Das ist das Haus vom Nikolaus – doch welches war es noch gleich?
Leider fiel das Namensschild am Eingang versehentlich ab und so bleibt uns nur zu raten,
wo der Nikolaus wohl in tiefer Nacht anspannte, um durch die Lüfte zu uns zu reiten.





Oder – ist das alles doch ganz anders?

Der Ethnowissenschaftler Christian Rätsch deutet unsere modernen Weihnachtsrituale nämlich komplett anders – für ihn feiern wir in Wirklichkeit noch immer ein heidnisches Fest:
„Beide, der Fliegenpilz und der Weihnachtsmann, leuchten in den Farben Rot und Weiß … . Im schamanischen Weltbild steht Rot für das Weibliche und Weiß für das Männliche. Beide Farben vereinigt symbolisieren die Schöpfung der Welt und neuen Lebens.“
Und der Fliegenpilz erscheine, genau wie der Weihnachtsmann, nur einmal im Jahr zu Mittwinter. „Beide, der Fliegenpilz und der Weihnachtsmann“, so Rätsch, „haben eine direkte Verbindung zur Anderswelt. In Fliegenpilzen wohnen die Wichtel, den Weihnachtsmann begleiten die rotmützigen Weihnachtswichtel.“
Für Christian Rätsch ist das Weihnachtsfest verbunden mit Ekstase und Verzauberung: „Am Anfang ihrer Rituale, quasi zur Begrüßung, beräuchern die Schamanen Fliegenpilze. Und auch der Weihnachtsmann wird in einer Atmosphäre von duftendem Räucherwerk empfangen. Der Fliegenpilz verleiht dem Schamanen die Fähigkeit zu fliegen. Der Weihnachtsmann fliegt mit seinem Schlitten, von Geisterrentieren gezogen. Auch die Fliegenpilz-Schamanen reiten auf Zauberrentieren durch die Lüfte.“
Nun da lohnt sich doch glatt ein Blick in die Quelle. Wer tiefer einsteigen und mehr über diese Zusammenhänge erfahren will, ist mit der Lektüre von Christain Rätsch gut beraten. „Abgründige Weihnachten – die wahre Geschichte eines ganz und gar unheiligen Festes“