Wer um den richtigen Zeitpunkt weiß und seine Handlungen darauf abstimmt, hat es im Leben leichter. Dann bleibt unterwegs und am Ziel genügend Energie, Etappen und Erreichtes zu genießen. Lassen Sie uns dieses Jahr gemeinsam mit der Kraft der Elemente gehen. Denn nichts ist so stark wie das, dessen Zeit gekommen ist.
In dieser fünfteiligen Reihe gehe ich mit der Zeit und lade Sie ein, mich zu begleiten und von meinen Erfahrungen zu profitieren. Nutzen wir die „Zeichen der Zeit“, um unsere Vorhaben entschlossen anzugehen, sie mit der Kraft des herrschenden Elements auszustatten und so den Grundstein für gutes Gelingen zu legen.
In der asiatischen Philosophie sind die Fünf Elemente der Schlüssel für die Schublade, die das Wissen der Welt enthält.
Wer die „Glorreichen Fünf“ bei seinen Vorhaben berücksichtigt hat den Segen der Zeit.
Und das fühlt sich an, als ginge man mit Rückenwind auf der Straße des Lebens.
Wir fügen Speichen in einem Rad zusammen
aber es ist das Loch in der Mitte,
das die Bewegung des Wagens bewirkt.
Wir formen Ton zu einem Topf,
aber es ist die Leere darin,
die das Gewünschte enthält.
Wir zimmern Holz für ein Haus
aber es ist der Innenraum,
der es bewohnbar macht.
Wir arbeiten mit dem Seienden
doch Nichtseiendes macht den Nutzen aus.
Laotse
Frühestens am Abend des 20. und spätestens am 24. Dezember treten wir ein in die zeitlose Zeit. Zwölf Tage und Nächte, in denen wir heraustreten können aus der mechanischen, linear verlaufenden Uhr-Zeit, um unsere Wahrnehmung auf den gefühlt-richtigen Zeitpunkt zu lenken, wieder hinein in die natürlichen Rhythmen.
Vielleicht ist es das, was Frau Holle uns lehren wollte: Zur richtigen Zeit das Richtige tun – das Brot aus dem Ofen holen wenn es fertig gebacken ist, den Baum schütteln, wenn die Früchte reif sind. Ohne auf die Uhr zu schauen, allein weil unser Gespür für den rechten Augenblick stark ist und stimmig.
„In der Ewigkeit ist fürwahr etwas Wahres und Erhabenes.
Aber all diese Zeiten, Orte und Gelegenheiten sind jetzt und hier.
Gott selbst kulminiert im gegenwärtigen Augenblick
und wird nicht göttlicher sein im Verlaufe aller Äonen.“
Henry D. Thoreau
„In den alten Zeiten – als das Wünschen noch geholfen hat, wie es im Märchen heißt – verwandten die Menschen viel Aufmerksamkeit darauf, ihre Beziehung zur Natur, zu den unsichtbaren Welten und den darin verborgenen Kräften zu pflegen.
Heute sind wir meist viel zu beschäftigt, um uns dem Unsichtbaren zu widmen. Die Verbindung mit dem, was wir nicht fassen können, ist schwächer geworden oder ganz abgerissen. Die Zeit zwischen den Jahren, in der die Schleier zwischen den Welten dünn sind und das Lebenstempo sich verlangsamt, ist eine wunderbare Gelegenheit, innezuhalten und wieder ein Gespür für die Verbindung mit den tieferen und höhreren Wirklichkeiten in uns und um uns herum zu entwickeln.
Wir können uns daran erinnern, dass eine tiefe Aufgabe unseres Lebens darin besteht, das Licht in uns zum Leuchten zu bringen und das innere Feuer zu nähren. Wir können unsere Liebes- und Begeisterungsfähigkeit, unsere Lebendigkeit und Lebensfreude stärken und uns bewusst machen, dass unser Leben sinnvoll ist, auch wenn uns dieses Gefühl zwischendurch abhanden gekommen sein mag.
Seit Urzeiten ist die Wiedergeburt des Lichts aus tiefer Dunkelheit zu Mittwinter immer wieder gelungen. Die Tage und Nächte zwischen den Jahren laden uns ein, uns dieser großen Bewegung anzuvertrauen und sie auch in uns zu vollziehen.“
Eine Brücke in Italien. Läuft nicht gerade – genau wie das Dao ….
Tief Verwurzeltes ist leicht zu nähren.
Gerade Begonnenes ist leicht zu verbessern.
Sprödes ist leicht zu brechen.
Feines ist leicht zu zerstreuen.
Verhüte Ärger, bevor er sich zeigt.
Bringe Dinge in Ordnung, bevor sie ein Fakt sind.
Die risige Kiefer erwächst aus einem winzigen Spross.
Die Reise von tausend Meilen beginnt zu deinen Füßen.
Du stürzt dich ins Handeln – und scheiterst so.
Du versuchst, die Dinge an dich zu reißen – und verlierst sie so.
Du erzwingst den Abschluss eines Projekts – und machst so zunichte, was fast vollendet war.
Daher handeln die Meister,
indem sie den Dingen freien Lauflassen.
Sie bleiben am Ende so ruhig wie am Anfang.
Sie haben eben nichts, somit haben sie nicht zu verlieren.
Was sie begehren, ist das Nichtbegehren;
was sie lernen, ist das Verlernen.
Sie erinnern die Menschen einfach daran, wer sie schon immer sind.
Sie sorgen sich um nichts als um das Dao.
So können sie für alles sorgen.
Tao Te King, Vers 64. Nach einer Auslegung von Isolde Schwarz
Eine Methode im Feng Shui ist übrigens, den besten Zeitpunkt zu bestimmen – sei es für Umzug, um eine Annonce aufzugeben, zu heiraten oder den Job zu wechseln. Eine Date Selection eignet sich für alles, was wichtig ist und Unterstützung durch die Zeit braucht.
Stimmt der Zeitpunkt, ist gutes Gelingen sehr wahrscheinlich. Das wissen nicht nur die Baumeister, die ihr Holz nach dem Mondkalender schlagen lassen, das wissen auch Frisöre, Ärzte, Küchenfeen. Die Qualität der Zeit ist nicht immer gleich, darum sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie mehr darüber erfahren oder ein wichtiges Vorhaben in die Tat umsetzen wollen.
„Ach, wenn es nach mir ginge könnte mein Tag 48 Stunden und mehr haben,“ seufzt im Flugzeug mein sympathischer Sitznachbar, „abends habe ich noch soviel Unerledigtes auf dem Display, dass ich gar keine Ruhe finde.“
Kommt mir sehr bekannt vor. Noch vor ein paar Jahren hätte ich das sagen können, da war mir morgens schon mulmig beim Gedanken an mein Tagespensum. Termine, Deadlines, offene Versprechen und kein „Fertig“ in Sicht. Stattdessen viele „Ausreden“.
Irgendwann las ich ein Zitat vom Dalai Lama. Bei ihm hatte sich eine Frau beschwert, wie wohl das Meditieren noch Platz in ihrem übervollen Terminkalender finden solle. „Wenn Sie ehrlich zu sich sind,“ antwortete er ihr, „dann werden Sie feststellen, dass Sie immer Zeit haben für das, was Sie tun wollen, und seien es so einfache Dinge wie fernsehen, Zeitung lesen, eine Reise planen oder im Internet surfen. Wir haben uns zur Gewohnheit gemacht, die Zeit vorzuschieben anstatt ehrlich zu sagen: „Das will ich gerade tun und etwas anderes eben nicht.“
Seine Worte trafen bei mir ins Schwarze. Zum einen wurde mir klar, dass ich immer zuviel auf meinem Zettel hatte. Die endlosen Listen überforderten mich und indirekt verwehrte ich mir den Genuss, meine freie Zeit zu genießen. Zum anderen erkannte ich – und die Dosis war bitter – dass ich tatsächlich Zeitdruck benutzte, um mich vor einer klaren Antwort zu drücken. Ich übernahm lieber statt klar zu sagen: Nein, im Moment habe ich keine Lust auf ein Treffen. Nein, ich stehe für dieses Ehrenamt momentan nicht zur Verfügung. Ja, jetzt buddel ich im Garten oder surf im Netz und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen.
Heute geht es für mich immer mehr darum, ehrlich zu mir selbst zu sein. Ich stelle mich hin und ich stehe zu mir. Zu meinen Ideen und Idealen, zu der Art, wie ich mein Leben gestalte, an was ich glaube, was ich tue oder besser lasse. Mittlerweile sehe ich es so: Mangelnde Zeit als Rechtfertigung zu benutzen bedeutet, Aspekte einer Wirklichkeit zu leugnen, für die ich nicht bereit bin, Verantwortung zu übernehmen. Was es sehr wahrscheinlich macht, genau das Gleiche wieder zu tun.
Doch als erwachsener Mensch, vor wem habe ich mich zu verantworten als allein vor mir selbst?
Mein Tipp – Im Raum werden die Extreme von Pflicht und Freude am Vergnügen durch die Himmelsrichtungen Nordwesten und Südosten dargestellt. Förderlich kann sein, beide Bereiche einer genauen Inspektion zu unterziehen: ist der Nordwesten vielleicht vollgekrempelt oder fehlt er ganz? Aus dieser Richtung kommt nämlich Unterstützung wenn es um Struktur geht, die Übernahme von Verantwortung oder auch, hilfreiche Menschen und Mentoren anzuziehen.
Der Südosten dagegen liefert Kreativität und Konzentration, Durchhaltevermögen und Zufriedenheit. Vielleicht kann die Pflicht dennoch mit Freude erledigt werden, wenn Konzentration und Struktur fürs Erledigen vorhanden sind? Oder plötzlich wird klar: Die tägliche Liste ist einfach zu voll, für heute ist genug und sehr gut gearbeitet, jetzt kommt die Kür.
P.S. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass durch unser anregendes Gespräch die Zeit wie im Flug verging 😉 und wieder mal deutlich wurde, wie relativ das Zeiterleben ist. Oder, um es mit Albert Einstein zu sagen: Drei Minuten im Gespräch mit einem interessanten Menschen vergehen rasch, drei Minuten auf einer heißen Herdplatte sitzen erscheint wie die Ewigkeit.
Wünschen Sie sich Impulse für Ihr persönliches Zeitmanagement? Dann sprechen Sie mich gerne an, mit meiner Inspiration für Raum und Leben unterstütze ich Sie gern!
Jedes Wort ist ein Stellvertreter. Ein Wort benennt, doch niemals ist es ES.
Dabei können Worte sein wie Samen, in fruchtbare Gehirne gepflanzt bringen sie ganz wundervolle Früchte hervor.
Zahlen, Zeichen und Symbole – geheimnisvoll und stark
Dennoch ist es manchmal besser zu schweigen und dem Namenlosen einen Raum zu geben.
Tao, kann es ausgesprochen werden,
ist nicht das ewige Tao.
Der Name, kann er genannt werden,
ist nicht der ewige Name.
Das Namenlose ist des Himmels und der Erde Urgrund,
das Namen-Habende ist aller Wesen Mutter.
Lao Tse
Wer etwas benennen kann, bekommt Macht über das „Ding“, das wissen wir spätestens seit Rumpelstilzchen.
Wer etwas vor der Zeit benennt, bringt es mitunter in große Gefahr. Das lernten wir von den Urvölkern, die ihre Kindern erst spät benannten, um sie „namenlos“ zu behüten.
Wer etwas nicht beim Namen nennt, obwohl die Zeit reif ist vergibt die Chance zur Wandlung, die vielleicht kein zweites Mal kommt.
So brauchen (große) Taten ein Innehalten, ein Abwägen – ist die Zeit gekommen oder noch nicht? Ist es Zeit zu schweigen oder ist es Zeit, zu reden? Was will, was muss gesagt werden? Welche Worte eignen sich als Stellvertreter?
Nun, obwohl nicht ganz ohne Worte, gebe ich hier dem Namenlosen einen Raum. Vieles entfaltet sich ja ganz und gar und wunderbar von selbst, wir brauchen nur still sein und zuschauen …
Die Eule ist für ihre Weisheit bekannt. Sie weiß instinktiv, wann die Zeit zu handeln gekommen ist.
Lange Schlange im Supermarkt oder bei der Post, Verspätung des Zuges mit Gefahr den Anschluss zu verpassen, warten auf dies oder das ist nervtötend und treibt den Blutdruck nach oben. Weil es einem die eigene Hilflosigkeit vor Augen führt. Weil man sich Wartend in einer Situation wieder findet die zeigt, wie sehr man von anderen oder von Umständen abhängig ist. Wartend sind einem die Hände gebunden, man kann selbst nichts tun oder beitragen. Das dominierende Gefühl beim Warten ist: Zeit zu verlieren. Und was man beim Warten meist als erstes verliert ist die Geduld.
Geduld dagegen bedeutet gelassen bleiben zu können, zu wissen, dass Dinge Zeit brauchen, um sich zu entwickeln. Und zwar von ganz allein. Nichts muss getan werden, weil alles Lebendige sich in Prozessen entwickelt. Wer geduldig ist, gewinnt Zeit, kann die Zeit für sich arbeiten lassen. Warten schaut nur auf das Ergebnis und damit auf das Ende einer langen Kette. Dabei besteht diese Kette aus einer Reihe von oft unsichtbar verlaufenden Prozessen. Wer nur darauf wartet dass die Blume blüht, verpasst den Prozess des sich Entwickeln, des reif werdens, verpasst den Moment. Wer nicht akzeptiert, was ist, leidet. Wer Geduld hat gibt frei und nimmt trotzdem aktiv an jedem Moment des Geschehens teil – ohne selbst etwas tun zu müssen.
„Man hat mir vorgeworfen … meine Bücher strotzten vor magischem Realismus … . … Für mich ist der magische Realismus aber … kein Trick, sondern eine Daseinsform. Wer mich kennt kann bezeugen, dasss mir seltsame Dinge passieren: unerklärliche Zufälle, Vorahnungen und Hellseherei, manchmal sind Geister um mich, und bisweilen taucht ein verirrtes Gespenst im Garten auf. Wahrscheinlich geschieht so etwas allen Menschen, aber die meisten verbringen ihr Leben so in Eile, umgeben von Lärm und ständig auf Achse, deshalb bemerken sie nicht, wie phantastisch das Dasein ist.
Meine Großmutter … glaubte an die Existenz unzähliger Dimensionen von Wirklichkeit, daran, dass der Raum von Wesen bevölkert ist, die Zeit eine Erfindung des Menschen darstellt und alles zugleich geschieht, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. … Was wir erkennen, ist sehr wenig, kaum die Spitze des Eisbergs. Was verbirgt sich unter der Oberfläche? Wie meine Großmutter bin auch ich offen für alle Möglichkeiten.“ – Isabel Allende