Inspiration

für Raum und Leben


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Der Weg zu sich selbst – Gehen als Medizin

feng shui im bauerngarten„Meine Kompetenz lässt sich am besten dadurch beschreiben, dass ich eine Leidenschaft für Pflanzen habe, dass ich gern in der Erde wühle und dass ich das Gärtnern und die Welt um mich herum liebe. Es gab jedoch eine Zeit, in der mich meine Leidenschaft in eine andere Richtung lenkte: Eines Tages fand ich mich vor einem Computer wieder und  … war jemand geworden, der über Pflanzen schreibt, anstatt sie selbst zu setzen, zu hegen und zu pflegen … .

Es ist ein unbehagliches Gefühl zu wissen, dass man nicht dort ist, wo man hingehört„, schreibt Alys Fowler in ihrem Gartenbuch. *

Wer selbst schon erlebt hat wie es ist, nicht da zu sein, wo man hingehört, kennt diesen Moment. Wenn alle Nebel schlagartig verschwinden und man ganz klar sieht, wo und wie man sich eingesponnen hat. Meist in ein Netz aus Gewohnheit, Abhängigkeit und Bequemlichkeit, kurz Alltag genannt. Angst ist dann meist der Grund, diese Erkenntnis „wegmachen“ zu wollen und sich zu beschwichtigen. Doch das geht selten gut aus. Etwas bewusst erkennen und nicht danach handeln bringt das System ins Wanken, im Großen wie im ganz Kleinen. Manche harren dennoch bis zum Zusammenbruch, andere machen sich vorher auf den Weg.

Gehen ist eine Möglichkeit drauf zu kommen, wie der Lebens-Weg weiter gehen könnte.

„Gib nur dein Verlangen zu gehen niemals auf. Ich kenne keinen Gedanken, der so schwer wäre, dass man ihn nicht beim Gehen loswürde,“ schrieb Sören Kierkegaard einer Freundin. Denn durch Gehen lassen sich neue Räume im tiefsten Innern erschließen und es geschieht eine innere Weitung. Ich vermute, es ist DAS Erlebnis, nach dem jede Pilgerin, jeder Pilger strebt.

Tür ins Morgenland

Das verheißungsvolle Land, es liegt hinter der Tür

Wer erstmal schnuppern möchte, probiert es mit dem visionären Wandern, manchmal auch Medizinwanderung genannt. Ein paar Stunden draußen querfeldein, sich wieder mit den Kräften der Erde verbinden und alle Elemente spüren. Ob Wind oder Sonne, Wasser oder Regen – alles ist willkommen. Alles sind Zeichen, die die Erde dem Wanderer, der Wanderin sendet. Sozusagen die Urform, bevor diverse Kartensets die Naturerfahrung ins Haus brachten.

Sperling, Wanderfalke oder Fuchs, wer begegnet dir auf deinem Weg?  Wer hat welche Botschaft für dich? Nach und nach die „Zivilisation“ abstreifen, eins werden mit Tieren, Bäumen und den Orten, die wir wandernd durchschreiten. Sich führen lassen und Grenzen spielerisch erkunden, so wird Gehen zur Einweihung in Mysterien und Magie. Wenn die Augen ausruhen dürfen, geschieht das „Sehen“ mit anderen Sinnen, wird die sinnliche Vielfalt neu belebt.

Durch das Gehen können wir, in inniger Verbindung mit allem, was uns umgibt, unser Leben und unseren Platz im Großen Plan mit ganz neuen Augen anschauen,“ wußte James Endredy.

wanderin

Gib nur Dein Verlangen zu gehen niemals auf …

Wer den Ruf der Natur drängender spürt und sich mehr Zeit nehmen will, erlebt das Zuhause in der „Wildnis“. Wenn keine Herberge lockt sondern das Nachtlager ausgebreitet wird, wo es gerade gefällt. Warst Du schon nachts allein im Wald? Hast Dich unsichtbar gemacht für fremde Augen und dem sich verändernden Licht zugeschaut, den unbekannten Geräuschen gelauscht, wenn die Augen aussetzen und die Ohren übernehmen? Manche Dinge verlieren ihren Schrecken, wenn man es ausprobiert hat. An einem kraftvollen Ort sitzen, lauschen und in den (Sternen)himmel schauen, bis die Augen zufallen. Sich den eigenen Ängsten stellen und spielerisch die Zeichen deuten, in welcher die Natur spricht.

„Man kann den Menschen nichts beibringen. Man kann ihnen nur helfen, es in sich selbst zu entdecken,“ erkannte Galileo Galilei. Dafür ist die Natur eine wundervolle Lehrerin!

Vollmond

Was hörst Du, wenn die Augen an die Ohren abgegeben haben?

Wer das Drängen spürt, wer den Ruf hört, sollte dem unbedingt folgen. Vor lauter Vorfreude erzittern, während man beobachtet, wie Furcht und Lust auf das unbekannte Zuhause in einem miteinander ringen. Denn “die Wildnis ist nicht ein Ort, den wir besuchen – sie ist unsere Heimat“, sagen Eingeweihte. Nach drei Tagen draußen, so heißt es, ist der Mensch wieder eins mit der Natur. Und weil jeder Mensch Natur ist, ist dies ein Versprechen, wieder ganz und gar bei sich anzukommen.

Und wer Begleitung wünscht findet hier mein Angebot, gemeinsam wandernd Welten in sich aufzuschließen

Die Augen sitzen
in der Fußsohle,
deren Haut
Wasser atmet.
Der Geist
ist nach unten
geglitten
tritt sanft
auf grüne Wiesen
und trinkt Nektar.
Mit jedem Schritt,
jedem Abrollen,
zeichnen sich
Geschichten ein,
Berührungen ab,
tauschen sich
Fuß und Erde aus,
erzählen einander
Liebesgeschichten

Cambra Maria Skade

 


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Von den Häusern

„Dann trat ein Mann vor und sagte: Sprich uns von den Häusern.

Und er antwortete und sagte: Baut eine Laube nach euren Vorstellungen in der Wildnis, ehe ihr ein Haus innerhalb der Stadtmauern baut. Denn so wie ihr Heimkehrer in der Dämmerung seid, so seid ihr auch Wanderer, ewig Ferne und Einsame. Euer Haus ist euer größerer Körper. Es wächst in der Sonne und schläft in der Stille der Nacht, und es ist nicht ohne Träume. Träumt euer Haus etwa nicht und verlässt es nicht, träumend, die Stadt und tauscht sie gegen Hain oder Hügel?

Könnte ich euere Häuser in meiner Hand sammeln und sie wie ein Sämann in Wald und Wiese ausstreuen! Wären die Täler eure Straßen und die grünen Pfade eure Gassen, damit ihr einander durch die Weinberge besuchen könntet und mit dem Duft der Erde im Gewand kämet. Aber das soll noch nicht sein.

Haus in den Weinbergen

In ihrer Angst trieben eure Vorväter euch zu nah zusammen. Und diese Angst wird noch eine kleine Weile dauern. Und sagt mir, Leute … , was habt ihr in diesen Häusern? Und was bewacht ihr hinter verriegelten Türen? Habt ihr Frieden, den ruhigen Trieb, der eure Kraft offenbart? Habt ihr Erinnerungen, schimmernde Bogen, die die Gipfel des Geistes umspannen? Habt ihr Schönheit, die das Herz von Dingen, aus Holz und Stein geschaffen, zum heiligen Berg hinführt? Sagt mir, habt ihr derlei in euren Häusern?

Oder habt ihr nur Bequemlichkeit und das Verlangen nach Bequemlichkeit, dem verstohlenen Ding, das euer Haus als Gast betritt, dann zum Wirt und schließlich zum Herrn wird? Ja, und sie wird zum Bezähmer, und mit Haken und Geißel macht sie Marionetten aus euren höheren Wünschen. Obwohl ihre Hände aus Seide sind, ist ihr Herz aus Eisen. Sie wiegt euch in den Schlaf, nur um neben eurem Bett zu stehen und sich über die Würde des Fleisches lustig zu machen. Sie verspottet euren gesunden Verstand und legt ihn in Distelwolle wie ein gebrechliches Gefäß.

Willkommen!Wahrhaftig, das Verlangen nach Bequemlichkeit tötet die Leidenschaft der Seele und folgt dann grinsend ihrem Leichenzug. Aber ihr, Kinder der Erde, ihr Ruhelosen in der Ruhe, ihr werdet weder in die Falle gehen noch gezämt werden. Eurer Haus soll kein Anker, sondern ein Mast sein. Es soll kein schimmerndes Häutchen sein, das eine Wunde bedeckt, sondern ein Augenlid, das das Auge behütet. Ihr sollt nicht eure Flügel falten, damit ihr durch Türen kommt, noch eure Köpfe beugen, damit sie nicht gegen eine Decke stroßen, noch Angst haben zu atmen, damit die Mauern nicht bersten und einstürzen. Ihr sollt nicht in Gräben wohnen, die von den Toten für die Lebenden gemacht sind.

Und obwohl von Pracht und Glanz, sollte euer Haus weder euer Geheimnis hüten, noch eure Sehnsucht beherbergen. Denn was grenzenlos in euch ist, wohnt im Palast des Himmels, dessen Tor der Morgennebel ist und dessen Fenster die Lieder und die Stille der Nacht sind.“
                                                                                     Khalil Gibran. Der Prophet – Hervorhebungen von La Imperial Feng

Morgennebel

Nimm Dir doch noch einen Augenblick und lass uns über Dein Wohnen träumen –

  • Was siehst Du, wenn Du morgens die Haustür aufmachst?
  • Wo geht die Sonne auf? Möchtest Du das aus dem Küchenfenster beobachten oder vom Bett aus?
  • Was riechst Du? Riecht es nach Erde oder Meer? Nach Getreide? Nach Wald? Welchen feinen Duft weht der Wind zu Dir herüber ?
  • Was hörst Du? Den Wind in den Blättern der Bäume, die Vögel zwitschern, Möwen kreischen, den Ruf des Bussards der hoch oben kreist, Wasser, dessen Wellen sanft ans Ufer schlagen? Oder alles zusammen?
  • Wo steht Dein Haus? Ist die Landschaft bergig oder flach? Lebst Du nah am Wasser? Am Fluss oder am Meer?
  • Ist Dein Haus aus Holz oder Stein gebaut? Welche Farbe hat es? Gibt es vorne eine Veranda und Stufen auf denen du morgens sitzt, um den Tag zu begrüßen?
  • Hast Du draußen eine Feuerstelle? Einen Gemüsegarten? Eine Hängematte?

Wir können gern gemeinsam weiter träumen und Dein Haus entwerfen. Auch wenn Du es bauen möchtest, begleite ich Dich (und Deine Familie) gern auf dem Weg. In meiner Methodenkiste habe ich Werkzeuge wie Feng Shui, Geomantie, Phantasie, Einfühlungsvermögen, Inspiration, chinesische Astrologie und ein bisschen Magie … . Du darfst wählen !