Inspiration

für Raum und Leben


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… bringt Leben dahin, wo es sich schon tot anfühlt!

Ging es früher hauptsächlich um materiellen Wohlstand, erreichen mich nun zunehmend Anfragen, weil „es“ fehlt. Und „es“ kann vieles sein: Sinn, Zufriedenheit, authentisches Sein, Anerkennung, Lebensfreude, Gesundheit, Unternehmergeist, innere Ruhe, eigener Standpunkt, Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber, Respekt vor der Lebensleistung.

Kann Feng Shui da was machen, werde ich gefragt.

„Ja“, lautet meine Antwort, „Feng Shui bringt frischen Wind ins Haus. Bringt Prozesse in Bewegung. Bringt Leben dahin, wo es sich schon tot anfühlt. Es ist der beste Beginn, den Sie sich gönnen können.“ Denn der Raum ist die Haut, innerhalb derer sich alles abspielt. Wer den Raum versteht, legt den Grundstein, sich selbst zu verstehen.

Das geschieht in Etappen:

  1. Grundriss analysieren – Was sagt die Grundfläche?  Form regelmäßig? Lässt sich eine Dynamik erkennen? Fallen Hindernisse ins Auge? Wo sind Erweiterungen? Fehlt etwas? Welches Gefühl steigt auf? Wohlbefinden mit dem Wunsch, sich zu vertiefen oder Unbehagen, verbunden mit dem Impuls aufzustehen, und das Ganze aus der Hand zu legen?
  2. Die Himmelsrichtungen – Wird oft unterschätzt wenn es darum geht, das Ziel der (Lebens-) Reise zu eerkennen. Man denke an die eigene Routine: Wird eins nach dem anderen erledigt? Wird alles erstmal gründlich überdacht? Fehlt der rote Faden? Gibt es die Neigung zu überstürzen? Werden regelmäßig neue Trends aufgegriffen? Um irgendwann festzustellen, sich verzettelt zu haben? Oder, dass im Leben gar nichts Aufregendes mehr geschieht.
  3. Und wie sieht es drinnen so aus: Stapeln sich Papiere? Viele Möbel, Einzelstücke oder Einbauschränke? Lieber kahle Wände oder alles voll gehängt? Ein Hoch auf die Erinnerung? Oder rutschen hier die Fliegen aus?

Wer sich damit befasst weiß, wie wirkungsvoll das Instrument Feng Shui ist. Blockaden im Raum aufspüren und beseitigen. Prima. Wer will, begnügt sich mit dem Erleben, was nun alles möglich ist. Schon phantastisch, das muss ich zugeben.

Doch wer mehr will, geht einen Schritt weiter.

Und gelangt noch ganz woanders hin.

Mal etwas knackig überzeichnet gibt es

a) die, die etwas wollen doch im tiefsten Innern nicht überzeugt sind, es auch verdient zu haben. Da können dann die größten Chancen, verlockendsten Angebote, griffigsten Ideen vorbei spaziert kommen (Feng Shui sei Dank), doch im entscheidenden Augenblick kann Mensch sie nicht ergreifen.

b) die, die zugegriffen und „alles“ erreicht haben. Sind Präsident geworden, CEO, Eltern wohlgeratener Kinder, gefeierter Star oder einflussreiche Sprecherin. Doch ganz für sich allein macht sich innendrin ein komisches Gefühl breit – eine Magenverstimmung vielleicht? Oder ein Gefühl der Leere, das nicht zu füllen ist – weder mit Feuerwasser, noch mit heiligem Rauch und auch nicht mit noch mehr Titelseiten-Qi.

c) die in der Mitte. Scheinbar zufrieden. Läuft ja alles. Das Außen zeigt je nach Vorliebe anerkannten Status, gern auch in Form von Mittelklasse. Man handelt wertorientiert und mit der Gewissheit, „alles“ richtig zu machen. Und könnte doch manchmal zuschlagen. Die Faust in der Tasche zuckt …

d). Hier bitte selbst ergänzen, wer sich noch nicht zuordnen konnte …

Der allen gemeinsame Nenner? Die tiefe Sehnsucht, dem Drachen zu begegnen. Um ihn zu reiten. Wer sich fragt, welche Rolle hab ich übernommen als ich mein Engagement beim Welttheater begann? Wer meint, vielleicht ist es Zeit, das Genre zu wechseln. Wer vom ewigen Gutmenschen zum Bösewicht avancieren will. Wer keine Lust mehr hat auf Aufsteiger, Mutters Liebling, Hamsterradsieger und es zur Abwechslung als Taugenichts, Krimineller oder Globetrotter probieren will. Wer wie Alice nicht nur durchs Schlüsselloch gucken, sondern mitmachen will. Wer ahnt: In mir steckt noch was, das jetzt das Licht sehen will.

Lange Rede – kurzer Sinn. Es gibt Blockaden, die lassen sich mit Feng Shui erkennen, doch nicht übersteigen. Da steht die Leiter anderswo, weil noch andere Dimensionen wirksam sind. Doch nicht verzagen: Die lassen sich mit der systemischen Prozessbegleitung aufspüren und auflösen. Leicht. Ganz leicht. Weil … diese Barriere, ist sie erstmal erkannt, schon fast keine mehr ist. Weil … die Ursache dafür vielleicht gar nicht in einem selber, sondern im ( Familien-) System steckt. Weil … das Gefühl für den Selbstwert fehlt, bis die Frage : wer bin ich, was darf ich, darf ich das : beantwortet wird. Weil … im Raum zwar das Versteck für den Schlüssel ist, doch man selbst die Tür aufschließen muss.

Weil … man es sich wert ist (würde L’Oreal jetzt rufen). In diesem Sinne – Es lebe die Lebendigkeit.