Inspiration

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Muße, der Schlüssel zum Glück

Zeit der Muße

Warum ist Urlaub eigentlich so schön, hab ich mich kürzlich gefragt und ich glaube, Muße ist der Schlüssel.

Muße ist die Zeit, in der man eigenen Interessen nach Lust und Laune folgt.

Es kann etwas dauern, bis man die ganz freie Zeit durch und durch genießen kann, doch wer sich erlaubt, innezuhalten und zu ergründen, wonach der  Sinn gerade steht, mag sich selbst schon überrascht haben. Manchmal weiß man nämlich selbst nicht – soll ich jetzt schwimmen gehen, mich ins Gras legen, ins Museum spazieren, eine Torte machen, die Wohnung renovieren oder doch nur zwei Schubladen aufräumen, Löcher in die Luft gucken und den Wolken Namen geben, soll ich tagträumen, Schuhe putzen … oder … nichts davon? Wer sich selbst neu kennen lernen will, sollte unbedingt regelmäßig ungeplante Zeit mit sich verbringen.

Ich glaube, Muße ist das Lebenselixier unserer Zeit. Wer im Alltag keine Zeit für Muße hat, der wird auch die arbeitsfreie Urlaubszeit nicht zu genießen wissen – oder sich ebenso schnell wieder verplanen, wie man es vom Berufsalltag so gut kennt. Ist ja auch irgendwie bequem, doch Insider wissen: Das Beste kommt danach – erst durch die Muße kommt der Flow, durch den Flow die Freude, durch die Freude wird der Sinn des eigenen Lebens ganz hautnah gespürt.

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Im Leben verwurzelt, die Krone gen Himmel gereckt

Durch Muße können einem (lebens-)wichtige Fragen wieder vor die Füße fallen – und wer sich dafür keine Zeit nimmt, mag von einer Krankheit zum Innehalten gezwungen werden. Manchmal ist es nämlich allerhöchste Eisenbahn, sich zu fragen: Bin ich in meinem Leben eigentlich Zuhause? Sind meine Träume und das Leben das ich lebe deckungsgleich? Und wenn nicht, wie groß ist die Kluft? Bin ich geworden, wer ich sein kann?

Es ist wichtig, Träume zu haben,
die groß genug sind,
dass man sie nicht aus den Augen verliert,
während man sie verfolgt
,
sagte Oscar Wilde.

Ich finde, er hat Recht. Je hektischer die Zeit, desto wichtiger die Muße, lautet mein Fazit. Und wann sonst soll man schließlich träumen wenn nicht am Tage zwischendurch – nachts schläft man ja schließlich ;-). Und wer sich zur Kunst des Müßiggangs inspirieren lassen will, mag in diesen Zeilen stöbern

Über „Die Kunst des Müßiggangs“ von Alles mit Links

oder einen Film anschauen, um die Erinnerung an eigene Kindheitsträume wieder zu finden.

 

 


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Zeit für Zeitverschwendung

Ein Hoch auf die VerschweKairos oder Kronosndung! Die Zeit-Verschwendung. Keine Abkürzung mehr, um Zeit zu sparen. Genau genommen kann man Zeit gar nicht sparen, es bedeutet bloss, etwas anderes aus-gespart zu haben. Die schönere Aussicht vielleicht, die unverhoffte Begegnung oder tief auszuatmen  …

Zeit ist schwer zu fassen und genauso vielfältig, wie die Menschen, die sie füllen. Es wurde ja schon oft gesagt: die einzige Zeit, die wir wirklich „haben“ ist die Jetzt-Zeit. Weil die Vergangenheit schon vergangen und die Zukunft noch nicht da ist. In diesem Sinne hat Zeit also viel mit Präsenz zu tun – ich bin nur wirklich da, wo ich jetzt gerade bin. Alles andere ist Illusion und Utopie zugleich.

Was dann passieren kann beschreibt Reinhard Deichgräber: „Sooft wir uns mit wachen Sinnen auf die Gegenwart einlassen, wartet unausweichlich eine schwer zu bestehende Erfahrung auf uns. Was da ist, ist in den seltensten Fällen rundherum erfreulich. Es entspricht keineswegs immer unseren kühnsten Wünschen und Vorstellungen. Es bleibt weit zurück hinter dem, wie es nach unserer Meinung eigentlich sein müßte.“ Das ist gar nicht schön und wahrscheinlich der Grund für die Flucht nach vorn oder nach hinten.

Ich frage also heute einfach mal, ob die übervollen Terminkalender, die Zeit-Management Seminare und Leistungskurven vielleicht bloss Strategie sind, um nicht hinsehen zu müssen. Dahin, was jetzt gerade ist. Um dann, was nicht gefällt, zu ändern.  Oder die Gelegenheit zu nutzen sich einfach mal ganz gepflegt zu langweilen. Einfach mal der Zeit dabei zuschauen, wie sie vergeht. Ohne Angst, etwas zu verpassen oder die Zeit nicht „sinnvoll“ zu nutzen. Wer bestimmt denn über den Sinn? Wer hat aus Zeit und Sinn ein Geschwisterpaar gemacht? Oder aus Zeit und Geld? Vielleicht ist es am Ende die gesparte Zeit, die uns anödet – in Form von Reißbrettarchitektur mit Wohnsilos, Schuhschachtelwohnungen, schnurgeraden Straßen, begradigten Flüssen und „Architektenbäumen“?