Inspiration

für Raum und Leben


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Feiern, wie die Feste fallen

Nächsten Sonntag feier ich: Neun Jahre selbständig. Am 1. April 2009 habe ich diesen mutigen Schritt ins Unbekannte mit lieben Menschen festlich gestaltet und alle Segenswünsche sind auf fruchtbaren Boden gefallen. Natürlich war ich unsicher, ob es gelingen würde – und dieser Begriff begleitet mich seitdem in unzähligen Varianten: das gute Gelingen. Das nicht „gemacht“, sondern für welches allein die Bedingungen bereitet werden können, dass ES gelingt. Wie dem Hefekuchen, die Ruhe vor dem Gehen zu geben. Zusammen mit dem Vertrauen, dass das, was sein soll jede Art von Unterstützung bekommt, die es zum Gelingen benötigt.

Wer mich über die Jahre begleitet hat, weiß, dass ich viele Leidenschaften pflege. Dazu gehört: alles rund um Raumkultur und Ästhetik, die östliche Weisheit des Feng Shui in Verbindung mit der westlichen Kunde der Geomantie, die Verbindung von Sinn und Lebensqualität, das Studium von Form und Funktion, von Qi-Lebensenergie und optimalen Wegen. Dazu gehören Wortmagie und innere Ordnung, die Wirkung von Farben und Grundrisspsychologie, achtsame Sinnlichkeit innen und außen, Zahlenmystik, Pflanzensymbolik, Rituale und Zeremonien rund um Haus, Hof und Jahresfeste. Dazu gehört systemisches in die Tiefe begleiten, um Zusammenhänge und Verbindung zwischen Raum und Mensch und unsichtbaren Kräften aufzuspüren. Dazu gehören Ausflüge in philosophische Nachbardisziplinen, chinesische Astrologie und westliche Planetenkunde, natürlich Gartengestaltung und die Liebe zum Wasser in jeder Form. Dazu gehört Empathie, vorurteilsfreies Zuhören, befreiendes Lachen, Mut, um die Ecke zu denken und Dinge beim Namen zu nennen und mich an unbekannten Orten einzulassen: auf Mensch und Tier, auf Wesenheiten, Hausgeister und Stimmungen, Sichtbares und Unsichtbares, Seelenkräfte und Ortsgeister, auf Nebel, Sehnsucht und den Hunger nach mehr.

Und weil ich die Hobbits und ihre Bräuche sehr mag, verschenke ich zu meinem Fest diesmal auch etwas. Jeden Tag im April gibt es einen kleinen Ausflug in oben genannte Sphären. 30x kurz und knackig, zum nachmachen, umsetzen, weiterdenken – sprich: Inspiration für Leib und Leben. Zum selber nehmen oder weiter verschenken. Glückwünsche, Anregungen, Fragen? Immer her damit – ich beantworte was auf dem Herzen liegt oder was schon lange nach Klärung ruft und baue das gern mit ein. Apropos bauen: Wann wird ein Haus zum Zuhause? Sobald auch die Seele eingezogen ist.

 


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… bringt Leben dahin, wo es sich schon tot anfühlt!

Ging es früher hauptsächlich um materiellen Wohlstand, erreichen mich nun zunehmend Anfragen, weil „es“ fehlt. Und „es“ kann vieles sein: Sinn, Zufriedenheit, authentisches Sein, Anerkennung, Lebensfreude, Gesundheit, Unternehmergeist, innere Ruhe, eigener Standpunkt, Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber, Respekt vor der Lebensleistung.

Kann Feng Shui da was machen, werde ich gefragt.

„Ja“, lautet meine Antwort, „Feng Shui bringt frischen Wind ins Haus. Bringt Prozesse in Bewegung. Bringt Leben dahin, wo es sich schon tot anfühlt. Es ist der beste Beginn, den Sie sich gönnen können.“ Denn der Raum ist die Haut, innerhalb derer sich alles abspielt. Wer den Raum versteht, legt den Grundstein, sich selbst zu verstehen.

Das geschieht in Etappen:

  1. Grundriss analysieren – Was sagt die Grundfläche?  Form regelmäßig? Lässt sich eine Dynamik erkennen? Fallen Hindernisse ins Auge? Wo sind Erweiterungen? Fehlt etwas? Welches Gefühl steigt auf? Wohlbefinden mit dem Wunsch, sich zu vertiefen oder Unbehagen, verbunden mit dem Impuls aufzustehen, und das Ganze aus der Hand zu legen?
  2. Die Himmelsrichtungen – Wird oft unterschätzt wenn es darum geht, das Ziel der (Lebens-) Reise zu eerkennen. Man denke an die eigene Routine: Wird eins nach dem anderen erledigt? Wird alles erstmal gründlich überdacht? Fehlt der rote Faden? Gibt es die Neigung zu überstürzen? Werden regelmäßig neue Trends aufgegriffen? Um irgendwann festzustellen, sich verzettelt zu haben? Oder, dass im Leben gar nichts Aufregendes mehr geschieht.
  3. Und wie sieht es drinnen so aus: Stapeln sich Papiere? Viele Möbel, Einzelstücke oder Einbauschränke? Lieber kahle Wände oder alles voll gehängt? Ein Hoch auf die Erinnerung? Oder rutschen hier die Fliegen aus?

Wer sich damit befasst weiß, wie wirkungsvoll das Instrument Feng Shui ist. Blockaden im Raum aufspüren und beseitigen. Prima. Wer will, begnügt sich mit dem Erleben, was nun alles möglich ist. Schon phantastisch, das muss ich zugeben.

Doch wer mehr will, geht einen Schritt weiter.

Und gelangt noch ganz woanders hin.

Mal etwas knackig überzeichnet gibt es

a) die, die etwas wollen doch im tiefsten Innern nicht überzeugt sind, es auch verdient zu haben. Da können dann die größten Chancen, verlockendsten Angebote, griffigsten Ideen vorbei spaziert kommen (Feng Shui sei Dank), doch im entscheidenden Augenblick kann Mensch sie nicht ergreifen.

b) die, die zugegriffen und „alles“ erreicht haben. Sind Präsident geworden, CEO, Eltern wohlgeratener Kinder, gefeierter Star oder einflussreiche Sprecherin. Doch ganz für sich allein macht sich innendrin ein komisches Gefühl breit – eine Magenverstimmung vielleicht? Oder ein Gefühl der Leere, das nicht zu füllen ist – weder mit Feuerwasser, noch mit heiligem Rauch und auch nicht mit noch mehr Titelseiten-Qi.

c) die in der Mitte. Scheinbar zufrieden. Läuft ja alles. Das Außen zeigt je nach Vorliebe anerkannten Status, gern auch in Form von Mittelklasse. Man handelt wertorientiert und mit der Gewissheit, „alles“ richtig zu machen. Und könnte doch manchmal zuschlagen. Die Faust in der Tasche zuckt …

d). Hier bitte selbst ergänzen, wer sich noch nicht zuordnen konnte …

Der allen gemeinsame Nenner? Die tiefe Sehnsucht, dem Drachen zu begegnen. Um ihn zu reiten. Wer sich fragt, welche Rolle hab ich übernommen als ich mein Engagement beim Welttheater begann? Wer meint, vielleicht ist es Zeit, das Genre zu wechseln. Wer vom ewigen Gutmenschen zum Bösewicht avancieren will. Wer keine Lust mehr hat auf Aufsteiger, Mutters Liebling, Hamsterradsieger und es zur Abwechslung als Taugenichts, Krimineller oder Globetrotter probieren will. Wer wie Alice nicht nur durchs Schlüsselloch gucken, sondern mitmachen will. Wer ahnt: In mir steckt noch was, das jetzt das Licht sehen will.

Lange Rede – kurzer Sinn. Es gibt Blockaden, die lassen sich mit Feng Shui erkennen, doch nicht übersteigen. Da steht die Leiter anderswo, weil noch andere Dimensionen wirksam sind. Doch nicht verzagen: Die lassen sich mit der systemischen Prozessbegleitung aufspüren und auflösen. Leicht. Ganz leicht. Weil … diese Barriere, ist sie erstmal erkannt, schon fast keine mehr ist. Weil … die Ursache dafür vielleicht gar nicht in einem selber, sondern im ( Familien-) System steckt. Weil … das Gefühl für den Selbstwert fehlt, bis die Frage : wer bin ich, was darf ich, darf ich das : beantwortet wird. Weil … im Raum zwar das Versteck für den Schlüssel ist, doch man selbst die Tür aufschließen muss.

Weil … man es sich wert ist (würde L’Oreal jetzt rufen). In diesem Sinne – Es lebe die Lebendigkeit.