Inspiration

für Raum und Leben


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Von der Kunst, zur rechten Zeit zu handeln

Wie das Dao - die Brücke die nicht gerade läuft ...

Eine Brücke in Italien. Läuft nicht gerade – genau wie das Dao ….

Tief Verwurzeltes ist leicht zu nähren.
Gerade Begonnenes ist leicht zu verbessern.
Sprödes ist leicht zu brechen.
Feines ist leicht zu zerstreuen.
Verhüte Ärger, bevor er sich zeigt.
Bringe Dinge in Ordnung, bevor sie ein Fakt sind.
Die risige Kiefer erwächst aus einem winzigen Spross.
Die Reise von tausend Meilen beginnt zu deinen Füßen.

Du stürzt dich ins Handeln – und scheiterst so.
Du versuchst, die Dinge an dich zu reißen – und verlierst sie so.
Du erzwingst den Abschluss eines Projekts – und machst so zunichte, was fast vollendet war.

Daher handeln die Meister,
indem sie den Dingen freien Lauflassen.
Sie bleiben am Ende so ruhig wie am Anfang.
Sie haben eben nichts, somit haben sie nicht zu verlieren.
Was sie begehren, ist das Nichtbegehren;
was sie lernen, ist das Verlernen.
Sie erinnern die Menschen einfach daran, wer sie schon immer sind.
Sie sorgen sich um nichts als um das Dao.
So können sie für alles sorgen.

Tao Te King, Vers 64. Nach einer Auslegung von Isolde Schwarz

Eine Methode im Feng Shui ist übrigens, den besten Zeitpunkt zu bestimmen – sei es für Umzug, um eine Annonce aufzugeben, zu heiraten oder den Job zu wechseln. Eine Date Selection eignet sich für alles, was wichtig ist und Unterstützung durch die Zeit braucht.

Stimmt der Zeitpunkt, ist gutes Gelingen sehr wahrscheinlich. Das wissen nicht nur die Baumeister, die ihr Holz nach dem Mondkalender schlagen lassen, das wissen auch Frisöre, Ärzte, Küchenfeen. Die Qualität der Zeit ist nicht immer gleich, darum sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie mehr darüber erfahren oder ein wichtiges Vorhaben in die Tat umsetzen wollen.


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Die Früchte von Reden und Schweigen

Jedes Wort ist ein Stellvertreter. Ein Wort benennt, doch niemals ist es ES.
Dabei können Worte sein wie Samen, in fruchtbare Gehirne gepflanzt bringen sie ganz wundervolle Früchte hervor.

Worte und Symbole

Zahlen, Zeichen und Symbole – geheimnisvoll und stark

Dennoch ist es manchmal besser zu schweigen und dem Namenlosen einen Raum zu geben.

Tao, kann es ausgesprochen werden,
ist nicht das ewige Tao.

Der Name, kann er genannt werden,
ist nicht der ewige Name.

Das Namenlose ist des Himmels und der Erde Urgrund,
das Namen-Habende ist aller Wesen Mutter.

Lao Tse

Wer etwas benennen kann, bekommt Macht über das „Ding“, das wissen wir spätestens seit Rumpelstilzchen.

Wer etwas vor der Zeit benennt, bringt es mitunter in große Gefahr. Das lernten wir von den Urvölkern, die ihre Kindern erst spät benannten, um sie „namenlos“ zu behüten.

Wer etwas nicht beim Namen nennt, obwohl die Zeit reif ist vergibt die Chance zur Wandlung, die vielleicht kein zweites Mal kommt.

So brauchen (große) Taten ein Innehalten, ein Abwägen – ist die Zeit gekommen oder noch nicht? Ist es Zeit zu schweigen oder ist es Zeit, zu reden? Was will, was muss gesagt werden? Welche Worte eignen sich als Stellvertreter?

Über Macht und Magie der Worte habe ich beizeiten geschrieben.

Nun, obwohl nicht ganz ohne Worte, gebe ich hier dem Namenlosen einen Raum. Vieles entfaltet sich ja ganz und gar und wunderbar von selbst, wir brauchen nur still sein und zuschauen …


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Philosophie zur Wochenmitte – Feng Shui, Wu Wei und das Tao

Vater Himmel, Mutter Erde - Tao und Feng ShuiVater Himmel, Mutter Erde. „Die Vereinigung von Himmel und Erde gleicht der Vermischung der Feinstoffe von Mann und Frau.“*

Weiblich, Männlich, Yin und Yang. Alles was ist entspringt dem Tao, dem ewigen unveränderlichen Urprinzip.

Daoismus ist die Lehre vom Weg und es heißt: Wer ein erfülltes Leben leben möchte, sollte den Lauf der Welt beobachten und sein Handeln daran orientieren. Ohne zu bewerten und in „gut“ oder „schlecht“ einzuteilen. Denn an diesem Punkt des Lamentierens beginnt bereits die Kraftverschwendung.

Es eher nehmen wie ein Schmetterling, der alle Stadien seiner Existenz und Verwandlung ohne klagen hin- und annimmt. Er akzeptiert die Stationen auf seinem Weg als notwendig, um zuletzt als wundervolles Exemplar seiner Spezies zu fliegen, Nektar zu schlürfen, sich zu vermehren und Menschenkinder zu begeistern.

SchmetterlingSo geht Wu Wei, das Prinzip des Nichthandelns. Irrtümlicherweise wird es oft mit Untätigkeit gleichgesetzt. Doch Wu Wei bedeutet, nicht gegen die Gesetzmäßigkeit der Natur zu handeln und sich an der Bewegung des Kosmos zu orientieren. Oder, um beim Bild des Schmetterlings zu bleiben: erkennen ob man gerade Raupe, Puppe oder Schmetterling ist. Und während der Transformation immer nur das tun, was gerade dran ist. Nicht mehr und nicht weniger. Nur mit Präsenz und Aufmerksamkeit für das, was gerade ist, gelingt das Ganze. Wer diese Kunst beherrscht segelt mit dem Wind.

Wer sich mit dem Tao (wie auch mit Feng Shui) befasst, kommt am Fühlen und am Loslassen nicht vorbei. Nicht alles ist mit dem Verstand zu erfassen und schon gar nicht zu erklären – und wer weiß, vielleicht ist dies ja der Weg der Befreiung aus der festgefahrenen Situation unserer Zeit. Statt immer mehr wissen zu wollen und übereilt zu reagieren und blindlings zu handeln – beginnen wir doch wieder mal zu fühlen. Zum Beispiel in welchem Stadium der Verpuppung wir sind. Sind wir bereit, alte Häute hinter uns zu lassen? Dann kann die Wissenschaft gern anderer Meinung sein, doch der Mensch des Tao, der und die Weise verschwendet keine Kraft mit dem Versuch, gegen das anzugehen, was gerade IST.

Gefühle sind die Farben des Herzens. Schön, wenn diese Farben leicht und durchschimmernd sind wie ein luftiges Aquarell.

* Manfred Kubny, Die Erde ist eine Frau. In: Hagia Chora, Heft 31, 2008