Inspiration

für Raum und Leben


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Vor dem Sterben kommt das Leben. Tu jetzt, was drängt …

Gerade habe ich erfahren, dass die Architektin Zaha Hadid gestorben ist. Ich kann nicht mal sagen, dass ich ein Fan von ihr gewesen sei – manche ihrer Bauten scheinen mir zu monumental und fügen sich nicht wirklich in das Bild der Landschaft ein. Doch ihre Aussage „Architecture is really about well-being,“ die würde ich sofort unterschreiben.

Doch da ist noch etwas anderes. Klar, der Tod kommt immer unerwartet, obwohl er von Anfang an beim Leben dabei ist. Doch weil zur Zeit soviele bekannte Namen in Grabsteine geritzt werden, scheint er so präsent. Mir kommt es vor, als erscheine die Todin wie eine freundliche Mahnerin, wie sie so dasteht und ruft. Und wer hört, was sie sagt? „Warte nicht, warte nicht länger … was immer dich umtreibt, jetzt ist die Zeit!“

Ja, jetzt. Und vielleicht ist alles gut, wie es ist, genau jetzt. Auch das ist immerhin eine Möglichkeit.

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Unerwartet
ist sie da und will es wissen.
Warum, meinst du, bist du hier?
Ich frage dich, bist du ab und an über deinen Schatten
gesprungen? Hast du selbst bestimmt wie du lebst?
Hast du gekämpft für das, was dir wichtig war?
Hast du den Mut gehabt aus heiterem Himmel zu lachen
und dabei dir, deiner dunklen Seite zu begegnen?
Hast du eine Zeit der Einsamkeit gekannt, bist durch
Wüsten gegangen und dabei stärker geworden?
Hast du dich hingegeben und berühren lassen?
Waren deine Begegnungen lust- und liebevoll?
Hast du dich selbstvergessen im Wind gedreht, bist im warmen Regen
gelaufen und in Pfützen gesprungen? Was hast du dir
erlaubt? Hast du barfuß unter freiem Himmel getanzt?
Hast du dich beflügeln lassen von deiner Phantasie? Bist
du im Mondschein durch samtenes Wasser geschwommen
und hast dabei die Nacht entdeckt? Hast du am
Lagerfeuer Geschichten erzählt und den Frauen zugehört? Hast
du etwas riskiert? Warst du einfallsreich? Hast
du deinen Einfällen die Möglichkeit gegeben, dich reich zu
machen? Hast du deine Träume gelebt? Bist du
neugierig geblieben auf das, was noch kommt?

Dann lass uns gehen.

Maria Cambra Skade


Ein Kommentar

Feng Shui und der Tod

Im Moment ist er sehr präsent. In den Nachrichten, im Internet, in den Zeitungen. Aktuell titelt eine Wochenzeitung: „Die beste Zeit meines Lebens“ und im Artikel werden die Aussagen Sterbender protokolliert. Dabei gehört er zum Leben wie das Atmen. Doch am liebsten denken wir gar nicht an ihn.

Sonnenuntergang

Vor dem Sterben kommt das Leben

Da gibt es diesen Spruch: Glück ist, zu leben bevor man stirbt.  Doch was heißt das? Körperfunktionen normal, essen, schlafen, arbeiten, lachen, weinen, denken, fühlen – das tun wir doch alle. Sind wir deshalb lebendig? Oder ist es so wie manche behaupten, dass erst im Angesicht des Todes klar wird, was Leben heißt? Dass nur Verlust oder nicht gelebte Wünsche daran erinnern, was man hatte oder versäumte – und es erst dadurch schätzen kann?

Gestern habe ich einen interessanten Artikel dazu gefunden. Zwar öffnet die Autorin das Thema durch die berühmte Frage: „Was würdest du tun, wenn Geld in deinem Leben keine Rolle spielt?“ ( http://www.becomingminimalist.com/packing-lightly/ ),  doch die Frage ist wandelbar. „Was würdest du tun, wenn heute dein letzter Tag auf Erden wäre?“ Ist auch nicht wirklich neu, aber vielleicht erscheint die Frage – die jede/r nur für sich beantworten kann – nun in einem anderen Licht, wo uns gerade soviele Menschen ans Sterben erinnern.

Wo hat im Feng Shui der Tod seinen Platz ?

Darüber denke ich schon eine ganze Weile nach. Philosophisch gesehen gehört Feng Shui zum Daoismus. Der Daoismus kennt unsere strikte Art zu werten nicht und darum ist der Tod ist auch kein wirklicher Grund zum Trauern. Tot sein ist einfach ein anderer Seinszustand. Genau wie heiß und kalt, dunkel und hell, schön und häßlich. Nur das Urteilen verhindert, etwas ganz und gar anzunehmen, wie es ist. Das Urteil, das wir fällen, der Wert, den wir etwas geben, die Einteilung in gut oder schlecht. Wie es sich wirklich anfühlt, tot zu sein und ob der Tod vielleicht sogar als ein großes Glück daher spaziert kam, dass weiß ja niemand. – Wer sich mit dieser Frage intensiver beschäftigen mag, dem empfehle ich das folgende Buch zu lesen  Die Hütte: Ein Wochenende mit Gott von William P. Young. – und möchte ausdrücklich betonen, dass niemand aus Gründen wie Gier, Krieg oder Sonstigem vor seiner Zeit sterben sollte!

Doch zurück zum Feng Shui. Im Wasser nimmt alles Leben seinen Anfang und Wasser ist richtungsmäßig mit dem Norden verbunden. Im tiefsten Winter zeigt uns die Natur, dass unter dichten Schneedecken schon das Leben keimt, und immer ist die Freude groß, wenn die ersten Krokusse ihre bunten Köpfe in der weißen Landschaft zeigen.

Excalibur und das Element MetallVor dem Norden, dem Beginn des Lebensweges, liegt der Nordwesten. Er ist dem Element Metall zugeordnet und Metall steht für geistige Präsenz, für Klarheit und das Wesentliche. Die Essenz. Der Nordwesten braucht nichts Überflüssiges, kein Klimbim oder Verschnörkeltes, geradeaus ist seine Richtung. Aufrecht wie das Schwert Excalibur, das präzise zu trennen weiß.  Menschen, die dem Element Metall zugetan sind, lieben klare Worte, die manchmal schneidend klingen mögen, sie kommen gern auf den Punkt und wissen schnell, wo „der Hase im Pfeffer liegt“. Metall ist das leitfähigste aller Elemente, darum verfügen „Metall-Menschen“ in der Regel über eine ausgeprägte Intution und sie tun gut daran, dieser nachzugeben. ( Ob Du zum Element Metall gehörst oder welches Potenzial Metall in deinem Horoskop bildet, kann die Chinesische Astrologie beantworten. Mehr dazu findest Du hier Mein persönliches Horoskop )

Das Potenzial des Endes liegt im Nordwesten

Doch zurück zum Raum und zum Sterben. Es muss ja nicht gleich „Tod“ sein, auch eine unangenehme, nicht länger förderliche Gewohnheit oder Beziehung kann man sterben lassen. Vor jedem Neuanfang kommt das Ende, dass wissen wir alle aus unseren Lebensgeschichten. Wer sich also einen echten neuen Anfang wünscht, bringt zuerst den Nordwesten in Ordnung. Scheu Dich nicht, Dich mit dem zu konfrontieren, was dort angeschaut werden möchte. Manches heilt ja allein dadurch, dass es gesehen wird. Nur anschauen. Nicht werten. Es ist, wie es ist. Punkt.

Analysiere dann den Nordwesten deines Grundrisses. Was siehst Du? Liegt dort vielleicht

die Haustür – Würden andere Dich „kopfgesteuert“ nennen?
die Abstellkammer – Nutzt Du alle Potenziale? Was zeigst Du nicht von Dir?
das Bad – Hast Du genug Kraft, Deine Vorhaben umzusetzen oder fühlst Du Dich schnell „ausgelaugt“?
das Schlafzimmer – Hast Du Deinen Schlafbereich spartanisch-funktionell eingerichtet oder eher kuschelig? Ist Intimität ein Thema für Dich?

Anschauen. Erkennen, was Deine Räume Dir sagen wollen und welches Lebensthema sich wohl dahinter verbirgt. Nicht ohne Grund lebst Du dort, wo Du jetzt wohnst. Sei wie ein Detektiv und komm Dir selbst auf die Spur. Sobald das Thema erkannt ist, kann es heilen und Du kannst – wenn Du möchtest – weiter ziehen.

Vor dem Sterben kommt das Leben. Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen ! Und doch gehört das Sterben zum Leben und manchmal muss etwas sterben, bevor das „echte Leben“ beginnt. Doch das ist ein anderes Thema und liegt zudem in einer ganz anderen Richtung.

Die Fülle des Lebens im Füllhorn