ein Gefühl der Sicherheit mag es vernünftig sein, ausreichend haltbare Lebensmittel zu besorgen. Doch überlegen Sie vor einem reflexhaften Vollpacken des Einkaufswagens, wie lange verderbliche Lebensmittel, Obst und Gemüse halten und ob Sie alles werden essen können, bevor es verdirbt.
  • Steht die Arbeitsfläche voll mit Kaffeemaschine, Wasserkocher, Messerbrett, Obstschale, Mixer, Toaster? Haben Sie genug Platz, Gemüse zu schneiden oder Teig zu kneten? Wenn nicht stellt sich die Frage: „Haben Sie zu wenig Platz oder zu viele Sachen?“ Was selten genutzt wird, gilt als Energieräuber: Verstauen Sie darum was selten gebraucht wird im Keller, und verschenken Sie alles Überflüssige. Es macht wenig aus, das Waffeleisen bei Gelegenheit wieder raufzuholen – doch es macht viel, in übersichtliche Schränke zu blicken und ein Wohlgefühl daraus zu ziehen.
  • In manchen Feng Shui Ratgebern gibt es den Hinweis, ein Spiegel hinter dem Herd mehre den Reichtum, weil er die Speisen verdoppelt. Sollten Sie dem folgen achten Sie unbedingt auf eine saubere Oberfläche – ein fettverschmierter, bespritzter Spiegel kann leicht zu einem schmuddeligen Eindruck führen. Und achten Sie – wie bei allen Spiegeln – unbedingt darauf, was er alles verdoppelt, ansonsten kann vervielfachtes Chaos unerwünschte Nebenwirkungen bringen.
  • Auch für die Küche können Sie mit Hilfe des Bagua herausfinden, in welcher Himmelsrichtung sie liegt, welche Lebensthemen sie aktiviert und welche Elemente die vitale Lebenskraft Qi unterstützen.
  • Sicherheit ist natürlich auch ein Thema für die Küche. Klar, dass ich Ihnen nichts Neues berichte wenn ich das aufmerksame Auge bitte, potenzielle Gefahrstellen für Verbrennung, Schnittwunden, oder blaue Fleck-Verursacher durch im-Weg-Steher im Vorfeld zu erkennen. Feng Shui hat viel mit gesundem Menschenverstand zu tun – und ein aufgeschwatztes „Klimbim-Heilmittel“ an der Decke kann keinen, durch Fahrlässigkeit verursachten, Haushaltsunfall verhindern.

Im Moment brenne ich ja für Farben, darum möchte ich zum Schluss noch etwas Lust drauf machen: Egal ob eine Wand mit Farbe bekleidet wird, ob es farbige Tischsets, Blumensträuße oder Servietten sind – ein Schuss Farbe verwandelt gewöhnliche oder langweile Küchen in aussagekräftige, vitale Lebensräume.

Vielleicht beginnen Sie nun auch schon mit Eier färben oder anmalen. Hier zeige ich meine „Werke“ vom letzten Jahr, die ich übrigens alle verschenkt habe. Vielleicht greifen Sie die Idee in der Zeit der freien Zeit ja auf und hüllen sich und Ihre Küche in Vorfreude, herrliche Farben und phantasievolle Muster.

Eierlei … Foto © S.B.

Morgen geht es weiter mit dem vierten Teil. Der Fokus liegt dann auf dem Wohnraum. Bis morgen also und viel Spaß beim Küche sichten und aufräumen und vielleicht verschönern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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In sieben Tagen ankommen – Tag 2 – Der Eingang

Heute setzen wir unsere Reise fort, doch bevor wir ins geheiligte Innere treten, wollen wir dem Außenraum gebührende Aufmerksamkeit schenken: Beginnen Sie darum heute mit der Schau schon dort, wo Sie in Ihre Straße einbiegen. Schauen Sie sich um, gefällt Ihnen was Sie sehen?

Eine klasse Fototapete bringt Licht und Weite in kleine Flure. Foto © Mathieu Perrier

Welche Details freuen Sie in Ihrer Nachbarschaft besonders? Gibt es blühende Bäume oder Hecken, in denen Vögel nisten? Gibt es sorgfältig gestaltete Fassaden in der Nähe oder ein originell dekoriertes Fenster? Fühlen Sie sich insgesamt wohl in Ihrer vertrauten Umgebung? Oder gibt es etwas, das Sie zum Besseren verändern können? Öffentlicher Raum ist nicht länger anonym und vielleicht können Sie etwas zur Verschönerung beitragen: Ein kleines Beet vorbereiten und Stauden pflanzen, die Insekten und Vögel lieben, ein Windspiel in einen Baum hängen oder Blumenschalen in den Hauseingang stellen.

Eine professionelle Feng Shui Beratung beginnt immer schon weit VOR dem eigentlichen Objekt, denn schließlich fällt die Lebensenenergie Qi nicht einfach nur vom Himmel. Im Idealfall wird sie achtsam zum Haus geführt und sammelt unterwegs all die Informationen, die schließlich in Ihre Räume gelangen. Qi folgt der Form, darum ist es selten egal, wenn die Wohnung zwar angenehm, das Umfeld jedoch vernachlässigt oder lieblos gestaltet ist.

Und wie steht es mit Ihrem Hauseingang? Haben Sie eine ansprechende Haustür und eine für Sie passende Fußmatte? Ist Ihr Klingelschild gut lesbar (und ästhetisch?) beschriftet, ist der Briefkasten von Aufkleberesten befreit? Wohnen Sie in einem Mehrparteienhaus, wie steht es dort mit dem Hausflur? Im Feng Shui gilt der Eingang als Mund, durch den Energie ins Innere fließt. Darum wird der Gestaltung viel Aufmerksamkeit geschenkt, denn es ist das Erste und Letzte, das Sie von Ihrem Zuhause wahrnehmen.

Sollten Ihre Nachbarn die unangenehme Gewohnheit haben, ausgelatschte Schuhe oder Müll vor ihrer Wohnungstür zu lagern, greifen Sie die nächste Gelegenheit beim Schopf und beginnen Sie ein Gespräch. Meckern schafft selten Abhilfe und meist verhärten sich die Fronten dadurch, doch ein paar wohlmeinende Worte zur „allgemeinen Lage“  können mit einem freundlicher Appell verbunden werden und wahre Wunder wirken.

Auf einen Blick – Schnellratgeber für einen einladenden Eingang

  • Achten Sie auf einen willkommen heißenden, hell beleuchteten und gut zugänglichen Flur. Es sollte immer möglich sein, die Eingangstür komplett zu öffnen. Dazu ein Tipp an alle Bauherren und Bauherrinnen: Wenn’s denn sein muss, sparen Sie lieber bei den Zimmern ein paar Quadratmeter und beschenken sich mit einem großzügig geschnittenen Eingangsbereich. Ein erster Eindruck von Enge setzt sich in alle Räume fort und kann, selbst mit einem großen Wohnzimmer, nicht rückgängig gemacht werden.
  • Ist ein Flur tatsächlich klein und eng, machen Sie aus der Not eine Tugend. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen, und gestalten Sie mit Charme und Esprit einen Empfang, den man nicht so schnell vergißt. Die Mutigen unter Ihnen können durch gezielt eingesetzte extravagante Farbe, eine kühne Fototapete oder ein „deplaziertes“ Accessoire einen ungewöhnlichen Blickfang kreieren, der von der räumlichen Enge ablenkt und stattdessen den Geist weitet.
  • Wer es lieber klassisch mag, platziert als passenden Hingucker ein übergroßes Erinnerungsfoto (ja, das weitet einen kleinen Flur!) oder eine besondere Lampenskulptur und beschenkt sich gelegentlich mit einem frischen Strauß Blumen im Eingangsbereich.
  • Überzählige Schuhe, Jacken und Taschen schaffen keinen gebührenden Empfang. Verabschieden Sie sich vom Flurchaos und sehen Sie zu, dass Sie sich Zuhause wie eine Königin und wie ein König empfangen. Auch die Lebensenergie Qi mag solcherart Zuwendung und Sie werden sehen, dass der Flur in die anderen Räume abstrahlt. Durch diesen lohnenden Input wird sich insgesamt ein lebendigeres, großzügigeres und intensiveres Wohn-Wohlfühl-Gefühl einstellen.
  • Anregungen für die Gestaltung können Sie auch aus dem Bagua  bekommen, allerdings braucht es etwas Hintergrundwissen, um genau herauszufinden welches Element passt.

Bereiten Sie sich selbst einen herzlichen Empfang und Sie werden erleben, die Lebensenergie Qi zieht nach. Eine Feng Shui Weisheit besagt, dass man genau das bekommt, was man als Erstes sieht. Und wo, wenn nicht Zuhause, haben Sie es schließlich in der Hand, das in Ihrem Sinne zu beeinflussen?!

Heute lade ich Sie ein zu phantasieren, wie es in Ihrem idealen Flur ausschaut. Wie wäre es also, erst ein bisschen kühn „zu spinnen“ bevor der Realismus zu Wort kommt? Darum gibt’s hier nun ein paar anregende Ideen, von denen es vielleicht nicht alle bis zu Ihnen nach Hause schaffen, doch vielleicht erfreut Sie künftig die ein oder andere Prise einer Zutat beim fröhlichen nach Hause kommen?!

Ob als wandfüllende Fototapete oder als Idee für eine kraftvolle Farbzusammenstellung – Farbe bekleidet Wände. Foto © Ricardo Frantz

Ein Prisma an Licht bringt Helligkeit und Bewegung in dunkle Flure. Ob als Bild oder Lampe bleibt Ihrem Geschmack überlassen. Foto © Daniele Pelusi

Schlichtes Weiß mit farbigem Blickfang. Foto © Alesia Kazantceva

Nicht alle mögen Banksy – doch was draußen geht, geht innen schon lange! Foto © Annie Spratt

Läßt oben Raum und besticht, wenn über Eck tapeziert. Foto © Plush Design Studio

Man nehme drei Farben, die aus dem Rahmen fallen, und streiche damit Fußboden oder Decke und einen Teil der Wand. OH! Foto © Jason Leung

Hohe Decken machen’s möglich: Licht und Pflanzen als Begrüßungskomitee im Flur. Foto © Patrick Schneider

Nicht kleckern sondern klotzen – groß muss es sein, dann geht Waldbaden auch Zuhause! Foto © Studio Dokorasyn

Beruhigend und erfrischend zugleich und wo es Zuhause überhitzt zugeht, kann Wasser helfen. Foto © César Couto

Alltagsgegenstände verfremden. Ob klein oder vergrößert, an einer leeren Wand schafft das inneren und äußeren Raum. Foto © Amanda Jones

Vor vielen Jahren malte ich den schwarzen Schatten meiner Lieblingspflanze auf die Wand. Heute würde ich Farbe vorziehen. Foto © Sarah Dorweiler

Für den Lacher musste dieses noch mit 💕🦄 . Dass der Überraschungseffekt garantiert ist, zeigt das Foto von  © Charles Deluvio

Sie sehen, egal ob mit Farbe, Fototapete oder ausgefallenen Accessoires: Langweilige (Nutz-)Flure muss es nicht länger geben. Darum heute viel Spaß beim kühnen Phantasieren und dem gedanklichen Umgestalten Ihres Eingangsbereichs. Empfangen Sie sich so, wie Sie es verdienen, denn „in der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie“ *. Und morgen geht es weiter auf unserer Reise in das Herz jedes Grundrisses, die Küche.

* „Was immer du tun kannst oder wovon du träumst – fange es an. In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie.“ Goethe – Und wann wenn nicht jetzt wollen wir damit beginnen?

 

 

 

 

 

 


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In sieben Tagen ankommen – Eine Feng Shui Reise durch Ihre Räume

Anläßlich meines Jubiläums im April hatte ich vor, Sie auf eine siebentägige Reise einzuladen. Auf dieser Reise wollte ich Sie mit „Feng Shui Blick“ durch Ihre Räume führen und frische Impulse für mögliche Optimierungen geben. Doch weil wir nun – im Angesicht geschlossener Geschäfte, Theater, Kinos und Bars – die nächste Zeit vermulich viel Zeit zu Hause verbringen werden, habe ich beschlossen, mein Jubiläumsgeschenk schon jetzt zu veröffentlichen. Fangen wir also an!

Such‘ Dir ein stilles Plätzchen und werde still. Wie © Alisa Anton, der es auf der Fensterbank gefällt.

Feng Shui ist die Kunst, natürliche Energieströme unserer Umgebung auszubalancieren und zu harmonisieren. Soll es im Leben gut laufen, braucht es als unerläßliche Zutat die vitale Lebensenergie Qi. Feng Shui ist eine Möglichkeit, diese Lebensenergie zu erhöhen und zu lenken, um ganzheitlich davon zu profitieren.

Beginnen wollen wir heute mit der Klärung der Absicht, denn wie bei allen Projekten steht sie ganz am Anfang.

Tag 1 – Klären der Absicht

Etwas, das Feng Shui besonders gut kann, ist Verbindung schaffen. Zum Beispiel ermöglicht die Kunst der richtigen Platzierung, den Wunsch nach persönlicher Entwicklung mit einem stimmigen Einrichtungskonzept zu verbinden. Erfahrungsgemäß können konkrete Anliegen durch Raumgestaltung manifestiert werden.

Lassen Sie uns darum mit einer Bestandsaufnahme beginnen. Ich möchte Sie einladen, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, sich an einen schönen Platz zu setzen und in sich zu horchen. Gibt es etwas, dass Sie schon lange beginnen oder umsetzen wollen? Etwas, das Sie in Ihr Leben holen möchten?

Idealerweise schreiben Sie sich hierzu ein paar Stichworte in ein schönes Büchlein, das Sie auf unserer Reise begleitet.

Setzen Sie sich anschließend die „Brille der Objektivität“ auf die Nase und gehen damit langsam durch Ihre Räume. Nehmen Sie sich Zeit und tun so, als wäre es das erste Mal. Bewerten Sie nichts, schauen Sie sich nur in Ruhe um. Fragen Sie sich dann:

  • Was fällt mir auf?
  • Was gefällt mir?
  • Wohin wird meine Aufmerksamkeit gelenkt?
  • Was bemerke ich bei dem Gedanken, dass etwas hier nicht stimmig ist / sich nicht behaglich anfühlt / vernachlässigt wirkt?

Notieren Sie stichwortartig, was Ihnen durch den Kopf geht und welche Gefühle dabei hoch kommen. Doch ändern Sie jetzt noch nichts, bemerken Sie nur. Die wichtigste Zutat auf dieser Reise ist Gelassenheit. Heute gilt das Motto: Nicht anfassen, nur schauen und bemerken. Und wirken lassen.

Wir treffen uns morgen wieder und machen gemeinsam den nächsten Schritt.

 


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Advent 2019 – 16. Türchen – Wieviel Uhr ist es? Jetzt.

Die uns täglich vormachen, der Moment zu sein … Skater by © Max Prokhorov

„Es gibt sicherlich nichts anderes als den einen Zweck dieses gegenwärtigen Augenblicks. Das Leben des Menschen ist die Folge von Augenblick auf Augenblick. Wenn der gegenwärtige Augenblick gänzlich erfaßt ist, wird es nichts mehr zu tun geben, nichts sonst ist zu erstreben.“

Aus dem Hagakure
dem Buch der Samurei

Karatetrainee by © Uriel Soberanes

Das verstehe ich unter Wu Wei – im Tun SEIN. Dann gibt es kein „ich mach mal eben …“ und auch kein „nächstes Mal mache ich es besser.“ Denn selbst wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, wer mit kompletter Aufmerksamkeit und aus ganzem Herzen tat braucht nichts bedauern, sich nicht entschuldigen, hat sich nichts vorzuwerfen und kann „es“ sofort loslassen. Nachgrübeln ist immer ein Zeichen, nicht präsent im Augenblick des Tuns gewesen zu sein.

Für mich gibt es am Beginn des Dao Weges drei Schlüsselwörter: Disziplin, Konzentration und Meditation. Mag wenig romantisch klingen, doch wer ein Warum hat, geht jeden Weg mit festem Schritt. So wie Dan (im Film: Der friedvolle Krieger), der vor seinem großen Sportevent die Fragen seines Lehrers Sokrates folgendermaßen beantwortet:

„Wo bist Du?“ – „Hier.“
„Wie spät ist es?“ – „Jetzt.“
„Was bist Du?“ – „Dieser Moment.“

Schwerkraftüberwinderin by © Kristijan Arsov

 


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Advent 2019 – 9. Türchen – Alle Jahre wieder …

… feiern wir Weihnachten. Und mit dem Fest kommt die Frage – schenken oder nicht schenken. Die Industrie hat’s uns gehörig verleidet und immer öfter höre ich: „Ich schenke nichts.“ Wie schade!

Wer darf sich wohl darüber freuen? Das bleibt Christkinds Geheimnis 🙂 Foto © S.B.

Andere beschenken macht so viel Freude, und wer sagt denn, dass Geschenke gekauft werden müssen?! Woher kommt der Anspruch dass ein Geschenk etwas „perfektes“ sein muss? Gerade wer als Kind ob seines kreativen Ausdrucks belächelt wurde – jetzt ist die Zeit da, die Spur zu Deiner Kreativität wiederzubeleben.

Und sei es eine schön gestaltete Karte mit Lieblingsworten, eine in die Brieftasche passende Collage mit guten Wünschen für den Empfänger, oder eine Kalendereinlage, was man am Gegenüber sehr schätzt. Mit dem Geschenk ein Zeichen setzen: Ich habe an dich gedacht – was kann wertvoller sein?! „Kosten“ tut es auch nichts, doch bringt es beiden ein warmes Herz.

Der Seele Freude ist es im Herzen wirksam zu sein.
Hildegard von Bingen

Wer macht mit? Ideen gern als Kommentar mit-teilen und alle inspirieren.


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Advent 2019 – 8. Türchen – Einladung

Der Stille lauschend verklingt all der Trubel. Foto © wilsanu

 

Nimm dir jeden Tag die Zeit,
still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen.
Achte auf die Melodie des Lebens,
die in dir schwingt.

Siddharta Gautama Buddha


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Advent 2019 – 3. Türchen – Das persönliche Lebensrad

Manchmal ist es gar nicht so leicht zu wissen, was man will. So gefragt mag die Aufzählung, was man nicht will, umso länger geraten. Genau dafür habe ich ein spielerisches Herangehen erdacht, dass auf dem Bagua basiert. Auf der Vorlage läßt sich eintragen, zu wieviel Prozent man mit etwas zufrieden ist und wo man mehr erreichen möchte. Ein schönes Spiel für lange Winterabende, das sich auch für gesellige Runden eignet. So lernt man sich gleich noch besser kennen und findet den Einstieg in substanzielle Gespräche. Der Clou: Im Anschluss läßt sich leicht ermitteln, wo Zuhause die Weichen gestellt werden können, um gewünschte Entwicklungen zu unterstützen.

Hier sind acht Themenblöcke, die sich später aufs Bagua übertragen lassen.

  • Mich besser verständlich machen und meine Fähigkeit zuzuhören stärken
  • Eine tiefere Anbindung an die Ur-Kraft und meine Ahnen, um mein Ich-sein anzunehmen
  • Mehr Vertrauen in das Leben und den natürlichen Fluss der Dinge gewinnen
  • Meinen Lebensweg im Einklang mit meinem Seelenplan gehen

 

  • Mehr Selbstvertrauen gewinnen
  • Öfter zur Ruhe kommen und innere Stabilität spüren
  • Mir Zeit für Weiterbildung, Interessen und Hobbys nehmen
  • Mir Zeit für Meditation, Kontemplation und Innenschau nehmen

 

  • Ein geklärtes Verhältnis zu meiner Herkunft(sfamilie) bekommen
  • Motivation und Dynamik schüren und meinen Willen stärken
  • Den Beginn von etwas Neuem freudig zulassen
  • Mein Verhalten noch besser darauf abstimmen, gesund zu bleiben

 

  • Wohlige Zufriedenheit empfinden
  • Meiner Intuition mehr vertrauen
  • Lebhafte Freude an Wachstum und Entwicklung spüren
  • Inneren und äußeren Reichtum annehmen und weiter geben

 

  • Meinen Selbstausdruck verbessern; das was ich kann, gerne mit der Welt teilen
  • Leidenschaft und Inspiration intensiver er-leben
  • Erfolg und Ansehen verbessern, mich auch selbst für meine Leistungen loben
  • Den Weg zu Weisheit und Transformation beschreiten

 

  • Mehr netzwerken und Gemeinschaft aktiv gestalten
  • Größere Erfüllung in der Partnerschaft spüren / jemand kennenlernen um eine erfüllende Liebesbeziehung zu gestalten
  • Mitmenschen in ihrem So-sein besser annehmen und fördern
  • Die Ernte dessen, was ich gesät habe, verantwortungsvoll annehmen

 

  • Ich möchte heiterer und voller Lebensfreude sein
  • Meine Kreativität zum Ausdruck bringen, angefangene Projekte beenden
  • Genießen und mich dabei freuen
  • Auch mal 5e gerade sein lassen und über „Fehler“ lächeln

 

  • Mir Unterstützung und Hilfe von außen holen / mich nach einem Mentor, einer Mentorin umschauen
  • Ab sofort (mehr) Verantwortung übernehmen (für die Gemeinschaft  / für meinen bisherigen Lebensweg)
  • Ich stehe zu meinen Visionen und traue mir zu, sie zum Wohle des Ganzen zu realisieren
  • Ordnung ist das halbe Leben. Von jetzt an bevorzuge ich Finden statt Suchen

 

Jedes Tortenstück geht von null (beginnend in der Mitte) zu 100% am äußeren Rand und kann nun, beginnend in der Mitte, schraffiert werden – eine Farbe dafür, wieviel Prozent gefühlt erreicht sind, eine andere Farbe dafür, wo Sie hin wollen. Dann gilt es Prioritäten zu setzen, zum Beispiel für das kommende Jahr. Mehr als drei führen aus meiner Sicht in die Überforderung, lieber Mitte 2020 noch einmal checken, ob die Prioritäten noch stimmen und was sich getan hat.

Die Himmelsrichtungen beginnen übrigens unten Mitte (= Norden = der erste Block der Aufzählung) und bewegen sich dann im Uhrzeigersinn. Das heißt der letzte der 8 Blöcke gehört zur Richtung Nordwesten. Viel Spaß dabei!


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Zuhause gemütlich? Das sinnliche Schlafzimmer.

Wo ist es im Winter am Schönsten? Manche meinen vielleicht „vor dem Kamin“ doch für viele gibt es nur eine Antwort: im Bett. Das Bett wohnt im Schlafzimmer, und das ist im besten Fall ein absolut yinniger Ort, der elementare Bedürfnisse miteinander vereinbaren soll. Denn im Schlafzimmer wollen wir ausruhen und entspannen, regenerieren und gut schlafen. Und natürlich sind hier auch Sinnlichkeit, Erotik und Intimität zu Hause.

Einen Einblick in ihr Schlafzimmer gewährt uns © Yasmine Boheas.

Auf die Basics und  Feng Shui im Schlafzimmer habe ich an anderer Stelle hingewiesen, heute möchte ich auf die sinnlichen Aspekte des Raums eingehen. Und die gelten auch, wenn jemand keinen Partner, keine Partnerin hat, denn jeder Mensch ist durch den Leib ein sinnliches Geschöpf. Unser Körper mag es sehr, wenn wir selbst ihn lieb haben und uns, durch ihn, verwöhnen. Im Schlafzimmer können wir uns darum Gutes tun, egal ob allein oder zu zweit.

Hier ein paar Feng Shui Tipps für ein sinnliches Schlafzimmer:

  • Das Bett ist, neben dem Kleiderschrank, meist das dominanteste Detail im Raum. Machen Sie sich die Freude, sich Abends ins gemachte Bett legen zu können.
  • Gönnen Sie sich schöne Bettwäsche – wobei „schön“ sicher relativ ist. Aus Feng Shui Sicht wird von unruhigen Mustern oder lebensfeindlichen Motiven abgeraten. Investieren Sie in hochwertige Wäsche, denn angenehmes Material auf der Haut macht uns die Kostbarkeit des Körpers bewusst.
  • Für Paare sind gleiche Bezüge vorteilhaft, wer’s dennoch unterschiedlich mag, entscheide sich für eine über das Bett reichende Überdecke. Dies symbolisiert Einheit in der Verschiedenheit.
  • Legen Sie Wert darauf, den Raum nicht bloss steril-funktional einzurichten, denn Sinnlichkeit wird – wie das Wort schon sagt – durch die Sinne erlebt.
  • Augen und Nase sind dafür zuerst empfänglich, achten Sie darum auf angenehm-weiches Licht und Oberflächen (Nachttisch, Sidebord, Schminktisch), wo auch das Auge sich ausruhen darf. Nur so kann es sich schließlich an optisch schmeichelnden, die Phantasie beflügelnden Einzelstücken erfreuen.
  • Duft verbreitet sich in leicht temperierten Zimmern besser, sollten Sie also vorhaben Ihren Liebsten / Ihre Liebste zu verführen, sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur und wählen dazu den zarten Hauch eines Lieblingsduftes.
  • Viele Kleiderschränke wirken sehr wuchtig und bestimmen die Raumatmosphäre. Wer vom Bett aus nicht dauernd auf die Schranktüren schauen will, verwandelt das Bett mittels Baldachin in eine Insel im Raum. Oder Sie spannen unter die Decke und direkt vor dem Schrank eine Schnur und hängen einen leichten, farblich harmonierenden Stoff daran. Dann können Sie zu passenden Gelegenheiten den Schrank aus dem Blickfeld verschwinden lassen und das Bett wird zur Oase.
  • Wer ohne Partner/in lebt – achten Sie darauf, dass kein Mangelgefühl entsteht. Manchmal kann ein reguläres Doppelbett dazu führen, dass man beim einschlafen oder aufwachen traurig auf die leere Seite schaut. Dann ist Ihnen (entgegen mancher Feng Shui Ratgeber) mit einem 90er / 120er oder 140er breiten Bett mit nur einer Matratze besser gedient.
  • In der Regel ist das Schlafzimmer der Raum, den nur wenig andere Menschen betreten dürfen. Sind Sie König / Königin in Ihrem privaten Reich? Erlauben Sie sich ruhig Verrücktes, Außergewöhnliches, Spielerisches – solange der Raum insgesamt nicht zu unruhig wirkt und Sie weiterhin gut schlafen, ist alles erlaubt.
  • Was empfinden Sie als sinnlich? Nutzen Sie die dunkle Jahreszeit es sich im Schlafzimmer so richtig gemütlich zu machen. Sprechen Sie mit Ihrem Liebsten / Ihrer Liebsten darüber, wie Sie Ihr Schlafgemach in der Phantasie gestalten würden und was dort auf keinen Fall fehlen darf. Vielleicht kommen Sie dabei auf ganz neue Ideen und entfachen bislang unbeachtete Leidenschaften.

Auch wenn Sinnlichkeit oft mit Erotik gleichgesetzt wird, sie umfasst viel mehr. „Als Sinnlichkeit bezeichnet man umgangssprachlich die Hingabe an das angenehme Erleben durch die Sinne.  Durch die geöffneten Sinne kann man das Schöne und Anregende dieser Welt erfahren.“ Quelle: Wikipedia

Solange Sie hier auf Erden in Ihrem Körper wohnen, machen Sie es sich angenehm. Freuen Sie sich, abends in Ihr Bett schlüpfen und morgens in ihm aufwachen zu dürfen. Das Leben ist so kostbar und überhaupt nicht selbstverständlich. Zeigen Sie sich in diesem privaten Raum, dass Sie ebenso kostbar sind und ein Geschenk des Lebens an sich selbst.

 


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Mit Zeichen heilen

Auf der Reise durch die Welt der Zeichen öffnen sich immer neue Türen. Letzte Woche habe ich das erste Mal heilende Zeichen in die Aufstellungsarbeit integriert. Eine Freundin hatte sich überraschend bei mir gemeldet: „Du machst doch Aufstellungen und ich habe da ein drängendes Thema, würdest Du mir helfen nach der Lösung zu schauen?“

Heilkräftiges Symbol, empfangen von Hildegard von Bingen. Radiästhetisch getestet: „Besonders hohe Schwingung mit geistigem Potenzial“

In der Aufstellung für meine Freundin haben wir das Thema „Neid“ angeschaut. Sie sagte: „Ich bin ja Expertin in dem Gefühl, nicht gut genug zu sein. In letzter Zeit schlägt das um in Neid auf andere. Ich kann mich gar nicht mehr mitfreuen wenn jemand etwas Tolles erlebt hat und denke immer öfter, warum passiert mir das nicht?! Dann fühle ich mich als komplette Versagerin, bin insgeheim mißgünstig und am Ende fühle ich mich regelrecht lebens-müde. Was können wir da machen?“

Erst kürzlich habe ich ein Buch über Familienstellen mit Symbolen gelesen. Kurz zusammengefasst geht das so: Zuerst werden mittels Kinesiologie, Pendel oder Einhandrute die individuellen Begriffe gefunden, die für die Aufstellung bedeutsam sind und die wie ein „Schlüssel zur Seelenebene des gesamten Systems“ wirken. Sind sie gefunden, werden sie aufs Papier geschrieben und – wo nötig – mit Linien verbunden. Dann wird abgefragt, ob es eines Symbols, eines Wortes oder einer Farbe bedarf, um die Verbindung zu 100% zu heilen.

Roswitha Stark schreibt in ihrem Buch: „Mit den vorgestellten Symbolen, Balancierungs-Wörtern und Farben können Sie ein wunderbar wirksames Heilbild für jedes Anliegen erstellen, ganz gleich, ob für körperliche, seelisch-emotionale oder geistige Beschwerden. Sie müssen nur die passende Kombination herausfinden. Und das ist ganz einfach!“

Meine Freundin Felicitas* war einverstanden, diese Methode zu probieren. Zuerst haben wir also ihr Anliegen klar formuliert: „Was brauche ich als Basis für einen gesunden Selbstwert, um meinen Lebensweg zu würdigen und mich an dem zu freuen, was ich bisher geschafft habe?“ Neid ist ein sehr tiefes Gefühl das einlädt, sich mit den eigenen Potenzialen zu beschäftigen. Das, was auf andere projiziert wird (Erfolg, Geld, glückliche Partnerschaft, schönes Leben …) kann ein abgespaltener Anteil sein, den mensch sich selbst nicht gönnt, doch durchaus erreichen kann. Allerdings kann es ebenso sein, dass es sich dabei um Erwartungen anderer handelt und man selbst insgeheim/unbewusst andere Pläne verfolgt.

Wir haben also zuerst alle Begriffe zum Thema gesammelt die Felicitas einfielen, und anschließend mit dem Pendel getestet, welche für die Heilung bedeutsam sind. Dann haben wir die Vorlagen des Buches genommen, um Balancierungs-Wörter und Ressourcen, Symbole zur Harmonisierung und die passenden Energien des Farbkreises zu finden. Es war eine spannende Aufstellung, die ein bisschen Zeit brauchte. Doch wir waren sehr konzentriert bei der Sache und hatten nach zwei Stunden ein stimmiges Bild, in dem Heilwörter, Farben und Symbole die Einzelteile miteinander verbanden und in dem auch was Felicitas „weghaben“ wollte, wieder dazu gehören durfte.

Mit Felicitas Erlaubnis darf ich aus unserem reflektierenden Gespräch „danach“ soviel sagen: Den Neid hat sie als Hinweis auf einen Groll verstanden, den sie gegen sich selbst hegte. Die Selbst-Ablehnung war Überbleibsel aus ihrer Kindheit und Grund, warum sie sich bislang nicht an sich selbst freuen konnte: Egal was sie tat – es war in ihren Augen nicht genug. Und die Umwelt reagierte entsprechend ihrer Ausstrahlung. An diesem Punkt angelangt gab es noch einmal ein tiefes Ausatmen, plötzlich fiel das ganze Bild wie in einem 1.000 Teile Puzzle zusammen. Und mit der aufs Papier gebrachten Aufstellung ergab alles einen Sinn.

Zum Schluss haben wir beide noch eine Karte aus dem Symbolkartenset der Hildegard von Bingen gezogen. Ihre war „Ein Herz für sich selber haben“. Und obwohl es den ganzen Tag eher diesig und verhangen war, in dem Moment fiel ein Lichtstrahl durch die Wolken, genau auf die Karte. Ein berührender Augenblick, in dem Lachen und Weinen ganz nah beieinander liegen.

Seitdem sind einige Tage vergangen und ich lese meinen Text noch einmal. Es klingt so simpel, moniert meine linke Gehirnhälfte. Kann es denn so einfach sein?! Ja, sagt meine fühlende Hälfte, während ich mein rechtes Auge bedecke, um den Verstand einen Moment zur Ruhe zu bringen. Und dann fühle ich wieder wie es sich anfühlt, „Mit der Quelle verbunden zu sein“ und mir wird leicht und froh ums Herz.

Aufstellungen werden nun ein größerer Bestandteil meiner Arbeit. Mittlerweile habe ich gute Erfahrungen gemacht und positives Feedback auch für telefonische Aufstellungen und Beratungen bekommen. Wenn Sie ein Thema haben, dass Sie gemeinsam mit mir anschauen oder aufstellen möchten, sprechen Sie mich gerne an. Auf Wunsch können wir Ihren Grundriss hinzu nehmen und schauen, was er zum Thema meint und welche Lösungen er anbietet.

*PS. Meine Freundin heißt nicht Felicitas, um ihre Sphäre zu schützen nenne ich sie in diesem Beitrag einfach so.

 

 

 

 

 

 

 

 


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Hilfe! Junggesellenwohnung ….

„Als ich seine Wohnung sah wußte ich, was mit ihm los ist. Gefallen hat er mir ja, doch bei ihm Zuhause hat sich mir plötzlich ein ganz anderes Bild von ihm gezeigt. Wie kann man nur so wohnen, fragte ich mich, so unfertig, so lieblos und ohne jeden Schick?! Ich wußte intuitiv, wie unsere Beziehung laufen würde und habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht wiedersehen will“, erzählt mir eine Freundin.

Wenig Schnickschnack, klare Linien – dennoch einladend. Danke © Nathan Van Egmont für den sensiblen Blick!

Gerade in Online Partnerbörsen wird – Hand aufs Herz – geflunkert was das Zeug hält, um per Klick die Traumfrau zu finden. Der erste Eindruck mag stimmen und das Date läuft wie gewünscht, doch häufig gibt es ein böses Erwachen, wenn die Angebetete seiner Einladung nach Hause folgt.

„Sage mir wie Du wohnst und ich sage Dir, ob aus uns was wird“, könnte eine abgewandelte Lebensweisheit lauten. Dabei geht es hier gar nicht um Geschmacksfragen, denn ob der Stil gefällt oder das Bild über dem Sofa gräßlich ausschaut, ist unwichtig. Mir geht es um die Aussage zwischen den Möbeln und um die Feinheiten: Was strahle ich durch meine Wohnung nach außen und wie kann ich es mir selbst in meinen vier Wänden annehmlich machen?

Sicher gab es noch nie so viele Männer, die allein wohnen. Wer das warme, turbulente Familienheim mit der Single Wohnung tauschen (muss), ist nicht selten überfordert mit der neuen (Wohn)Situation. Auch wenn’s früher nervte – plötzlich fehlt ganz sinnlich die Wärme des lebendigen Haushalts, da dröhnt beim Nachhausekommen die Stille in den Ohren, da siehts am Abend noch immer aus wie am Morgen, als mann das Haus verließ.

Und wer noch keine Partnerin hatte und entscheidet, das von Mama und Papa geschaffene Nest zu verlassen, um sich selbst eins zu bauen, steht oft ratlos da. Welchen Geschmack habe ich ohne aus der Anti-Haltung heraus oder nach Möbelhaus-Trend zu möblieren, und was macht ein Zuhause wohnlich, fragt sich mancher Mann.

Klassisch sozialisiert ist der Mann für den Nestbau zuständig – sprich für das handwerklich-praktische – und die Frau für die Wärme – sprich für Ambiente und Gemütlichkeit. Und manche Männer ahnen nicht, dass ihr laissez-faire Einrichtungs-Stil in Frauen, die nicht gleich in die Mutter-Rolle schlüpfen, einen Fluchtreflex auslöst. Oder sie wissen einfach nicht wie’s besser geht, denn es sich selbst gemütlich zu machen, haben sie nicht gelernt.

Egal, aus welchem Grund es Sie also in eine Junggesellenwohnung verschlagen hat, hier finden Sie Tipps für ein einladendes Zuhause, die in jeden Geldbeutel passen.

Es sich schön machen fängt meist mit Aufräumen an.

  • Alles was auf dem Boden „rum“liegt, in Schränke und Schubladen verstauen. Tische abräumen und sauber wischen. Zeitungen gehören in Zeitungsständer oder Kartons. Geschirr abends abwaschen, in einer sauberen Küche fängt der nächste Tag auch am frühen Morgen gleich besser an, versprochen! Was stört den Blick sonst noch: Verknuffelte Sofakissen aufschütteln, chaotisch zugestellte Ablagen frei räumen, auf Abstand zwischen „abgestellten“ Sachen oder Dekoartikeln achten. Abgeworfene Kleidungsstücke am besten gleich aufhängen oder ordentlich über die Stuhllehne hängen – und vor dem Schlafengehen wegräumen.

Als erstes merkt die (fremde) Nase, wenn was nicht stimmt.

  • Nach dem Aufstehen die Wohnung lüften, täglich Müll raustragen, regelmäßig die Bettwäsche wechseln. Ruhig auch mal an den Handtüchern schnuppern, wenn sie müffeln – ab in die Wäsche. Lavendelsäckchen, Kaffepulver oder gut riechende Seife im Schrank lassen Wäsche duften und helfen zudem gegen Mottenbefall.

Wie außen, so innen.

  • Dazu zählt alles, was, offensichtlich unfertig oder kaputt, Energie abzieht und nervt. Was können Sie selbst reparieren oder zusammen bauen, wobei können Freunde oder Profi-Handwerker helfen? Wer nach zwei Jahren noch immer die Spüle nicht angeschlossen hat, zeigt viel über seinen Selbst-Wert: Bin ich es mir wert, dass meine täglichen Verrichtungen leicht von der Hand gehen oder bin ich in der Trotz-Phase stecken geblieben? Gegen wen oder was rebelliere ich und wann bin ich bereit, „die Situation“ als mein Leben zu akzeptieren und das Beste draus zu machen?
  • Kinder, die mit Mama und Papa in verschiedenen Wohnungen leben, entspannen sich bei dem Gedanken, dass auch der Papa klar kommt, wenn sie nicht da sind. Eine aufgeräumte, gut riechende Wohnung wirkt unwillkürlich beruhigend auf unser Nervensystem.

Wohin der Blick fällt

  • Ein gemachtes Bett ist Einladung und Versprechen zugleich. Es sorgt optisch gleich für Ruhe und Ordnung im Schlafzimmer, da das Bett meist einen großen Teil des Raums einnimmt. Und auch allein ist es einfach cooler, abends in ein gemachtes Bett zu hüpfen.
  • Ein Strauß frischer Blumen hebt die Stimmung in jedem Raum. Ob Flur, Wohnzimmer, Küche, Badezimmer – alles ist erlaubt. Regelmäßig das Wasser zu wechseln hält Schittblumen länger frisch und sobald sie beginnen zu verwelken, ab in den Biomüll. Blumen kann man sich auch selbst kaufen, doch wer Besuch erwartet sorgt damit für die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
  • Wer in der Wohnung Wäsche trocknen muss, ist vom Leben benachteiligt, ich geb’s zu. Wohin mit dem Wäscheständer ist eine wiederkehrende Herausforderung und eine „echte Lösung“ gibt’s da nicht. Sicher ist jedoch: Beim Chillen will man nicht auf trocknende Wäsche schauen und im Schlafzimmer ist das ein Erotikkiller erster Güte. Ideal ist hier, nach dem Motto „aus den Augen aus dem Sinn zu verfahren“ (also tagsüber meinetwegen im Wohnzimmer trocknen und bis zum ins Bett gehen im Schlafzimmer). Doch: Sobald die Wäsche trocken ist, alles abnehmen und wegräumen.
  • „Schön“ wird es auch durch die Beleuchtung. Auf dem Tisch eine Kerze, indirektes oder gebündeltes Licht statt Deckenlampe oder eine Lichterkette sorgen für heimelige Stimmung. Das gilt auch für’s Badezimmer, denn da will eigentlich niemand mehr in grelles Deckenlicht getaucht werden.

Fehlt was, meine Damen, meine Herren? Eindrücke, Anregungen und Hinweise sind herzlich willkommen! 😉

Und wer sich persönliche Impulse für ein ästhetischeres, energetischeres Zuhause wünscht spricht mich gern direkt an 0421 161 69 608

Und überhaupt – welche Zutaten machen ein Zuhause „männlich“ oder „weiblich“, was meint Ihr?

Männliche oder weibliche Note – und warum? Foto © Victor Hughes

Sparsam möbliert – mit männlicher oder weiblicher Handschrift? Danke © Daniil Silantev

 

 


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Feng Shui und die unerfüllten Wünsche

Erfrischt und ausgeruht bin ich aus meiner Sommerpause zurück am Schreibtisch. Heute möchte ich aus meiner Beratungspraxis berichten; der Auftrag liegt zwar schon eine Weile zurück, doch gestern bekam ich Post von meiner Klientin und ich habe noch immer Gänsehaut. *

Feenblume „Wünsch-Dir-Was“ (gemeinhin bekannt als Löwenzahn) … Danke © Yair Mejía

Doch erstmal zum Anfang. Vor etwa zwei Jahren fand ich folgende Nachricht in meiner Postbox: „Ich bin ganz verzweifelt und stehe am Abgrund, bitte helfen Sie mir rüber. Ich bin mit einem Mann zusammen, den ich sehr liebe, doch er hat bereits aus ersten Ehen mehrere Kinder und möchte keine mehr. Schon ewig sehne ich mich nach einer glücklichen Partnerschaft und bisher hatte ich wenig Glück, im Grunde war ich immer unglücklich in Beziehungen. Jetzt fühle ich mich so wohl, doch mein Herzenswunsch nach einem Kind muss ich wohl aufgeben, wenn ich mit meinem jetzigen Partner zusammen bleiben will. Kürzlich war ich bei einem Astrologen der sich auch mit chinesischer Deutung auskennt. Er sagte mir, dass es nicht gut stehe in meinem Horoskop von wegen Partner und Kinder. Eigentlich sieht er gar keine Aussicht, dass ich mit einem Mann glücklich werden kann. Es zerreißt mir das Herz.“

Chinesische Astrologie gehört zur klassischen Feng Shui Beratung dazu, denn wie sagen die alten Meister: Erst kommt das Schicksal (Astrologie), dann kommt das Glück, alles findet statt im Raum (Feng Shui), und Nächstenliebe und Kultur vervollkommnen menschliches Gedeihen. Ich habe mir also zuerst das Chart der vier Säulen Astrologie meiner Klientin angeschaut. Prognosen sind ja immer so eine Sache und ein verantwortungsvoller Umgang mit persönlichen Daten und deren Interpretation verlangen aus meiner Sicht charakterliche Reife.

Und sicher gibt es einen Punkt an dem sich die Geister scheiden: Gibt es vorgefertigtes Schicksal oder haben wir unser Geschick selbst in der Hand? Aus meiner Sicht gibt die (chinesische) Astrologie Hinweise, wie ein Mensch sich in der Welt bewegt, auf welche Weise Eindrücke verarbeitet und welche Formen des Ausdrucks gewählt werden. Konkret: Ob ich ein eher dynamischer Typ bin (Yang Holz), ob ich eher anpassungsfähig doch unbeirrt zielgerichtet (Yin Holz) agiere, ob ich im übertragenen Sinn Ähnlichkeit mit einem delikaten Schmuckstück (Yin Metall) habe oder geschmeidig und mit vielen Ressourcen ausgestattet (Yin Erde) in die Welt gehe – das ist individuell angelegt. Auch hier wird aus einem Eichhörnchen kein Pinguin, und ein Yin Holz nimmt die Welt anders wahr als eine Yang Erde.

Doch die Frage ob fixes Schicksal oder Handlungsfreiheit unser Leben beeinflussen, beantwortet mir noch immer der Talmud am besten:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Ob ein Mensch die Fähigkeit ausbildet, mit einem anderen Menschen glücklich zu sein steht in keinem Horoskop. Das ist aus meiner Sicht eine fahrlässige, grenzüberschreitende Aussage. Wie ein Diamant unter Druck geraten muss um seine schillerndsten Seiten herauszuschälen, können widrige Umstände der menschlichen Charakterbildung förderlich sein. Was sich daraus entwickelt – behalten die Sterne als ihr Geheimnis. Doch immerhin gibt es ja noch den Raum, der jegliche Umstände abfedern und zum stillen Verbündeten für ungeahnte Reserven werden kann.

Ich habe aus dem Horoskop meiner Klientin herausgelesen, wo es besonderer Unterstützung bedarf und habe das auf ihren Wohnraum übertragen. Ihre „Schwachstelle“ war das Element Erde, sowohl im Horoskop als auch im Raum. Vor allem den Südwesten haben wir ganz ordentlich unterstützt denn hier gibt es einen Fehlbereich: Im Feng Shui steht der Südwesten zum einen für die weibliche Kraft der Frau, als auch für Partnerschaft und Fruchtbarkeit. Und ein Fehlbereich deutet die Tendenz an, nicht alle Ressourcen ausschöpfen zu können.

Also empfahl ich zum vorhandenen grauen Sofa eine neue Wandfarbe in rehbraun, dazu passende dunkelbraune Kissen und einen erdfarbenen, indigen gemusterten Teppich. Zusätzlich habe ich zu einem ausdruckstarken Symbol auf die Wand geraten. Nachdem meine Empfehlungen umgesetzt waren habe ich noch eine Zeremonie zur Versöhnung angeregt: für die Herkunftsfamilie, für die bislang als unglücklich empfundenen Beziehungen, für die jetzige Partnerschaft und für meine Klientin selbst – einmal mit allem in Reinen und versöhnt sein.

erfüllter KinderwunschWie erwähnt bekomme ich gestern Post. Eine Karte voller Glück über die Geburt eines Kindes. Dazu folgende Notiz: „Liebe Frau Berkenkopf, es hat geklappt. Wir sind nun eine Familie, ich habe endlich mein Baby und bin überglücklich. Unseren Sohn haben wir Simon getauft: Gott hat gehört. In größter Verzweiflung hat er mich zu Ihnen geführt und ich bin unendlich dankbar für Ihre Hilfe und ob es jetzt das Feng Shui war oder nicht – es hat gewirkt.“

 

Ob es jetzt das Feng Shui war oder nicht 😉 es hat gewirkt und das ist alles was zählt.

* Mit Einverständnis meiner Klientin erzähle ich dankbar diese wahre Geschichte.

 


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Suche Raum für Rückzug – Hochsensible in turbulenten Zeiten

„ … dann mach ich mir die Welt, wie sie mir gefällt …“, klingt verlockend und ist dennoch nicht ganz so einfach zu realisieren – vor allem, wenn unterschiedliche Bedürfnisse die Gestaltung beeinflussen, eine Mehrheit sich wirksam durchsetzt und Minderheiten mit den Entscheidungen leben müssen.

Sind Rehe hochsensibel? Ich würde sagen: Ja. Danke © Melissa Chabot

Sind Rehe hochsensibel? Ich meine Ja. Danke © Melissa Chabot für den Blick auf das Sanfte

Vor allem hochsensible Menschen kennen andere Strophen des Liedes von der Reizüberflutung, denn während unsere Sinne mit Eindrücken regelrecht überflutet werden, haben Zartbesaitete es nicht leicht.* Hier geht mein Dank an die Wissenschaft, denn wo es früher schnell hieß „du hast ja eine Macke“ oder „stell dich nicht so an“, wissen wir heute, dass bei einigen Menschen die Sensoren tatsächlich feiner eingestellt sind. Die Grenzen ihrer Behaglichkeitszone sind weit enger gesteckt als bei der Mehrheit, die bislang noch definiert, was „normal“ sei.

Wer mit der Beschreibung Hochsensibel nichts anzufangen weiß, stelle es sich so vor: Wir Menschen brauchen ein gewisses Maß an Stimulation, um uns lebendig zu fühlen. Durch zuwenig fühlt sich unsere Spezies unterfordert, dann wird es erst langweilig und schließlich fühlt man sich unbehaglich. Zuviel Anregung führt dagegen zu Erregung und schließlich ebenso zu Unbehagen. Nun gibt es nachgewiesenermaßen Menschen und Tiere, die viel feiner getunt und empfänglicher sind als der Durchschnitt, denn sie nehmen viele Reize zeitgleich und intensiver wahr. Das kann das System überfordern und darum fühlen sie sich viel schneller unbehaglich als andere. Diese Menschen gelten als hochempfindlich oder hochsensibel.

Sie reagieren auf Reizüberflutung mit dem Bedürfnis nach Rückzug, werden aggressiv, beginnen zu schwitzen, zu zittern oder Verwirrung zu zeigen. Weil Überstimulation den Organismus überlastet sinken bei solcherart „Gestrickten“ die Leistungen, einige benehmen sich in überfordernden Situationen tollpatschig, unlogisch, werden emotional oder reagieren, wenn der Zustand zum Beispiel im Schul- oder Arbeitsalltag länger anhält mit Krankheit, Depression oder Neurosen.

Soweit die Einleitung.

Doch was kann man tun, wenn die Außenwelt von Hektik regiert wird, wenn Multitasking zum Credo erhoben und Mensch von permanenten Geräuschkulissen, Gestank und Dauerbeleuchtung belästigt wird? Es gibt aus Feng Shui Sicht räumliche Empfehlungen speziell für hochsensible Menschen und ihre Familien. Doch heute will ich von hilfreichen Strategien berichten, die aus der Erfahrung geboren wurden und sozusagen eine „Notapotheke“ sein können, egal wo man gerade ist. Es empfiehlt sich, nicht alle gleichzeitig anzuwenden, denn das würde das System erneut überfordern.

Raum für Rückzug – Stille

Nach hektischem Erleben ist Stille das Pflaster, um innere Turbulenzen zu beruhigen.

Finden Sie einen Ort, an dem natürliche Geräusche dominieren – lauschen Sie Ihrem Atem, dem Wind, dem Plätschern des Wassers. Draußen ist (für mich) immer schön, wo könnte Ihr Ort sein? Ob auf dem Balkon, im Garten, im nahen Park, gönnen Sie sich ein paar Minuten Zwischenraum und nehmen sich die Zeit, bewußt von einer Situation in die andere zu wechseln.

Selbst im Büroalltag oder auf der Autobahn ist das möglich: Klinken Sie sich aus – und seien es nur Momente – schalten Sie bewusst alle Sinne auf hören : ihre Schritte auf dem Boden, das Surren der Kaffeemaschine, das Motorengeräusch, der vorbeirauschende Wind … Ziehen Sie alle Sinne nach innen und erlauben nur Ihren Ohren Kontakt aufzunehmen. Fortgeschrittenen wird es mit einiger Übung gelingen, die Stille hinter dem Geräusch zu erlauschen.

Raum für Rückzug – Augenweide

Augen sind das Fenster zur Seele, darum tut es insgesamt wohl, Schönes zu betrachten.

Gönnen Sie Ihren Augen eine Augenpause, schauen Sie ins Grüne oder auf ein Foto, das ihre lebendigsten, wohligsten, erfreulichsten, lachendsten Momente bereit hält. Während Sie schauen, spüren Sie. Ihren Körper, Ihren Atem, die Freude der Erinnerung.

Sie können auch einen Körperanker zur Hilfe nehmen. Beispielsweise indem Sie mit einer Hand den Zeigefinger der anderen Hand halten und währenddessen die Augenweide und das dazu gehörende Gefühl bewusst in sich aufnehmen. Wenn Sie das nächste Mal eine Aufladung benötigen (zum Beispiel in der U-Bahn, wo’s kein Grün gibt, oder im Sitzungssaal ohne Fenster) umgreifen Sie erneut den Zeigefinger und spüren, wie das belebende Empfinden Sie durchströmt und beruhigt.

Raum für Rückzug – Duft

Nirgendwo geht’s schneller, intensiver und barrierloser hinein als durch die Nase.

In Millisekunden kann ein Duft an längst vergessene Tage und Orte entführen, kann traurig oder froh machen, Ekel oder Liebe wachrufen. Haben Sie einen Lieblingsduft? Ich habe mir für traurig-kalte Wintertage den Duft des Sommers in ein Leinensäckchen genäht – das gemähte Gras aus meinem Garten. Wann immer es beliebt hole ich mir damit die Verheißung und eine Kombination von blau (Himmel), gelb (Sonne) und grün (Gras) ins Gemüt. So entsteht durch den Duft ein sinnliches Farbspiel in dem ich schwimmen und mich erfrischen kann. Welcher Duft belebt Ihre angenehmsten Erinnerungen?

Oder lieber duftlos? Vielleicht braucht Ihre Nase eine Pause, dann gönnen Sie sie ihr und wechseln das Terrain.

Raum für Rückzug – Haptik

Haut, Fingerspitzen, Füßen schmeicheln.

Vielleicht mit geschlossenen Augen Stoffe und Texturen fühlen, Seidenpapier, Tannenzapfen, Blütenblätter oder ein Stück Samt sanft berühren. Solche „Talismänner“ passen selbst in kleine Jackentaschen.

Wenn möglich hüllen Sie sich in einen feinen Stoff, schmiegen sich kurz ins Gras, durchschreiten ein Blätterdach, gehen barfuß durch eine Pfütze. Wie kalt ist Regen an den Füßen?  Egal ob draußen oder drinnen, immer mal die Augen in die Fußsohle wandern lassen. Sich ganz und gar der Berührung hingeben, anschmiegsam sein und im Moment reinen Spürens aufgehen.

Raum für Rückzug – kost-bar

Hmmm, auch Mund und Zunge dürfen genießen.

Doch langsam, ganz langsam – vielleicht mit geschlossenen Augen zuerst riechen, dann anschauen und die Vorfreude spüren, es gleich zu kosten. Wer erinnert sich an Kim Basinger in 9 1/2 Wochen? Statt funktionieren („der Körper braucht Essen“) sich nähren lassen vom Genuss: schmecken, kauen, lutschen, schlürfen, schmatzen, nachschmecken, schlucken – noch einen Bissen, einen Schluck auf der Zunge zergehen lassen. Nur das …

In hektischen oder angespannten Situationen mögen die meisten hochsensiblen Körper jedoch keine Nahrung. Dann ist trinken angeraten, am besten Wasser, um den inneren Fluß in Bewegung zu halten und Belastendes schneller auszuschwemmen.

Raum für Rückzug – Wunder geschehen lassen

Das, was wir suchen, sucht auch nach uns.

„Hochempfindlichkeit ist ein Geschenk, für mich selbst und für alle, die ich berühre.“ Georg Parlow.
Auch wenn die Geschwindigkeit der äußeren Welt vermutlich weiter zulegt und Multitasking noch immer als Machbar und Erstrebenswert gilt – Hochsensibilität ist ein Geschenk der Natur an uns alle. Denn wer schneller spürt, kann andere aufmerksam machen, vor schädlichen Entwicklungen warnen und unserer Gesellschaft helfen mehr zu fühlen und weniger zu denken.

Manchmal braucht „etwas“ nur einen Namen, um dazuzugehören. Wird aus dem herablassenden „du bist immer so empfindlich“ ein anerkennendes „dein Gespür ist so fein – von dir möchte ich lernen, die Flöhe husten zu hören“, macht es das Zusammenleben für alle angenehmer. Wir erfahren uns durch andere und jede Persönlichkeit hat die Chance, von Umgang und Umfeld zu profitieren und neue Facetten in das eigene Weltbild zu bauen. Nicht im Sinne von „benutzen“ sondern als „in-Beziehung-sein“, ein Teil von … zu sein.

Ich bin überzeugt, im Miteinander – Füreinander liegt der Weg zu mehr Respekt, mehr Selbstverständnis und Selbstachtung – egal, ob hoch-sensibel oder weniger.

… auch Elefanten gelten als äußerst sensibel. Dank an © Ray Rui für dieses Familienfoto!

* Empfehlenswerte Lektüre zum Thema: zartBesaitet von Georg Parlow.


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Fragen können wie Küsse schmecken *

Das Leben ist eine einzige Folge von Gelegenheiten,
bei denen man etwas lernen kann.

Marc Jacobs, Designer

Danke © Toa Heftiba! In diesem ansprechenden Ambiente fallen einem garantiert inspirierende Fragen ein!

Einladende Fragen …

Hören Sie mal hinein in ein: „Warum hast Du das gemacht?“ und in ein: „Welchen Impuls hattest Du, Dich dafür zu entscheiden?“ – Beides klingt wie eine Einladung: Ersteres zur Rechtfertigung einer Handlung, zweites nach Interesse, die Beweggründe einer Person zu erfahren. Fragen können Türen schließen oder öffnen und sind ein wunderbares Werkzeug zu echten Begegnungen.

Seit ich in die systemische Arbeit eingestiegen bin habe ich mir auch in meinen Feng Shui Beratungen das charmante Fragen angewöhnt. Statt des platten: „… das ist so und so und kommt durch das und das … “ favorisiere ich mittlerweile, mit meinen Fragen zu verdeutlichen, dass ich die Welt der Gedanken und Gefühle meiner Klienten gern kennenlernen möchte.

Fragen können Anregungen sein, und Bewegung ins Denken bringen. Ich frage und darf im besten Sinne neugierig sein. Echtes Interesse vorausgesetzt, fungieren Fragen dann nicht als Brücke, um loszuwerden, was ich alles weiß oder um zu eigenen Erlebnissen überzuleiten.

Intelligente Fragen laden ein, auf ungewohnte Weise zu refelektieren. Vor allem wenn es um Probleme geht mag man sich noch so gut erklären, warum etwas wie gekommen ist – nur allzu leicht geraten „Erklärungen … als Schnuller“ ** an dem man sich festsaugt und sie ähneln eher dem Sprung auf der Schallplatte statt zu einer beherzten Vision in die Zukunft einzuladen.

Überraschen Sie Ihr Gegenüber demnächst doch einfach mal mit einer unerwarteten Frage. Hier ein paar Anregungen, statt des üblichen „Wie geht’s?“:

  • Worüber hast du das letzte Mal Tränen gelacht?
  • Was hast du für unter 10 Euro gekauft und dir damit eine bleibende Freude gemacht?
  • Wie riecht es an dem Ort, an dem du dich geborgen fühlst?
  • Wann hast du dir zuletzt ein solides Scheitern gegönnt?
  • Wie heißen deine Mutmacher?
  • Welche Eigenschaften wohnen auf jedem Fall in deinem Lebenshaus?
  • Mit wem unterhälst du dich am liebsten flüsternd?
  • Welche Blume hat deine Lieblingsfarbe?

… lieben unterstützende Atmosphäre

Doch anregende Fragen allein können wenig bewirken, wenn der Raum, in dem sie gestellt werden, unpassend ist.

Stellen Sie sich vor, Ihrer Freundin geht es nicht gut. Sie ist müde, wünscht sich mehr Leichtigkeit, will mit Freude in die Zukunft schauen oder sich trauen, eine knifflige Angelegenheit anzusprechen. Sie wünschen sich, sie möge ihren Humor wiederentdecken und zu mehr Gelassenheit finden. Sie wollen alles tun, um sie zu unterstützen, und haben sich anregende Fragen ausgedacht.

Fügen Sie diesem Gespräch eine Umgebung zu: Angenommen, sie beide sitzen in einem zugestellten Raum, in dem offensichtlich lange nicht mehr Staub gewischt wurde. Ihr Blick fällt auf einen Strauß vertrockneter Blumen auf dem Fensterbrett.

Glauben Sie, in diesem Ambiente wird das Gespräch die erwünschte Wendung nehmen?

Sicher, es muss nicht gar so krass sein. Doch egal in welchem Setting – das kann eine therapeutische Sitzung, ein Mitarbeitergespräch, eine Teamentwicklung, ein Paargespräch oder eine Krisensitzung sein – werfen Sie vorher einen Blick auf die Umgebung: Tritt der umgebende Raum ebenfalls als Gastgeber auf und unterstützt still doch eindrucksvoll Ihr Anliegen?

Der schönste Raum ist der einladende, ist meine Devise 😉 und ich bin, ebenso wie Carmen Kindl-Beilfuß überzeugt, „dass man in einer guten Atmosphäre – ruhig, einladend, vertrauensvoll, zugewandt alle Fragen stellen kann, die interessiert und respektvoll vorgetragen, neu, spannend und anregend sind … und Raum für stabilisierende Gefühle schaffen.“ ***

 

* Carmen Kindl-Beilfuß, Fragen können wie Küsse schmecken; 2011
** Paul Watzlawick in einem Interview, gehört im Radio
*** C. Kindl-Beilfuß, Einladung ins Wunderland, 2012 S. 34


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Das Rezept für eine gelingende Ehe …

… wird gerade im Radio besprochen. Der Moderator interviewt eine Familienanwältin und fragt nach den häufigsten Gründen für eine Ehescheidung. Schließlich trennen sich 1/3 aller Paare irgendwann nach der Hochzeit. Und was rät die Fachanwältin? Ihre Aussage klingt nicht wirklich überraschend:

Für immer Liebe ❤

1. Wissen, wer ich bin
2. Wissen, was ich will
3. Das klar kommunizieren

Wer diese Mixtur beherzige, habe eine Chance auf Dauer.

Klingt nicht wirklich überraschend. Doch nicht erst seit der Titel Wer bin ich und wenn ja wieviele millionenfach über den Ladentisch ging, scheint klar, dass die Brücke zwischen Theorie und Praxis für Viele noch im Verborgenen schlummert. Letztlich begünstigen nur stetiger Wille, ein definitives Ja zur persönlichen Entwicklung und Commitment (Engagement für das gemeinsame Projekt) den Zusammenhalt.

Mag anfangs der Himmel voller Geigen hängen und sich alles sich schön und stimmig anfühlen, wird nur zusammen bleiben, wer bereit ist, auch in schwierigen Zeiten zu sich, zum anderen und zur gemeinsamen Vision zu stehen. Dass der umgebende Raum bei diesen Prozessen der Dritte im Bunde ist, weiß die Feng Shui Beraterin.

Und weil es schon jetzt so heiß ist, fasse ich mich kurz 😉

1. Wohnt das Paar schon vor der Ehe zusammen oder haben beide noch ein eigenes Domizil?
Wer neu zusammen zieht sollte die künftige gemeinsame Bleibe unter Feng Shui Aspekten anschauen (lassen), damit Haus oder Wohnung sowohl die eigene Entwicklung als auch die Freude am gemeinsamen Wohnen + Wachsen mittragen. Die Himmelsrichtung Südwesten wäre darum genauer anzuschauen: Ist der Grundriss in der Richtung komplett? Gibt es draußen störende Einflüsse? Welche Räume liegen da oder sind beim Neubau angedacht? Der Südwesten sollte das Gemeinsame betonen und besonders einladend gestaltet werden.

2. Wer schon zusammen lebt kann das ebenfalls tun und zusätzlich noch ein Ritual zelebrieren.
Die Braut über die Schwelle zu tragen mag altbacken klingen, und ist dennoch eine symbolische Handlung die bezeugt: Der Übergang ist vollzogen und der Mann macht den im Eingang „lauernden Geistern“ klar, dass diese Frau ab jetzt unter seinem Schutz steht. Damit werde sie unangreifbar für die Wesen der Anderswelt, heißt es in den Überlieferungen.

Auch wer emanzipiert und gleichberechtigt lebt – am Prinzip von Yin und Yang kommen wir auf dieser Erde nicht vorbei. Ich meine, heute entstehen viele Konflikte in der Partnerschaft, weil einfach vermischt ist, wer wofür steht. Identitätskrisen haben nicht selten da ihren Ursprung, wo Frauen wie Männer handeln (sollen) und Männer sich fragen, was die Qualität von „Mannsein“ eigentlich ist. – Beim Schreiben merke ich, das könnte dünnes Eis sein, auf das ich mich begebe. Macht nichts. Ich kann schwimmen und für faire Diskussionen bin ich offen. Im übrigen steht die Gleichwertigkeit für mich außer Frage, über das was und wie läßt sich nachdenken und austauschen.

3. Mann und Frau können sich individuell im Süden bzw. Norden kräftigen. Zum Beispiel durch  Symbole oder eine vergegenständlichte Vision, wohin die eigene Entwicklung gehen soll. Welches taugt als Leitbild für den neuen Weg? Gemeinsam können beide Partner schauen, ob sich Tiger- und Drachenseite des Hauses im passenden Verhältnis darstellen und gegebenenfalls Korrekturen vornehmen. Wer sein Know-how dazu vertiefen möchte kann hier weiterlesen.

Im übrigen tut jedes Paar gut daran, sich beizeiten zu erinnern: Zuerst ist jeder Individuum, dann Paar, dann vielleicht Elternteil. Wenn sich auch mitunter die Gewichtung den Anforderungen unterordnen muß, alle Beteiligten gewinnen, wenn sich ein Paar gelegentlich erinnert, dass es auch Raum für das Allein – und das Zweisein geben muss, damit die Waage in Balance bleibt.

 

Woher sind wir geboren?
Aus Lieb.
Wie wären wir verloren?
Ohn Lieb.
Was hilft uns überwinden?
Die Lieb.
Kann man auch Liebe finden?
Durch Lieb.
Was läßt nicht lange weinen?
Die Lieb.
Was soll uns stets vereinen?
Die Lieb.

J. W. von Goethe


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Was Feng Shui für die Liebe tun kann.

Anfang des Jahres hatte ich einen spannenden Auftrag in Mecklenburg. Die Auftraggeberin* ist geschieden, lebt mit ihrer Tochter im Teenager Alter auf einem alten Hofgrundstück und sehnte sich nach einem Partner. Mit ihm wünschte sie eine innige Verbundenheit auf Augenhöhe. Allein, es wollte nicht klappen. Männer kamen zwar, doch schleppten sie an schwerem Gepäck aus ihrer Vergangenheit und vor allem: sie blieben nicht.

Gemeinsam auf dem Ozean des Lebens unterwegs, braucht es Vertrauen und Hingabe an das Gesetz der Gezeiten

Wer beim Lesen in meinem letzten Artikel erschrocken registrierte, dass Feng Shui nicht in erster Linie die glückliche Partnerschaft avisiert – kann aufatmen. Natürlich kann Feng Shui das auch 😉 doch es ist in vielen Leben nicht ganz so simpel, wie zwei Delphine oder Kerzen in die Paarecke zu stellen und schwupps kommen sie angerauscht, Traummann oder Traumfrau, auf edlem Ross mit Gold in den Taschen, bereit und offen für alles.

Der Auftrag

Ich möchte einen Partner finden, der mit mir durch dick und dünn geht, mich nimmt wie ich bin und mit dem ich (endlich) glücklich sein kann.

Die Beratung

zeigte, dass manche Hindernisse – innen wie außen – die Erfüllung dieses Wunsches blockierten. Die Tochter zum Beispiel fand, dass die Mutter sich lieber mit dem Vater versöhnen sollte, als sich den nächsten „Gockel zu angeln“ (O-Ton). Ich schaute mich also im Südwesten um – im Feng Shui der Bereich für Partnerschaft als auch für die erste Tochter. Ich fand: einen verwahrlosten Hühnerstall und allerlei abgestelltes Gerümpel.

Die erste Empfehlung lautete natürlich, hier für Ordnung zu sorgen. Das hatte Frau H. zwar schon lange erwogen, doch bisher fehlte der Impuls, das umzusetzen. Der alte Stall wurde daraufhin komplett abgerissen und stattdessen ein großes Beet für Blumen und Gemüse angelegt.

Im Einzelgespräch mit der Tochter kam der Grund für ihren Unmut ans Licht. Hinter allen Auseinandersetzungen und ihrer Ablehnung stand das vage Gefühl – etwas mit der Trennung der Eltern zu tun zu haben – nicht liebenswert zu sein – die Liebe der Mutter zu verlieren, wenn die einen neuen Partner findet – und ganz konkretes Unbehagen im Hinblick auf: Wie geht es für mich nach der Schule weiter, „was soll aus mir werden?“ Mit der Tochter habe ich eine kleine Aufstellung gemacht in der sie ihren Platz fand und sich, auf anderer Ebene, nicht nur der Liebe der Mutter vergewissern konnte. Tiefes Ausatmen löste die angestaute Spannung und danach war die Bereitschaft mitzumachen greifbar.

Im Haus empfahl ich Mutter und Tochter, die Zimmer zu tauschen, damit beide in dem Raum sind, der ihnen hilft, ihren Platz im Leben zu finden – und zu behaupten. – Frei nach dem Motto: „Nimm dir ruhig das größte Stück vom Kuchen, es ist genug für alle da!“ – Dadurch bekam das ganze Erdgeschoss einen anderen Zusammenhalt, die Räume werden nun von innerer Verbindung gespeist. Weil beide von der Idee gleich begeistert waren hat es auch nicht lange gedauert, bis diese Empfehlung umgesetzt wurde.

Zusätzlich haben Mutter und Tochter auch außen ihre Markierungen gesetzt: Die Mutter im Norden, die Tochter im Südwesten. Hierbei ging es darum, dass sie sich auf dem Grundstück verorten und ein Symbol finden, dass Heimat und Zugehörigkeit symbolisiert. Solche Symbole sind ganz individuell und manchmal braucht es einen längeren Prozess, bis ein solches sich formt und zeigt.

Außerdem habe ich mit Frau H. ein Ritual zelebriert, damit auch sie sich von diffusen Schuldgefühlen befreien konnte. Denn da kam einiges zusammen: Keine gute Tochter und keine gute Ehefrau gewesen zu sein und auch der Tochter nicht den notwendigen Halt und das Vertrauen geben zu können, damit sie frei und stark im Leben stehe. Wir haben während des Rituals so einige Wunden verarztet, so lange bis die Tränen alle Verkrustungen weggespült hatten und innere Versöhnung ein friedliches, strahlendes Lachen auf das Gesicht und in die Aura zauberten.

Symbol für Partnerschaft im Garten. © Foto mit freundlicher Genehmigung von teri makasih

So beschreibe ich Haltung und Handlungsweise einer der Zeit angemessenen Feng Shui Beratung, die über ein reines Einrichtungskonzept hinaus, das Wissen des eigenen Kulturkreises miteinbezieht. Nicht von ungefähr heißt es in den alten Schriften: Wie innen so außen. Nach meiner Auffassung bleibt, wer nur im außen schaut, an der Fassade hängen und begnügt sich mit dem Schein.

Übersehen wird dann, das öfter als gedacht innere Widerstände verhindern, dass sich das im Leben materialisieren darf, was doch so sehnlich gewünscht wird. Doch das Sehnen ist oft lang bekannt und gibt – in all seiner Unerfülltheit – auch Sicherheit. Die Fragen nach dem ersten Happy End werden dabei nicht gestellt: Wie sieht das eigentlich konkret aus mit meinem neuen Partner/ meiner neuen Partnerin, werde ich es schaffen, mich liebevoll zu behaupten, mich nicht gleich seinen/ihren Wünschen unterzuordenen, das Gefühl für mich nicht zu verlieren und das alles in angemessener Weise zu äußern, damit wir uns gegenseitig fördern und gemeinsam wachsen, dabei doch ein Individuum (mit Vergangenheit, die prägte) zu bleiben?

Heute beinhaltet der Wunsch nach einer „glücklichen Partnerschaft“ ganz andere Facetten als früher – längst geht es nicht mehr um die klassische Rollenaufteilung nach der der Mann das Geld verdient und die Frau sich um Haus und Kinder kümmert. Wir wissen inzwischen, dass jemanden wahrhaft zu lieben nur auf dem starken Fundament der Selbstliebe gelingen kann. > Ich stelle mich hin, und ich stehe zu mir.< Samen die auf diesem Boden ausgebracht werden wachsen der liebevollen Zweisamkeit entgegen, in der jede/r er/sie selbst sein und das Gemeinsame ganz im Vertrauen, in Zuneigung und mit gegenseitiger Hingabe gedeihen darf.

Braucht es abschließend nur noch den kleinen Nachsatz, dass Frau H. inzwischen Herrn P. kennen gelernt hat und … ja, ja. Weiterhin viel Glück und Segen wünsche ich ❤ ⭐

 

*beschrieben und veröffentlicht mit ausdrücklicher Zustimmung meiner Auftraggeberin/nen


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Tag 3 – Keine Angst vorm Kleiderschrank

Der wundervolle Beginn eines Tages: Übersichtlicher Kleiderschrank. Viel Luft in den Fächern und genug Platz auf der Kleiderstange. Beim Öffnen fällt der Blick auf all die Lieblingsstücke, die hier wohnen.

Der Weg dahin kann lustvoll sein

und lohnt sich immer, denn Kleidung spiegelt unsere energetische Schwingung. Ungetragenes oder Ungeliebtes dient als Ballast, unseren Ballon am Boden zu halten. Wer nun aufsteigen und neue Höhen erreichen will, ist gut beraten ausschließlich (wenige, ausgesuchte) Wohlfühlstücke in Schrank oder Truhe zu haben. Nur dann stellt sich beim Griff hinein nichts als Vorfreude ein. Kleidung ist der beste Freund, die beste Freundin – vorausgetzt sie passt, erhöht das Wohlbefinden und unterstreicht die Persönlichkeit. Welch ein Strahlen!

Unsere Räume verschönern wir mit Stoffen, Tapeten, Farben und Designs und entwickeln mit der Zeit ein immer besseres Gespür, ob der Raum schwächelt oder uns aufbaut. Nur der Kleiderschrank ist oft zum „Unort“ mutiert, weil er nicht selten zu viele Sachen beherbergt

  • die zu allem Überfluß nicht mehr passen (und damit unterschwellig mahnen oder ein Versagen implizieren)
  • die ungute Erinnerungen berühren („als ich das trug, ist was Schlimmes passiert“)
  • die ein schlechtes Gewissen fördern („war teuer“)
  • in Farben oder Schnitten, die längst nicht mehr zum Stil passen.

Mein Tipp: Noch bis zum 14. April ist der Merkur rückläufig. Das kann in diesem Frühling die beste Zeit sein, all den Schattenthemen im Kleiderschrank furchtlos zu begegnen. Am nächsten freien Nachmittag also beschwingende Musik auflegen und mit dem lustvollen Ausmisten beginnen. Dazu ALLES ausräumen und dann jedes Teil in die Hand nehmen. Spüren. Fühlt sich gut an? Dann darf es bleiben.

Wer danach so richtig in Fahrt gekommen ist und dran bleiben will: Ich verschenke ein Exemplar „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ von Karen Kingston. Wer meinen Blog neu abonniert und mir schreibt, bekommt’s.

Schöner ausmisten mit Feng Shui


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Leben mit Potenzial nach oben … Doch was tun mit den Blockaden?

Mein nächster exklusiver Workshop steht vor der Tür. Diesmal widmen wir uns dem Thema Blockaden.

Im Grunde ist eine Blockade etwas Wunderbares, denn sie ist nichts anderes als gebundene Energie die uns auffordert, innezuhalten. Klingt platt, doch wer es schon mal ausprobiert hat und sie nicht gleich „weghaben“ wollte konnte merken, dass jedes Hindernis in sich selbst die Lösung parat hält. Dabei ist es immer von unschätzbarem Wert, ein Hindernis erst einmal als solches anzuerkennen. Es danach zu benennen ist ein weiterer Schritt. Anschließend ist es meist ein leichtes, es zu überspringen, drum herum zu gehen, drunter durch zu kriechen, die Richtung zu ändern oder es einfach wegzuzaubern. Wer es mit den „alten Weisen“ hält wird selbst zum Hindernis und nimmt es ganz in sich auf. Auch das ist ein möglicher Weg, eine Blockade zum Verschwinden zu bringen.

Weil wir aus dem Feng Shui wissen, dass jeder Grundriss alle Lebensthemen spiegelt, ziehen wir ihn im Workshop zu Rate, um die Blockade räumlich zu lokalisieren. Dann bereichern wir das Ganze mit Raumpsychologie und systemischer Beratung, um einen noch tieferen Zugang zu bekommen. Auf deutsch: In der Aufstellung gelangen wir an das tiefe Wissen des (Wohn)Raums. Darüber stellen wir echten Kontakt zum Wesen des Hauses her und erfahren mehr über uns selbst. Das ist der Weg zum Schatz, den die Blockade für uns bereit hält.

Wer den Grundriss als Schatzkarte nutzen möchte ist diesmal mit folgenden Themen gut beraten:

  • Ich möchte, doch ich weiß nicht wie!
  • Ich möchte nicht, doch wie geht das?
  • Soll ich oder soll ich nicht …?
  • Ich würde ja, wenn nicht … !
  • Wie soll ich mich entscheiden?
  • Was ist das Beste für mich und für die, die von meiner Entscheidung abhängen?
  • Warum finde ich kein neues Zuhause, ich suche doch schon so lange!?

Bestandteile des kreativ-rituellen Prozesses während unserer gemeinsamen Zeit sind

  • Intensive Einzelarbeit, um den Kern Ihres Anliegens zu erfassen
  • Körperübungen mit Visualisierungen, um die Blockade zu lokalisieren
  • Aufspüren destruktiver Anteile, die Blockaden ins Leben rufen
  • Impulse und Lösungsansätze für Sie und Ihre Räume, um Ihren Kompass neu auszurichten und Kurs
    auf den Zielhafen zu nehmen
  • Freisetzen gebundener Energien

Termin

Samstag, 17.03.2018 von 11 bis ca. 17 Uhr
Investition: 490 Euro
Ort: Eos-Institut, Schwachhauser Heerstr. 55, 28211 Bremen

Bitte Grundriss im Original oder als eigene Zeichnung und wenn gewünscht Fotos Ihrer Räume mitbringen.

Anmeldung

berkenkopf@raum-innen-aussen.de

oder telefonisch unter 0421 161 69 608

Ein Lehrer, vor dem ich ein bisschen Angst hatte, schrieb mir damals ins Poesie Album: „Wer mit dem Kopf durch die Wand will, muss die Wand im Kopf haben.“ Erst heute weiß ich, wie gut er es für mich meinte.


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Schattenarbeit mit den 5 Elementen

„Erkenne Dich selbst,“ lautet der weise Rat des Orakels von Delphi. Eine hilfreiche Methode dazu ist das chinesische Horoskop. Ein Horoskop mit den 5 Elementen ist wie eine Innenansicht, die heilende Prozesse initiiert. Und wer sich selbst er-kennt, erkennt das Gegenüber als ebensolches Selbst und kann statt den Umweg der Projektion zu beschreiten auf direktem Weg zu mehr Verständnis, Respekt und Toleranz gelangen.

Jeder Mensch beherbergt Licht und Schatten                                                Foto © StockSnap pixabay

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Der Schatten ist das, was wir nicht so gern an uns mögen und darum am liebsten an andere delegieren. In der Fachsprache heißt das: Projektion. Die Arbeit mit den 5 Elementen ist hervorragend geeignet, sich den eigenen Schatten zu nähern, Licht ins Dunkel zu bringen und sie gewinnbringend in die Persönlichkeit zu integrieren.

Wer seine Anlagen und Talente mit dem Bazi Suanming erkundet – so lautet der chinesische Begriff für die 8 Zeichen, aus denen ein Horoskop sich zusammen setzt – kann über naturnahe Bilder leicht in das Wesen (s)einer Persönlichkeit eintauchen. Das geht weit hinaus über den Gemeinplatz des: „Ich bin ein Hase, Schaf oder Tiger.“ Die acht Zeichen erzählen etwas über das Zusammenspiel der 5 Elemente (Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall), über ihre Yin oder Yang Prägung, über Unterstützung oder Schwächung durch Umwelt und innere Anlagen und schließlich darüber, welche Persönlichkeit sich aus all dem formt. Und zwar mit all den Lichtern und Schatten, die eben dazu gehören.

Jeder Mensch sieht anders in die Welt – Yang Wasser trifft Yang Erde

Ein Mensch, dessen inneres Zeichen zum Beispiel Yang Wasser ist, wird die Welt ganz anders erleben, als eine Yang Erde. Das Yang Wasser wird von Natur aus ständig in Bewegung und auf der Suche nach Anregung sein, ist taktvoll und verfügt über die Gabe, sich anzupassen. Dieser Typ wird flexibel agieren, um seine Ziele zu erreichen und seine gute Imaginationskraft hilft dabei, jede Art von Hindernis zu umgehen. Die Schwäche dieser Menschen kann darin liegen, dass sie kein gefestigtes Selbstbild haben und darum das, was andere über sie denken, als äußerst wichtig erachten. Dann kann der Wunsch nach Perfektion und Status dominieren und in innere Isolation münden.

Eine Yang Erde dagegen wirkt stabil und belastbar, sie strahlt Zuverlässigkeit aus und gilt allgemein als sehr vertrauenenswürdig. In der Regel wird das Gefühl der Sicherheit geschätzt, das Yang Erde Typen ausstrahlen, denn sie stehen zu ihrem Wort, gehen beharrlich vor, prüfen alles auf Praktikabilität und sind im Herzen standhaft und treu. Ihre Schattenseite liegt im Zögern und Zaudern, doch haben sie mal eine Entscheidung getroffen dann bleibt’s dabei. Da braucht es meist gewaltige Anstöße von außen um eine Yang Erde, die sich wunderbar eingerichtet hat auf ihrem Standpunkt, zur Veränderung zu bewegen.

 Stellen wir uns diese beiden nun als Paar vor (sei es ein Liebespaar oder im geschäftlichen Ambiente) können wir uns leicht ausmalen, was passieren kann. Es treffen sich der Bedenkenträger und der Visionär. Der eine sichtet die Unterlagen akribisch, prüft nachdenklich auf Machbarkeit, behält seine innersten Bedenken für sich, möchte alles perfekt wissen, bevor die Entscheidung fällt. Der andere, ein geborener Netzwerker und Freigeist, betrachtet die Dinge schnell aus allen Perspektiven und vertraut auf seine Instinkte. Handelt schnell, doch nicht unüberlegt.

Da mag es schwer fallen, Toleranz für die Art des Anderen aufzubringen. Und wenn die beiden – Yang auf Yang – aufeinander krachen, kann es ordentlich rappeln im Karton und viel Porzellan zerschlagen. Besser wäre, den gemeinsamen Boden zu sondieren: Beide haben einen Hang zur Perfektion und wollen unbedingt ihr Ziel erreichen. Das wäre der erste Baustein zum Verständnis. Respekt gesellt sich dazu, wenn das, was am anderen nervt, im eigenen „Keller“, also als der eigene Schatten, besucht wird: Den „Berg“ nervt die Bewegtheit des Ozeans nur solange, bis er sich selbst als überaus emotional und oft nicht rational handelnd akzeptiert. Den „Ozean“ nervt Beständigkeit oder Langsamkeit des „Bergs“ nur solange, bis er sich selbst von (übernommenen) Vorwürfen des Unsteten oder Ineffizienten befreit.

Das Bild für diese Zusammenkunft gliche dem Fels in der Brandung. Da hat jeder seine Rolle und kann in bestimmten Aspekten brillieren. Ist das erkannt, ist der Weg frei.

Über die Brücke des Verständnisses führt der Weg zu Frieden und Gemeinschaft

Schauen wir uns nun ein Chart – also die 8 Zeichen eines Horoskops – genauer an, um mehr über die „innere Zusammensetzung“ eines Menschen zu erfahren. Außer der Tagesdominanten, die bestimmt wie ein Mensch in die Welt schaut, gibt es sieben weitere Zeichen. Wie jemand die Umwelt erfährt und wie er selbst von anderen gesehen wird, liegt in ihrem Zusammenspiel. Auch der Zeitpunkt der Geburt ist wichig: Ist unser Yang Wasser im Winter geboren bekommt er Unterstützung durch die Zeit (Nichts ist so stark wie das, dessen Zeit gekommen ist), ist er dagegen ein Kind des Sommers braucht dieser Mensch mehr Unterstützung von Seiten der Umwelt, um seine Potenziale zu entfalten.

Auch die anderen Elemente wirken mit – Insider kennen den förderlichen oder kontrollierenden Zyklus der 5 Elemente. Gibt es also außer dem Wasser viel Feuer im Chart, kann dies auf Reibung hindeuten oder der Mensch neigt dazu, sich zu verausgaben bei dem Versuch, andere zu kontrollieren. Gibt’s dagegen ein starkes Erdelement kann es sein, dass die Umwelt als kontrollierend erfahren wird. Der Mensch fühlt sich dann wie der einbetonierte Fluss, der in engen Grenzen gehalten oder sogar unterirdisch verrohrt fließen muss. Unzufriedenheit, Krankheit oder Mangel an Selbstvertrauen können die Folge sein.

Begleiten Sie mich auf die spannende Reise zu sich selbst

„Wer sich kennt hat mehr vom Leben“, könnte das Fazit dieses  (wirklich nur kurzen 😉 ) Einblicks in die Welt der 5 Elemente und die Persönlichkeit lauten. Wer sich und seinen Schatten begegnet öffnet die Türen weit, und wer weniger Kraft aufwendet, seine Schatten zu bändigen oder zu delegieren beschreitet den Weg zum höchsten Potenzial. Wer Verständnis für sich und andere gewinnt kann unglückliche oder belastende Partnerschaften unter neuen Aspekten betrachten und inneren Frieden mit sich – und der Welt – machen.

Also schönes Beispiel zum Schluss mag Vera Birkenbihl gelten. Einmal erzählte sie, dass sie jahrelang unter ihrem unermüdlichen Redefluss gelitten habe und dafür in jungen Jahren arg getadelt worden sei. Bis sie erkannt habe, dass die, die ihr den Vorwurf machten, einfach selbst gern erzählten und dass in ihrer vermeintlichen Schwäche ihr größtes Talent lag. Sie wurde daraufhin zur hoch dotierten Vortragsreisenden, die bahnbrechende Erkenntnisse über das lernende Gehirn in die Welt brachte.

In diesem Sinne:
Wo Schatten, da ist garantiert auch Licht!
 

 

 

 

 


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Feng Shui und die Scheidungshäuser

Wer es genießt, in einer harmonischen Beziehung zu leben ist gut beraten, auf große und kleine Zeichen zu achten damit das auch so bleibt. Bei manchen Häusern erkennt das geschulte Auge schon von außen: Hier hängt der Haussegen schief. Und weil sich Beziehungsprobleme zu häufen scheinen will ich heute über drei Beispiele aus meiner Beratungspraxis (*) erzählen.

Vorneweg sei hier noch einmal das „Lehnstuhlprinzip“ aufgegriffen welches vor allem im Außen das Spiel dominiert.

Das Lehnstuhlprinzip oder Die 5 Himmlischen Tiere …

 … beschreiben das Prinzip idealer Positionierung. Dazu braucht es hinten Schutz, vorn Bewegungsspielraum und zwei Freunde, die die Seiten im Blick behalten. Das Foto ist zwar nicht ideal, doch kommt dem Prinzip sehr nahe: Nach hinten geschützt, seitlich spielt die Palme den „Drachenfreund“ und das Sofa fängt als „Tiger“ die Energie, nach vorn bleibt Freiraum für den „Phönix“.

Genauso funktioniert’s auch in der Landschaft: Hinten ist die „Schildkröte“ zuständig für Schutz und Rückhalt, rechts repräsentiert der „Drache“ männliche Kraft. Seine Spezialität: Energie und Einflussnahme generieren. Links  der „Tiger“ stellvertretend für weibliche Qualitäten und im besten Fall weniger dominant als der „Drache“ gestaltet. Dennoch ist seine vordringliche Aufgabe, die Aufmerksamkeit auf (hübsche Weise) auf sich zu ziehen. Seine Spezialität: Gelegenheiten blitzschnell erkennen und (die Bewohner unterstützen) sie zu ergreifen. Vorn residiert der „Phönix“. Dieser bevorzugt Freiraum um sein Gefieder zu schütteln und sich zu zeigen, seine Flügel auszubreiten ohne irgendwo anzustoßen. So behält er gleichzeitig einen vorteilhaften Ausblick und erkennt rechtzeitig Chancen, die in eine verheißungsvolle Zukunft führen.

Das Reihenhaus – welches sollen wir nehmen, Schatz?

Reihenhäuser haben’s in sich, denn hier wird das Tiger – Drachenspiel par Excellence gespielt. Ähnliches gilt übrigens für Doppelhäuser. Ein starker Rücken ist in der Regel leicht zu generieren, entweder gibt es schon eine Häuserzeile die diesen Part übernimmt oder durch eine Hecke wird eine starke Schildkröte gepflanzt. Auch der Phönix ist meist gut beheimatet: ein ansprechender Vorgarten, ein geschwungener Weg, ein wenig Freifläche und schon fühlt er sich ganz Zuhause. Problematischer ist es mit der Tiger – Drachenqualität. Vor allem Reihenendhäusern fehlt oft Tiger oder Drache, während der andere durch die angrenzenden Häuser überaus dominant daher kommt. Dies kann sich in der Art der Beziehung spiegeln, in auffällig häufige Abwesenheit ausarten („Mein Mann ist nie zu Hause“ – „Meine Frau ist ständig unterwegs“) oder ein Geühl von Unter- bzw. Überforderung erzeugen.
Und wer ungewollt partnerlos im Reihenendhaus oder Doppelhaus lebt kann über dieses „Schema“ eine Erklärung für die tatsächliche Abwesenheit eines Partners finden. In jedem Fall braucht es hier viel Geschick um für Balance zu sorgen und eine Andockstelle zu schaffen, damit Mann oder Frau auch wirklich ankommen und sich Zuhause fühlen können.

Symbole im Eingang

Die Intention ist lobenswert, die Umsetzung leider nicht gelungen: Hier sollten die Löwen im Eingang für Schutz sorgen.

Stellvertretend stehen sie als Symbol für beide Partner und repräsentieren die weibliche Kraft auf der Tigerseite und die männliche Kraft auf der Drachenseite. Da jedoch beide in eine andere Richtung schauen lag es nahe, dass das Paar sich auseinander lebt. Was auch tatsächlich eintrat, die Löwen waren vielleicht ein Jahr auf ihrem Sockel und vom „Paar“ war nicht mehr viel übrig. Als ich gerufen wurde folgte bereits jeder eigenen Interessen und es gab nur noch wenig Gemeinsamkeiten.
Förderlicher wirkt es wenn die gewählten Symbole miteinander in die gleiche Richtung schauen – und zwar nach vorn. Auf diese Weise stehen die Partner Seite an Seite und auch, wenn jeder eigene Entwicklungsschritte geht, bleibt die Verbindung durch gemeinsame Ausrichtung bestehen.

Leben unter einem Dach

Moderne Architektur macht’s möglich – doch manch „schräge“ Konstruktion kann nach hinten losgehen. Hier lebt ein Paar buchstäblich nicht unter einem Dach. Zusätzlich werden durch die Farbwahl rot und weiß die optischen Hälften noch unterstrichen. Nach der Lehre der 5 Elemente erzeugen diese Farben einen Feuer-Metall Clash. Das heißt, hier wird das Zusammenleben spannungsreich (Feuer-Metall erzeugt Reibungsenergie) und dann fällt es vermutlich schwer, einen Konsens zu finden (kein gemeinsames Dach).
Modern hin oder her – förderlich für gelingende Partnerschaft ist noch immer, wenn schon in einem Haus dann auch „unter einem Dach“ zu leben. Und wenn die Fassade vielfarbig sein soll tut es gut, auf einen nährenden Elementezyklus zu achten, der am Besten die im Haus lebenden Menschen unterstützt.

Wer in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft lebt ist von diesen Prinzipien übrigens genauso betroffen, auch wenn die Nuancen etwas variieren.

(*) P.S.: Um die Privatsphäre meiner Klienten zu schützen gibt’s heute keine Originalfotos.


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Mehr Erfolg in allen Bereichen – Das Element Feuer

Wer sein Leben trist und langweilig empfindet oder sich für nichts begeistern kann, wo wenig anregende Gedanken den Alltag erhellen und Lachen, Erotik oder Lebensfreude fehlen – da kann nur das Element Feuer neue Impulse und Inspiration bringen.

Fortsetzung der fünfteiligen Reihe – Nichts ist so stark wie das, dessen Zeit gekommen ist.
Teil 3 – Das Element Feuer

Im Zeichen von Leidenschaft und Liebe

Feuer ist die wärmende dynamische Kraft, die Ausstrahlung und Leuchten ins Leben zaubert. Feuer wirkt anregend und lädt ein, aktiv zu werden. Es ist das Element, das die Dinge beleuchtet, damit wir klar sehen können, doch ähnlich der Sonne wird eher die Oberfläche erhellt und Prozesse werden nicht unbedingt in ganzer Tiefe durchdrungen.

Dabei braucht geistige Erkenntnis den Impuls des Feuers und weil es die Macht hat, Stoffe komplett zu wandeln (aus Holz wird Asche, aus Erz wird Schmuck) ist auch die Transformation eine wesentliche Eigenschaft dieses Elements.

Die Sonne kennzeichnet das Yang, Kerze und Glut repräsentieren das Yin dieses Elementes. Wer sich vorstellt, dass nichts der Sonne etwas anhaben kann und sie dabei nicht mal auf Nahrung (des fördernden Elementezyklus) angewiesen ist kann nachvollziehen, welche Urkraft Menschen, die im Zeichen des Yang Feuer geboren sind, in sich tragen.

Ganz anders dagegen können im Zeichen des Yin-Feuer Geborene die Welt erleben. Denn wie kein anderes Element kann dieses durch zuviel Erde oder Wasser komplett ausgelöscht werden – vielleicht ein Grund, warum Yin Feuer Menschen meist eine intensive Phase zum Thema Urvertrauen/Todesangst durchleben.

Kurz zusammengefaßt gilt für das Element Feuer

Jahreszeit –  Sommer
Tageszeit – Mittags
Richtung – Süden
Farbe – Rot
Form – Dreieckige und spitze Form
Organe – Herz, Zunge
Geschmack – bitter
Bewegung – Tanzen
Emotion – lachen, lieben
Ausdruck – sprechen
Assoziationen – Liebe, Anerkennung, Ruhm, intellektuelle Herausforderung,
Meditation, Vision, Transformation, Weisheit

Wer sein Feuer stärken, mehr Leidenschaft in eingeschlafene Beziehungen bringen oder intellektuelle Herausforderungen bestehen will sollte mit dem Feuerelement experimentieren. Im Schlafzimmer kann das ein oder andere rote Accessoire die Sinnlichkeit nähren und Leidenschaft neu entfachen, in Büro und Arbeitszimmer unterstützen rot blühende Pflanzen dabei, neue Ideen zu entwickeln und längst fällige Anerkennung zu bekommen, im Garten wird aus einem langweiligen Eckchen eine inspirierende Ideenschmiede.

Und wer sich gern an einem offenen Feuer wärmt mag nächstes Mal an die Worte Oswald Spenglers denken:

Mit dem Feuer fühlt der Mensch sich niemals allein.
Die Flamme kann Gesellschaft leisten –
darin steckt der Urzusammenhang zwischen Flamme und Seele.

 

 

 

 

 


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Psychogeografie – Wohlbefinden, Psyche und Umfeld

Allgegenwärtig umgibt uns der Raum. Sprachlich unterscheiden wir, ob wir uns im

Zwischenraum, Stauraum, Innenraum, Kühlraum, Wohnraum, Weltraum, Kofferraum, Arbeitsraum, Großraum(büro), Außenraum, Hubraum, Werkraum, Mittelmeerraum, Heizraum, Seelenraum, Lebensraum, Ballungsraum, Abstellraum, Alpt-raum oder Hohlraum befinden.

Während des Lebens entkommen wir dem Raum nie. Selbst wer unter freiem Himmel lebt und arbeitet ist Teil von ihm, ist ihm ausgesetzt, ist umgeben vom Weltraum. Die Erde lebt im Raum des Alls, der Mensch im Wohn- oder Arbeitsraum. Selbst die Zeit bleibt vom Raum nicht verschont, wir denken in Zeiträumen und erforschen die RaumZeit.

Das jeder Raum etwas mit uns macht kann leicht nachvollziehen, wer an den letzten Urlaub denkt. Manche können dort endlich super schlafen, andere gar nicht. Ein Vergleich mit dem eigenen Bett fällt besser oder schlechter aus, bisweilen wird bewußt, dass sich schlafen Zuhause nie so erholsam anfühlt wie woanders. Oder das eigene Bett wird herbei gesehnt und der Aufenthalt kann nicht genossen werden. Und wer kennt nicht die Preisung der „Ortsveränderung“ um auf andere Gedanken zu kommen, sich zu erfrischen und neue Kraft zu tanken?

Der Wechselwirkung zwischen Umgebung und Psyche spürt der Psychologe Colin Ellard in seinem Buch „Psychogeografie“ nach (Danke Heide 🙂 !!!). Auch der Psychologie bleibt nicht verborgen, dass eine Gegend, ein Raum etwas mit uns „macht“, dass ein Aufenthaltsort maßgeblich über das Wohlbefinden entscheidet.

Die Lehre des Feng Shui erforscht den Raum in allen Facetten. Wo und in welcher Himmelsrichtung befindet sich das Grundstück, wie ist das Haus drauf ausgerichtet, wie fließt die Energie außen, innen und ins Haus hinein, welche Einflüsse wirken von oben und von unten und was kann getan werden, um Gleichgewicht und natürliche Ordnung (wieder) herzustellen. Auch wenn diese Beobachtungswissenschaft manchen (noch) suspekt ist, die Wirkung ist nachhaltig und spürbar. Selbst die, die nicht „dran glauben“ sind schließlich fasziniert, wie anders und um wieviel besser es sich Zuhause oder im Büro anfühlen kann und welche positiven Veränderungen sich dadurch im Leben „ergeben“.

Die systemische Beratung arbeitet auch mit der Bedeutung des Raums – einem Raum, in dem das Wesentliche sichtbar werden kann und dabei gänzlich zeitlos bleibt. Hier lösen sich die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf und Heilung wird durch Veränderung im Raum herbei geführt. Das Lösen von Verstrickungen macht den Weg frei in bislang im Innern verschlossene Räume (und damit Potenziale), die nun für einen selbst gelebt werden dürfen.

Und weil nach dem Prinzip der Resonanz jeder den Lebens-Raum wählt, der zu einem passt ist kein Wohnort, keine Arbeitsstätte „zufällig“ ausgesucht. So erlaubt ein Blick in den umbauten Raum zu erkennen, welche Potenziale ein Mensch lebt und welche Räume noch verschlossen sind – sehr schön zu sehen an der Analogie sogenannter „Fehlbereiche“, die manche Häuslebauer sogar selbst planen. Dann stellt sich die Frage: Ist es gar nicht dran, dies oder das ins Leben zu rufen oder handelt es sich hier um die „gläserne Decke“, weil nicht darf was andere auch nicht durften …

Welches Mittel zur Heilung von Mensch und Raum schließlich gewählt wird ist eine Frage der Vorliebe, des Könnens und der zur Verfügung stehenden Methoden. Und im Grunde ist es unerheblich ob geomantische, schamanische oder magische Rituale, ob systemische Aufstellungen oder eine Mischung aus allem bestimmt wird – was allein zählt ist, einen gekippten, vernachlässigten, kraftlosen Ort zurück in sein Potenzial zu bringen, damit die Menschen profitieren können.

Sollte sich dies aufgrund von „Sachzwängen“ als unmöglich erweisen, kann ein Ortswechsel angeraten sein. Manchmal ist ein Umzug tatsächlich die beste Lösung. Wer sich über die nächsten Schritte im Unklaren ist, findet über eine Aufstellung Klarheit – zumindest über die nächsten Schritte. Sprechen Sie mich gern an, wenn Sie persönliche Beratung und Unterstützung brauchen.

Im Grunde unseres Herzens wissen wir: Alles ist möglich – unabhängig davon, ob man’s glaubt oder auch nicht.

 

 


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Für unsere Kleinen – wie Kinder richtig sitzen

Wer sein Leben führt, ist Führungskraft. Bis es allerdings soweit ist, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu leben, braucht es Zeit, um heraus zu finden mit welchen Gaben ein Mensch gesegnet ist und natürlich gute Bedingungen, damit die bestmögliche Entwicklung auf tragbarem Fundament steht. Gerade Kinder brauchen für diese Entwicklung unsere Unterstützung und ein wohlgesonnenes Umfeld.

Blick in die Zukunft - Kinder sind Yang

Foto von Pixabay

Ein Kind ist im Grunde der reichste Mensch auf Erden. In einem Kind schlummern alle Anlagen, um „alles“ zu können, dazu noch ganz eigene Gaben und Talente. Ein Kind kann die seltensten und schwierigsten Sprachen und Gebräuche lernen, kann „die Welt verstehen“ und trägt sowohl die Evolution als immer auch einen Teil Revolution in sich.

Doch nicht immer kommen die Gaben zur Geltung, kann die Welt mit dem eigenen Potenzial beschenkt werden. Bildlich gesehen sind Kinder wie junge Pflanzen. Gute Gärtner wissen, die jungen sind sehr robust, anpassungsfähig und haben den absoluten Lebenswillen. Gleichzeitig brauchen gerade sie Zuwendung und Fürsorge damit sie nicht verkümmern, damit nichts sie umhaut und ihr Vertrauen gefestigt wird. Auf das sie, wenn die Zeit gekommen ist, in ihrer schönsten Blüte erstrahlen.

Eine Lehrerin fragt mich: „In meiner Klasse haben wir die Sitzordnung aufgelöst und die Tische in Gruppen zusammen gestellt. Doch irgendwie will keine Ruhe aufkommen, mich erschöpft das Unterrichten und die Kinder sind laut und unkonzentriert.“

Auch hier gilt: Wer mit dem Rücken zum Geschehen sitzt ist klar im Nachteil.

Kinder lernen durch Nachahmung und indem sie eine Beziehung aufbauen. Das heißt, was sie lernen sollen, kommt im besten Fall von vorne. Auch wichtig ist der unmittelbare Kontakt zu dem Menschen, der ihnen etwas beibringen will. Sitzt jemand (wie an diesen Inseln unvermeidlich) mit dem Rücken zum Lehrer / zur Lehrerin ist diese Verbindung gekappt.

Gleichzeitig (probieren Sie das selbst) ist man immer in Bewegung und das stört die Konzentration: die Lehrerin sehen, zuhören, sich dann wieder umdrehen, um etwas aufzuschreiben, und wieder drehen und wieder – klar ist das mühsam, da geht Energie verloren  und es ist kein Wunder, dass das Interesse nachläßt und die Konzentration schwindet.

Das Yin / Yang Prinzip sagt so: Hinten Yin, der Rücken, die Vergangenheit, das Bedürfnis nach Schutz. Vorne Yang, das Gesicht, die Zukunft, das Handeln. Kinder sind ganz viel Yang, wollen sich bewegen und in die Zukunft wachsen. Darum brauchen sie nach vorne Raum. Und weil sie so viel lernen und verarbeiten müssen ist ein geschützter Rücken für sie doppelt wichtig.

Außerdem brauchen Kinder viel Platz zum denken. Sie sollen ja nicht nur nachdenken, sondern auch vordenken und Neues denken. Und der Kopf braucht Raum. Deshalb bekomme ich meine persönliche Krise wenn ich sehe, wie Kinder unter Hochbetten „verstaut werden“ um ihre Aufgaben zu erledigen. Sie sitzen mit dem Rücken zum Raum, abgewandt vom Geschehen, die Wand (=die Zukunft) vor der Nase und ohne Freiraum im Blick, dazu meist dunkel und oben das Bettbrett. Sozusagen pures Brett-vorm-und-überm-Kopf-Syndrom. Wer mußte früher in der Ecke stehen und erinnert sich, was das auslöst ?

Kinder wachsen in ihre Zukunft, sie brauchen Raum um sich zu entfalten und etwas auszuprobieren. Und sie brauchen einen starken Rückhalt  – die Wand stellvertretend für die Eltern, die hinter ihnen stehen.

Darum rät die Feng Shui Beraterin

  • Keine Inseln in der Klasse – sie stören nicht nur die Konzentration, sie sind auch ungünstig für das Gemeinschaftsgefühl. Die klassische Aufteilung mit den Pulten neben- und hintereinander und auch die U-Form haben demgegenüber Vorteile.
  • Kein Schreibtisch unterm Hochbett – Kinder wollen wachsen, nach vorn und nach oben. Unterm Hochbett lernen zu sollen ist eine miserable Bedingung.

Ist das Kinderzimmer auch noch so klein – Bett und Schreibtisch sind die maßgeblichen Kriterien. Das Kind muss gut und geschützt schlafen können (Yin) und braucht einen Schreibtisch, von dem aus es – bildlich gesprochen – in die Welt (und seine Zukunft) schauen kann (Yang). Wer sagt, es gibt kein Platz im Zimmer, schaue sich genau um: Die meisten Kinder brauchen nicht viel Spielzeug, denn die Anregungen kommen (noch) von innen, Kinder sind voller Phantasie, Neugierde und Explorationsfreude.

Experimente in Kindergärten haben gezeigt: Eine Woche alles Spielzeug bis auf ein paar Kisten, Kissen, Decken weggeräumt – und selten erlebten Kindergärtner-innen so gut gelaunte, in sich zentrierte, phantasievolle, freundliche und spieleerfinderische Kinder. Probieren Sie’s aus – und wenn Sie Rat brauchen bin ich gerne für Sie da.

spielen belebt

Foto von Pixabay

„Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter des Lebens Verlangen nach sich selbst.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran

 

 

 


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Die eigene Erfolgsstatistik verbessern

Für alle, die Tabellen lieben! Oft werde ich gefragt, ob die Wirkung einer Feng Shui Beratung messbar ist, darum ich mir eine Art Checkliste überlegt, die sich gut als Basis für eine eigene Erfolgsstatistik eignet.

So geht’s

Erstellen Sie eine Liste mit allen Bereichen Ihres Lebens, die Ihnen wichtig sind.
Zum Beispiel:

  • Gesundheit (verbessern)
  • Inneren und äußeren Reichtum erleben
  • In einer erfüllenden Partnerschaft leben
  • In einem schönen Zuhause mit lebendigen Räumen leben
  • sich Zuhause entspannen und erholen können
  • gut geschlafen haben und erholt aufwachen
  • den Flow spüren und Kreativität leben
  • Freundschaften pflegen, die auf Vertrauen basieren
  • Kommunikationsfähigkeit (verbessern)
  • Anerkennung im Beruf erfahren
  • Ausdauer bei begonnenen Projekten – bleiben Sie dran?
  • Freude am Gedeihen der Kinder haben
  • Unterstützung von aussen erfahren, befördert werden, hilfreiche Hinweise bekommen
  • Freude an der Arbeit und am Geldverdienen haben
  • Sinnerfüllt(er) leben
  • auch in brenzligen Situationen selbstsicher und gelassen bleiben
  • Beim Aufstehen lächeln und Freude auf den begonnenen Tag spüren
  • Im Betrieb mehr Umsatz und Gewinn erzielen
  • zufriedene Mitarbeiter beschäftigen, die sich einbringen und Freude an der Arbeit haben
  • Zeit finden für Muße, Entspannung, Meditation
  • öfter bewusst Glücksmomente spüren
  • Endlich Zuhause angekommen sein
  • das Gefühl haben, authentisch in allen Lebenslagen agieren zu können

Nun tragen Sie in die Spalte neben Ihrer Auflistung das Datum Ihrer Bestandsaufnahme ein, vergeben Punkte von Null bis Hundert, wofür  Null = null zufrieden und 100 = überaus zufrieden bedeutet.

Damit haben Sie eine Übersicht, wie erfüllt Sie diesen Aspekt Ihres Lebens wahrnehmen. Im Anschluss können Sie die Liste nach Prioritäten sortieren, denn nicht zu jedem Zeitpunkt  ist alles gleich wichtig. Doch auf diese Weise behalten Sie einen Überblick über alle für Sie bedeutsamen Bereiche Ihres Lebens.

Dann könnten Sie eine Feng Shui Beratung beauftragen um herauszufinden, wo im Raum oder auf dem Grundstück mögliche Ursachen indirekt für Punktabzug sorgen: Denn die Gründe für Unzufriedenheit oder Blockaden finden geschulte Beraterinnen mittels Lageplan oder Grundriss und tatsächlich gibt es (fast) nichts, was über die Analyse eines Grundrisses nicht herausgefunden werden kann. Von ihr werden Sie Empfehlungen erhalten, wo etwas zu tun ist, um den natürlichen Fluss der Energie wieder ins Laufen zu bringen.

Nun setzen Sie die Empfehlungen um, lassen alles in Ruhe wirken und bleiben ruhig.  Wichtig in diesem Stadium: Nur beobachten, nichts erzwingen wollen.

Nach einiger Zeit holen Sie dann Ihre Tabelle wieder hervor, falten eine neue Spalte, tragen das aktuelle Datum ein und vergeben erneut eine Punktzahl. Am Besten, ohne die früher ausgefüllte Spalte anzuschauen. Wer erst danach beide Zahlenwerte vergleicht wird staunen. Spannend vor allem zu erkennen, was sich verändert hat.

Denn nicht immer laufen Prozesse linear, deshalb wohl heisst es in der chinesischen Philosophie: Willst du links etwas verändern, beginne rechts. Vielleicht muss erst Punkt c) ins Gleichgewicht gebracht werden, damit Punkt a) zur vollen Blüte reifen kann.

Schließlich: Freuen Sie sich über alles, was erreicht ist und bleiben Sie im Vertrauen, dass sich die nächsten Schritte ganz natürlich und nach eigener Gesetzmässigkeit entwickeln. Denn immer kommt die Knospe vor der Frucht, und es gibt es auch keinen Schmetterling, der nicht mal Raupe war.

Möchten Sie zusammen mit mir Ihre Erfolgsstatistik verbessern? Dann rufen Sie mich gern an unter 0421 161 69 608 oder schreiben Sie mir Ihr Anliegen


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Erfolg, Liebe und Feng Shui

Erfolg und Liebe – zwei Synonyme, die gern mit Feng Shui in Verbindung gebracht werden.

In meinen Beratungen habe ich es oft gehört: „Ich will mehr Erfolg haben“, oder „Ich will endlich den Partner finden, der mich liebt wie ich bin.“ Doch auf Nachfragen was genau das bedeutet, wie es sich anfühlen soll oder welche eigenen Bilder damit verbunden sind, kam als Antwort häufig erst mal langes Schweigen.

„Was bedeutet Erfolg für mich?“

Erfolg ist ein sehr persönliches Ideal. Was kommt zum Vorschein, wenn der Begriff entkleidet von gängigen (Fernseh-)Bildern, bereinigt von unbewusst übernommenen Werturteilen einmal nackt dasteht? Meist gelten Bilder von käuflichem Erfolg als Messlatte und vielleicht werden deshalb die Häuser und Autos immer größer.

Und manch eine/r möchte zwar, kann aber nicht „erfolgreich“ sein, weil die Bilder hinter den Bildern „Erfolg“ oder „Geldvermögen“ mit Vorurteilen belegt haben und den Zustand darum ablehnen. Dann finden sich im Unbewussten Glaubenssätze, die Reichtum mit „verantwortungs- oder rücksichtslos“ belegen. Oder Menschen verweigern sich unbewusst selbst diesen Zustand, weil sie gern glauben, es nicht wert zu sein. Wer bin ich, wenn ich erfolgreich bin? Traue ich mir zu, mit Erfolg verantwortungsvoll umzugehen?

Dabei sind es oft die ganz „kleinen“ Dinge, die das Gefühl geben, wirklich erfolgreich zu sein. Ein Erfolg, den man innen nicht spürt, ist aussen nichts wert.

Erfolg

Oft zu lachen und viel zu lieben,
den Respekt intelligenter Menschen
und die Zuneigung der Kinder zu gewinnen,
sich die Anerkennung ehrlicher Kritiker zu verdienen
und den Verrat falscher Freunde zu ertragen;
Schönheit zu schätzen, das Beste in allem zu finden,
die Welt ein wenig besser zurücklassen,
ob durch ein gesundes Kind, einen kleinen Garten
oder einen verbesserten gesellschaftlichen Zustand;
zu wissen, das nur ein Leben leichter war, weil du gelebt hast,
mit Begeisterung gespielt, gelacht und
aus vollem Herzen gesungen zu haben:
das ist Erfolg.
Ralph Waldo Emerson

Die sinnliche Berührung von Holz und Erde

Sinnliche Berühung – dabei stehen Holz und Erde nach Feng Shui Lehre in einem Spannungsverhältnis Foto © Faerie Magazin

 „Wie will ich lieben und geliebt werden?“

Der oft geäußerte Wunsch nach der „ewigen Liebe“ die alles gut macht – doch geht es dabei wirklich um Paarbeziehungen? Woher kommen die leuchtenden Augen? Woraus speist sich das Gefühl, überzufließen? Zu geben, ohne sich zu erschöpfen? Zu geben, um zu empfangen?

Beobachtung zeigt, dass viele hoffnungsvolle Liebes-Anfänge im Laufe der Zeit verdorren wie Gras in der Wüste. Was passiert eigentlich, wenn die Geliebten sich endlich gefunden haben? Wie lebt sich „Liebe“ im Alltag, nachdem der (Kino-)Vorhang fiel? Wie lange bleiben Partnerschaften reizvoll, lustvoll, ehrlich? Was müßte nach „dem Abspann” passieren, damit es spannend bleibt?

Der Inhalt eines Gefässes bemisst sich nach dessen Umfang. Beschreibt „Liebe“ also vielleicht einen Zustand, der um einiges größer ist als das „private“ Glück zu zweit? Frei von Projektion auf das eigene und andere Selbst? Kann Liebe zu dem, was man tut, dieses Gefäß füllen?

Liebe

Pflichtbewusstsein ohne Liebe macht verdrießlich
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart
Wahrhaftigkeit ohne Liebe macht kritiksüchtig
Klugheit ohne Liebe macht berechnend
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch
Macht ohne Liebe macht grausam
Ehre ohne Liebe macht hochmütig
Besitz ohne Liebe macht geizig
Glaube ohne Liebe macht fanatisch

Lao-Tse

Eine Wohnraumanalyse kann helfen, hinderlichen, meist unbewussten Glaubenssätzen oder Projektionen auf die Spur zu kommen. Denn in einem Grundriss kann man lesen wie in einem offenen Buch. Aussen Zeichen setzen, Innen heilen – und schließlich auf ganzer Linie erfolgreich sein und Liebe verschenken, wie klingt das?

 

 


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Nach der Trennung – Wenn die Räume Trauer atmen

Geliebte/r ade – scheiden tut weh. Nach einer Trennung gerät so manches Gefüge aus den Fugen.

grey wall

Nach einer Trennung können auch die Räume traurig sein

Lebenskonzepte werden über den Haufen geworfen, weil es nun kein Wir mehr gibt.
Der Körper verarbeitet eine Art Entzug, denn der Mensch, mit dem Intitmität und Nähe gelebt wurden, den gibt es (plötzlich) nicht mehr. Und, wenn der Partner / die Partnerin auszog,  sind die Räume nicht nur kahler, weil Möbelstücke und Bilder fehlen. Auch der Raum hat jemand verloren, der sich ihm anvertraute, dessen Geschick er unter seine Fittiche nahm, dessen Eigenarten, Lachen oder Singen er lieb gewonnen hatte. Nun fühlt sich alles irgendwie traurig an, kalt und leer – so gar nicht mehr wie Zuhause.

Zuhause, das ist auch ein stummer Zeuge für den Prozess von der Gemeinsamkeit bis zur Trennung. Wurde gemeinsam ein Haus gebaut dann waren es zwei, die durch Phantasie, Pläne und Lebensenergie (u. a. Geld ) dieses Wesen Haus ins Leben gebracht haben.
Wurde gemeinsam eine Wohnung bezogen, erlebten die Räume einen glücklichen, vielleicht etwas aufregenden, Neuanfang. Oder jemand zog dazu, und die Räume durften nun jemand kennen lernen, der / die sich in ihnen ganz heimisch machte.

Mit der Zeit bildet sich zu jedem Wohnraum ein Vertrauensverhältnis, wozu sich das Gefühl der Geborgenheit gern gesellt. Beim kleinen Prinz heißt es, das wir für das verantwortlich sind, was wir uns vertraut gemacht haben. In gewisser Weise gilt dies auch für den Raum, denn seine Hülle wurde unsere dritte Haut. Er nimmt sich unserer sozusagen an und lenkt unsere Geschicke. Natürlich kann man diese Haut irgendwann abstreifen wie ein zu eng gewordenes Kleid, oder wie einen Anzug, der nicht länger den Bedürfnissen entspricht. Doch der Abschied geht im besten Fall mit einer Würdigung und einem Danke einher, für das, was die Räume in der Zwischenzeit für uns getan haben.

Für manche/n mag es komisch klingen, doch ein Haus ist eine Wesenheit, die sehr genau spürt, was vorgeht. Wird dies verkannt, kann das Haus beizeiten gereizt reagieren – gehäufte Reparaturen, klemmende Türen, verlorene Schlüssel, verstopfte Abflüsse, gestörter Empfang – überhaupt sind Kommunikationsschwierigkeiten im Haus und im Alltag sichere Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.

Rucherschale mit rauchwerk

Bleibt nun jemand allein in den bislang gemeinsamen Räumen zurück, empfehle ich ein gemeinsames Ritual, um den Abschied auf angemessene Weise zu begehen. Ist das Verhältnis jedoch allzu zerrüttet (was nebenbei bemerkt Anzeichen für kein gutes Feng Shui ist),  lohnt es sich, wenn der Zurückbleibende die gemeinsame Zeit verabschiedet und um Unterstützung der Räume für einen gelungenen Neuanfang bittet. Dies kann zum Beispiel ein Räucherritual sein.

Geeignete Kräuter für eine reinigende Räucherung sind

2 Teile Salbei
1 Teil Lavendel
1/2 Teil zerkleinerte Engelwurz
1 Teil Wacholderspitzen
1 Teil Thymian
1 Teil zermahlenes Fichtenharz
2 Teile zermahlenes Copal *

Wenn die Räume Trauer atmen, kann sich das auf die dort lebenden Menschen auswirken. In einer traurigen Umgebung fällt es schwer, Prozesse der Heilung und Vergebung in Gang zu bringen. Und von Herzen froh zu sein und voller Vertrauen in die Zukunft zu blicken fällt ebenfalls schwer. Dabei gehören alle Farben zum Leben, was manchmal wie eine Binsenweisheit klingt und während man drin steckt in diesem Loch, sicher nicht leicht fällt, als Tatsache zu akzeptieren.

Dann kann es hilfreich sein, im außen zu beginnen, die Weichen neu zu stellen. Räuchern, umräumen, renovieren, neue Bilder – alles Schritt für Schritt im eigenen Tempo, um sich wieder zu erinnern, wer man ist. Die Räume bilden dann eine schützende Haut, in die man sich einschmiegen kann. In der die Trauer ganz gelebt werden kann um dann, irgendwann, zu spüren, dass das Leben den Geschmack reifer Früchte zurück gewonnen hat.

Wasserfall im Frühling
Manchesmal entwickeln Räume in einem solchen Prozess ungeahnte Potenziale. Und irgendwann durchströmt ein solches Gefühl der Dankbarkeit darüber, nicht aufgegeben zu haben, den Raum und das Sein wie ein rauschender Gebirgsbach das Tal nach der Schneeschmelze im Frühling. Versprochen!

* entnommen: Marlies Bader, Räuchern mit heimischen Kräutern

 


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Spirituelle Missverständnisse

  • „Ich gehe jetzt zum Heilpraktiker – da kann ich meine bisherige Lebensweise ruhig fortsetzen, der wird mich schon gesund machen.“
  • „Ich hatte eine Feng Shui Beratung – nächste Woche sind all meine Probleme gelöst und ich werde bald reich sein.“
  • „Ich bin auf dem spirituellen Pfad sehr weit gegangen – meine Schattenthemen habe ich alle gelöst.“
  • „Bei uns ist die Heizung ausgefallen – das war sicher  XY, der hat bei seinem letzten Besuch schlechte Schwingungen hinterlassen.“
  • „Mit dem richtigen Lehrer / der richtigen Lehrerin werde ich sehr schnell erleuchtet sein.“

Mondschein

„Verwechsel nicht den Finger, der zum Mond zeigt, mit dem Mond.“

Alle Wege führen nach Rom. Gehen muss jeder selbst.
Bei obigen Aussagen wird leider der Finger, der zum Mond zeigt, mit dem Mond selbst verwechselt. Bildlich gesprochen: Ob Heilpraktiker, Feng Shui Beraterin oder spiritueller Lehrer – wir alle sind der Finger, der den Weg zum Mond zeigt, doch wir sind nicht der Mond. Erfahrungen dienen uns Menschen dazu, uns auf dem Weg, den wir gehen, reifen zu lassen. Zu erkennen, wer wir sind und welche Aufgabe wir in diesem Leben erfüllen wollen. So kann hinter jeder Irrung eine Lernaufgabe warten, die Chancen auf höhere Erkenntnis bietet. Die Umwelt ist ein Spiegel und wer hinein schaut kann erkennen, welch wertvollen Hinweise die Außenwelt auf innere Zustände gibt.

Reife kann bedeuten, in die Eigenmacht zu gehen, den schöpferisch-kreativen Anteil in sich zu erkennen und zu nähren. Reife kann heißen, sich von Ausreden zu verabschieden, sich dem notwendigen Handeln nicht länger zu verweigern oder nicht länger nach Außen zu projizieren. Solange wir Menschen sind, ist „letzte Wahrheit“ vermutlich gar nicht das Thema. Doch voran schreiten und Konzepte erproben, die Wachstum und Heilung fördern ist jedem Menschen möglich. Und wo viel Licht, ist auch viel Schatten, das sollte bedenken, wer den eigenen Schatten für überwunden glaubt.

Für meine Profession kann ich sagen: Eine Feng Shui Beratung löst meist nicht „zack-bumm“ alle Probleme – wobei der Begriff „Problem“ schon irreführend ist, denn ein Problem ( wie auch eine Krankheit ) ist oft nur ein Hinweis, dass etwas hakt oder blockiert, weil der Weg oder die Einstellung nicht stimmt.

Eine Feng Shui Beratung hilft, die Lebenssituation klar zu erkennen.
Der gewählte Raum sagt viel ( sehr viel ! ) über den Menschen, der sich ihm anvertraut. Er zeigt, welche Blockaden und Hindernisse gemeistert werden wollen, und vor allem, wo Chancen für Potenzial und Qualität liegen. Lebensglück findet sich meist bei den Menschen, die ihrer Bestimmung folgen. Wer seine Bestimmung kennt und ihr folgt, kann sich entfalten und findet Hinweise, Wege und Türen, wo vorher nur Brachland und Öde zu sein schienen.

Feng Shui kann die „Raumsprache“ übersetzen und entschlüsseln.
Darin ist immer eine Chance zur Selbsterkenntnis enthalten. Wer den Empfehlungen der Beraterin folgt kann Prozesse in Gang setzen, der manchen Umweg, Kraftverlust oder Beulen erspart. Doch die Entscheidung, wohin das Lebensschiff gesteuert wird, die trifft jeder Mensch für sich selbst. Weise, wer das erkennt.

Und der angenehme „Nebenbei-Effekt“: Durch Anordnung des Mobiliars, durch Farben, Formen und Symbole die für Mensch und Raum förderlich sind, werden feinstoffliche Energien in Gang gebracht, die den Räumen dabei helfen, ihre höchste Schwingung zu erreichen. Davon wiederum profitiert der Mensch.

Wohin habe ich mein Schiff gesteurt? An welchem Ankerplatz liege ich zur Zeit?
Wer wissen möchte, was die Räume Zuhause oder am Arbeitsplatz zu sagen haben, spreche mich gerne an. Ich bin als „Übersetzerin“ der Raumsprache ganz in meinem Element und als Beraterin gern an Ihrer Seite. Auch wenn Sie vor der Entscheidung stehen, neue Räume zu mieten oder zu kaufen und nicht ganz sicher sind, ob die Räume sich für Ihre Zwecke eignen, unterstütze ich Sie gern mit meinem Know-How.

Das ist die Kunst und das Geheimnis und jedes Problem kennt seine Lösung.

 

 

 


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Feng Shui im Schlafzimmer

Mit Feng Shui lässt sich das Schlafzimmer in einen Ort sinnlicher Ruhe verwandeln. In einer geborgenen Atmosphäre stellen sich Entspannung und Erholung (fast) von alleine ein.

feng shui im schlafzimmer. quelle: fotolia

Ruhe, Romantik und Regeneration – die Hauptbedürfnisse im Schlafzimmer

Wie das geht, werde ich oft gefragt.

Hier ein paar Feng Shui Tipps für gesunden, erholsamen Schlaf :

  • Idealerweise enthält ein Schlafzimmer nichts, was Schlaf, Stille und Intimität stört. Dazu gehören auch Fotos von Eltern oder Kindern – der Bereich von Intimität und Sexualität gehört uns und unserem Partner / unserer Partnerin allein.
  • Auch wenn es bequem scheint, ein Schlafzimmer ist kein Versteck für Dinge, die sonst nirgendwo Platz finden. Verbannen Sie (zu viele) Bücher, Wäschetrockner, Zeitschriftenarchive, selten genutzte Küchengeräte, Geschenkpapierrollen, Kartons mit Gehaltsabrechnungen, Koffer und Hamsterkäfige. Seien Sie konsequent und Sie werden schnell merken, wie sich die Energie im Raum beruhigt und Sie erholsamer schlafen.
  • Für manche dient das Schlafzimmer auch als Arbeitszimmer. Hier ist besonders viel Fingerspitzengefühl gefragt. Wenn möglich schirmen Sie den Arbeitsplatz (zumindest nach der Arbeit) ab, so dass Sie im Bett nicht dauernd an Unerledigtes erinnert werden. Idealerweise ziehen Sie mit Ihrem Arbeitsplatz ins Wohnzimmer oder sogar in die Küche. Denn beide sind aktive Räume und vertragen die starke Yang Energie der Arbeit.
  • Auch wenn Sie ein großes Schlafzimmer haben, widerstehen Sie der Versuchung, es vollzustellen.
  • Wenn Sie ein kleines Schlafzimmer haben gilt das umso mehr. Geben Sie der Leere Raum.
  • Bleiben Sie standhaft gegenüber der Verlockung, auf dem Schrank zu lagern. Ein Möbelstück braucht Raum um sich zu entfalten und auf dem Schrank ist ebenso tabu wie auf dem Rahmen eines Regals. Die Dinge gehören hinein, nicht hinauf.
  • Auch offene Spiegel sind im Schlafzimmer nicht zu empfehlen. Durch ihre Reflektion erzeugen sie Unruhe und im ungünstigsten Fall reflektieren sie Strahlungen dahin, wo absolut unerwünscht.
  • Schlafen Sie nicht im direkten „Energiedurchzug“ zwischen Tür und Fenster und wenn möglich vermeiden Sie ein Fenster hinter dem Kopfende.
  • Verbannen Sie (alle!) elektrischen Geräte aus dem Schlafzimmer – Radiowecker, Handys und Fernseher sind absolut tabu. Vor allem wenn Sie eh‘ unter Schlafstörungen leiden.
  • Worauf schlafen Sie?,
    meint  a) was befindet sich unter Ihrem Bett? Am besten nichts.
    und     b) welcher Art ist Ihr Bett, ihre Matratze? Schlafen Sie in einem Metallbett, einem Schrankbett, einem Hochbett, oder auf einem Futon? Schlafen Sie auf einer Federkernmatratze, Latexmatratze, Strohkernmatratze oder in einem Wasserbett? Alles wird sich auf Ihren Schlaf auswirken – beispielsweise kann ein Bett aus Metall mit Federkernmatratze Strahlungen reflektieren oder mit eventuellen Amalgamfüllungen in Resonanz gehen. Auch Wasserbetten können es in sich haben => Wasser in Plastik elektrisch beheizt. Bei chronischen (Ein-)Schlafbeschwerden und einem Dauer-Müdigkeitsgefühl sollten Sie erwägen, den fachlichen Rat eines Feng Shui Beraters und / oder eines Rutengängers einzuholen.

Ergebnis eines gesunden Schlafplatzes: Sie wachen vital und erfrischt auf. Sie haben tief geschlafen und dabei anregend geträumt. Sie fühlen sich sinnlich und schön, sind ausgeruht und wach. Sie nehmen was kommt heiter und gelassen(er). Sie fühlen sich gesund und sind bereit, Ihr Leben im besten Sinn schöpferisch zu wandeln.

Sie möchten Ihr Schlafzimmer in einen Ort sinnlicher Ruhe verwandeln? Dabei unterstütze ich Sie gern – schreiben Sie mir oder rufen Sie einfach an Kontakt Susanne Berkenkopf


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Über Zeit-Geist, Glück und Genuss

Welcher Geist beherrscht die Zeit? Mittlerweile gibt es ja ein großes Gewimmel und man schaut kaum mehr durch. Vor allem der Geist der Glücksforscher, der Achtsamkeitspioniere und Klimaretter hat enormen Zulauf und je nachdem wessen Geistes Kind man ist, verlagern sich Vorlieben und Prioritäten.

Was, wenn Leben wir Pralinen schmeckt ... hat sich auch © Jennifer Pallian gedacht

Was, wenn Leben wir Pralinen schmeckt … hat sicher auch © Jennifer Pallian gedacht

Mir gefällt besonders der, der unter dem Namen Minimalist bekannt ist. Der lebt ganz auf im Moment, forciert so hübsche Ideen wie „Weniger ist Mehr“ und lädt auch zum Gedanken entrümpeln ein:

  • Sei dankbar für jeden Moment, denn er kommt nie wieder.
  • Sei achtsam denn manchmal ändert sich ein ganzes Leben im Bruchteil einer Sekunde.
  • Konzentriere dich auf das, was WIRKLICH wichtig für dich ist. – Und selten sind das (noch mehr) Besitztümer – schau nur auf all die Dinge, die auf Flohmärkten verkauft werden. Am Ende ist das alles doch nur Ballast.
  • Verabschiede dich JETZT von der Vergangenheit und treffe keine Annahmen über die Zukunft (meist kommt es eh anders).
  • Mach das Beste aus jedem Moment indem du dir vorstellst, wie du sein willst. Allein in diesem Gedanken liegen alle Möglichkeiten.
  • Jeder Tag ist ein neuer Anfang. Und wer A sagt, muss nicht B sagen. Du sitzt am Steuer deines Lebens und bestimmst.

Wir retten die Welt nur mit Genuss, schreibt Sarah Wiener. Sie regt schon lange dazu an, mehr selbst zu kochen und zwar mit regionalen Lebensmitteln. So können wir Druck auf die Produzenten ausüben, uns mit Gesunden Lebensmitteln (also nicht Nahrungsmitteln!) zu beliefern. Das kann der Anfang einer Kette sein, die sich fortsetzt mit der Atmosphäre im Raum, in dem ich meine Lebensmittel koche und esse.

Ich habe mir daraus ein eigenes Motto-Buch gebastelt. Das schmücke ich je nach Tagesform aus und variiere solange, bis es mir gefällt. Und je öfter ich das tue, desto mehr Glück erfahre ich …

  • wann immer möglich folge ich meiner inneren Uhr und bin erstaunt, dass ich den Zug trotzdem erreiche
  • statt in Kunstschaum bade ich in Rosenblättern und sammle Duft-Kräuter
  • ich sage den Kopfhörern ade und singe mir beim Fahrradfahren selbst etwas vor
  • morgens laufe ich barfuss über die Wiese oder durch Pfützen, je nachdem wie’s kommt
  • statt wie gewohnt überpünktlich zu sein verspäte ich mich nun gelegentliche auch mal (ein bisschen) und erlebe dankbar, wie entspannend es ist, auch Mal 5e gerade sein zu lassen
  • ich laufe nur dann zum Bus, wenn ich das Gefühl habe, mal wieder joggen zu müssen. Ansonsten nutze ich die geschenkte Zeit mich umzuschauen und ganz da zu sein, wo ich gerade bin. Was hätte ich nicht erlebt, hätte ich den Bus noch erwischt?
  • ich zahle nur noch in bar und betrachte Geld als Energie, die weder schmutzig noch verwerflich ist
  •  ich verabschiede mich konsequent von Menschen und Ideen, die nur meine Lebens-Zeit stehlen wollen.

Wer er-findet ein eigenes Motto-Buch und erzählt mir darüber?


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Feng Shui bringt Wohlbefinden für die ganze Familie

„Was möchtest du gern?“ frage ich meine Freundin und ihre Antwort kommt spontan: „Immer gern nach Hause kommen. Dort will ich friedlich mit meiner Familie zusammen sein, möchte dass wir zusammen lachen und uns vom Tag erzählen. Ich wünsche mir, dass wir glückliche Zeiten in unserem Zuhause erleben und die Kraft haben, gemeinsam auch schwere Zeiten zu meistern. Ich wünsche mir gesund zu bleiben und möchte ausgeruht sein, wenn es am nächsten Morgen wieder zur Arbeit geht. Natürlich ist es auch prima, Anerkennung zu bekommen – ganz unabhängig von dem was ich tue, sondern einfach, weil ich ich bin. Ich möchte zufrieden mit mir sein und mich in meiner Haut rundum wohlfühlen.“ Sie zwinkert mir zu. „Kriegen wir das hin?“

Alle fühlen sich Zuhause: Stilmix macht’s möglich.

Ich strahle zurück. Zuversicht und Vertrauen in das, was ich tue sind meine unsichtbaren Begleiter in jeder Beratung.

Leider hängt in manchen Familien der Haussegen gewaltig schief, wenn es um das Thema Einrichten geht. Da braucht es Fingerspitzengefühl und letzlich die Bereitschaft zu Kompromissen. Zum Glück kann man mit Feng Shui alle Familienmitglieder individuell stärken, auch wenn das Sofa dann doch eine „neutrale“ Farbe bekommt und nicht pink oder großblumig präsent ist.

Im klassischen Feng Shui bewohnen innen 8 symbolische Familienmitglieder je eine eigene Himmelsrichtung. Der Mann des Hauses regiert im Nordwesten, die Hausherrin im Südwesten; der erste Sohn wird vom Osten repräsentiert, die erste Tochter vom Südosten; der zweiten Tochter kann der Süden im Haus zur Hilfe kommen, dem zweiten Sohn der Norden. Das weibliche Nesthäkchen vergnügt sich mit der Kraft des Westens und der männliche mit der aus Nordosten.Die Mitte schließlich führt alle zusammen.

In Beratungen habe ich oft erlebt, wie sich räumliche „Zustände“ auf einzelne Familienmitglieder auswirken, im förderlichen wie im hinderlichen. Der stetige Aufruf zum entsorgen und aufräumen hat auch hier eine Wurzel und Unwissenheit schützt nicht vor den Konsequenzen. Kommen Eltern oder Kinder nicht in ihre Kraft, sind Einzelne immer wieder gesundheitlich angeschlagen, haben schulische oder berufliche Misserfolge oder gibt es unerfreuliche, sich wiederholende Begegnungen lohnt sich immer ein Blick auf den Grundriss und die Himmelsrichtungen.

Ein erster Weg zur Stärkung sind unterstützende Symbole in den entsprechenden Himmelsrichtungen. Hat der dritte Sohn schulische Misserfolge? Dann kann das Bild eines fröhlichen Jungen oder des besten Freundes Bello (wenn auch nicht der eigene Hund, hier genügt das Symbol) im Nordosten wahre Wunder wirken. Vorausgesetzt, der Nordosten ist ansonsten tipp-topp, übersichtlich und aufgeräumt.

Eine weitere Möglichkeit sich zu stärken sind die entsprechenden Trigramme. Sind Sie, die Hausherrin, ständig abgeschlagen? Fühlen Sie sich überfordert? Haben Sie das Gefühl, von Ihrem Zuhause nicht genug Unterstützung zu kriegen? Probieren Sie es mit dem Trigramm Kun im Südwesten, um Ihren Raum einzunehmen und ungeahnte Kräfte zu mobilisieren.

Das Trigramm Kun repäsentiert die weibliche Macht.

Im Feng Shui wird jeder Raum und der gesamte Grundriss als Spiegelbild sowohl äußerer Umstände als auch innerer Befindlichkeit gesehen. Manchmal bewirken relativ simple Veränderungen, dass (äußere) Blockaden sich lösen und der Weg zum Großen wird frei. Manchmal braucht es ein bisschen mehr, um ans gewünschte Ziel zu gelangen. Doch immer kann ich aus ganzem Herzen bestätigen: Es lohnt sich.

Das Feedback meiner Freundin war jedenfalls eindeutig:

„Liebe Susanne, ich hatte ja ein bisschen weit ausgeholt als ich auf deine Frage geantwortet habe. Doch ja, das habe ich mir gewünscht. Mir und uns allen geht es viel viel besser, seit wir deine Empfehlungen umgesetzt haben: Per und ich streiten nicht mehr so viel um Kleinigkeiten, Elena ist zwar weiterhin ein Pubertier doch längst nicht mehr dauernd so mürrisch wie vorher, und Jan hat trotz seiner Schwierigkeiten in der Schule wieder fröhliche Augen. Wir sind noch nicht am Ziel, doch auf einem sehr guten Weg – und darin sind wir uns alle einig. Wir lachen wieder zusammen. Das war es, was ich mir am meisten gewünscht habe. Es hat mir so gefehlt. Danke, du Liebe! Deine Petra.“