Inspiration

für Raum und Leben


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Frühlingsputz klärt Haus und Seele

Alle Jahre wieder – ja ja. Schon besucht uns das Licht merklich länger und strahlt dabei auch in vergessene Ecken. Dort warten nicht nur Staubflusen, Weihnachtskarten, lang vermisste Söckchen, Zeitungsstapel und eine leere Pralinenschachtel sondern auch die Chance, das Lebensgefühl aber sowas von zu beschwingen – wer will sich das entgehen lassen?!

„Befreie dich vom Gerümpel und schaffe dadurch Platz für die wahren Schätze. “ Peter Walsh

Frühlingsputz

Besitz kann sich in Ballast verwandeln und Entrümpeln kann harte Arbeit sein. Viele Jahre bringen wir damit zu, Dinge zu sammeln und zu horten. Immer neue Besitztümer finden Platz in unserem Zuhause oder im Büro, doch trennen wir uns selten von dem, was dadurch überflüssig geworden ist.

In unserer Gesellschaft grassiert eine Sammelleidenschaft, die mit der Zeit in Sucht umschlagen kann. Dem Gefühl „nicht genug zu haben“ kann eine innere Leere voraus gehen, und wer an Tun und Sein keine Freude mehr empfindet, öffnet sich für Botschaften die suggerieren „Haben“ ersetze den Sinn. Doch ob ein zuviel an Besitz oder echtem Gerümpel:

Mit der Zeit richtet sich dieser Ballast energetisch gegen seine Besitzer und macht unfroh und schwer.

In ihrem Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ unterscheidet Karen Kingston  vier Arten von Gerümpel

  • Dinge die man nicht gebraucht oder nicht liebt
  • Dinge, die unordentlich und schlecht organisiert sind
  • zu viele Dinge auf zu engem Raum
  • alles, was nicht zu Ende gebracht wurde

Ist die Entscheidung gefallen, sich von Überflüssigem zu trennen (nennen Sie es ruhig Gerümpel, das erleichtert), beginnt die wirkliche Arbeit. Und zwar mit der Entscheidung, wovon sich trennen und was behalten. Wie oft wurde so manches Stück auf dem Weg zum Sperrmüll doch wieder zurück getragen. Innere Monologe können sich so anhören: „Vielleicht brauche ich es irgendwann noch mal …,“ oder „Es könnte wieder modern werden, darum behalt ich es lieber …“.

Doch die Mühe, konsequent zu entrümpeln und mit weniger zu leben lohnt sich, denn (zuviel) Besitzt wirkt auf Dauer belastend. Gerade das „Weniger“ birgt in sich den Schatz der Freiheit. Aktueller denn je, doch schon vor über tausend Jahren erkannte Johannes von Antiochia „reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht – arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel begehrt.“

Doch wie und wo beginnen?

Acht bewährte Tipps für Loslegen und Dranbleiben

1. In Wellen vorgehen: Anstatt sich jeden Raum einzeln vorzunehmen kann es helfen, in „Wellen“ vorzugehen. Legen Sie beschwingte Lieblingsmusik auf, nehmen einen Karton und tanzen Sie durch die Räume. Packen Sie ein, was auf den ersten Blick stört oder schon lange überfallig aufs Entsorgen wartet. In diesem ersten Durchgang sollte es leicht gehen, denn in den meisten Räumen gibt es „zuviel“. Wenn Sie damit durch sind starten Sie die nächste Runde. Dann könnte es mit der Entscheidung schon schwieriger werden, doch Sie sind ja nun geübt und haben vielleicht  Erleichterung oder sogar Stolz gespürt. Wunderbar. Machen Sie so weiter.

2. Nur eine halbe Stunde täglich: Anstatt sich den ganzen Tag mit Entrümpeln abzumühen begrenzen Sie die Zeit. Nehmen Sie sich täglich eine halbe Stunde und Sie werden staunen, wieviel Sie in dieser kurzen Zeit schaffen, denn der Ansporn ist durch die knappe Zeit besonders hoch. Wenn Sie starten bevor Sie abends joggen oder ausgehen wartet im Anschluss gleich die Belohnung und das nach Hause kommen ist doppelt schön. Hilfreich sein kann, die Müllabfuhrtage einzubeziehen, um kleinere Dinge sofort loszulassen.

3. Spenden, statt einfach nur wegwerfen: In fast allen Städten gibt es mittlerweile Organisationen wie Oxfam, die bedürftige Menschen mit dem Verkaufserlös gespendeter Sachen unterstützen. Auch gemeinnützige Verbände helfen gern weiter und vermitteln Kontakt zu Kleider- oder Möbelbörsen. Oder antworten Sie auf Inserate, die Flohmarktartikel suchen. So machen Sie anderen Menschen eine Freude und sich selbst obendrein.

4. Aus den Augen aus dem Sinn: Fällt es Ihnen schwer, sich von bestimmten Dingen endgültig zu lösen verpacken Sie sie in Kartons. Diesen beschriften Sie mit einem „Verfallsdatum“ und nach sechs Monaten schauen Sie noch einmal nach: Sicher wird es Ihnen nun leicht fallen sich endgültig zu trennen. Denn eine weise Regel besagt: Was man 6 Monate nicht vermisst hat, das wird auch danach nicht fehlen.

5. Das Feng Shui Bagua wie eine Landkarte nutzen: Verzeichnen Sie, wo sich Ihre echten Schätze befinden und wo sich mit Vorliebe Gerümpel anhäuft. Dann finden Sie sicher Hinweise, warum es mit Ihrer Karriere nicht vorwärts geht, wieso in Ihrer Partnerschaft die Sinnlichkeit nachlässt, weshalb eine lang ersehnte Reise immer wieder verschoben werden muss oder warum Müdigkeit und innere Spannung ein Dauerthema bei Ihnen sind.

6. Daran denken, auch Verpflichtungen zu entrümpeln: Schauen Sie in Ihren Kalender und machen Sie sich klar, dass der vor Ihnen liegende Tag, die Woche, der Monat, das Jahr – das alles Ihre Lebenszeit ist. Wie wollen Sie sie verbringen? Was schieben Sie schon ewig auf Später? Welche Verpflichtungen sind Sie eingegangen um anderen einen Gefallen zu tun, haben aber schon länger keine Freude mehr daran? Wir alle wissen, das Verschieben auf Später kann jeden Tag enden. Wir wiegen uns in Sicherheit, doch wer weiß wirklich, wieviel Zeit bleibt?

7. Auch Kopf und Darm mal reinigen: Besonders im Frühjahr ist Fasten zu empfehlen und Kopf und Darm können wunderbar vom „Weniger ist Mehr“ profitieren. Dabei muss nicht immer „Hardcore“ auf dem Programm stehen, ein sanftes ausprobieren kann schon reichen um auf den Geschmack zu kommen.
Für den Kopf empfiehlt sich, einfach mal einen Tag lang GAR NICHTS zu lesen und keinen Film zu schauen. Was passiert wohl, wenn diese Form der Langeweile ganz „ausgekostet“ wird?
Auch der Darm kann mit „weniger“ gut umgehen und bedankt sich mit ganz anderem Wohlfühlen, bekäme er mal sechs Tage keine Süßigkeit, zwei Wochen weder Alkohol noch Kaffee oder würde er einmal die Woche ausschließlich mit basischen Lebensmitteln verwöhnt. Dabei dran denken: Alles ganz spielerisch und so, wie es gefällt. Wer Neues ausprobiert kann erstaunliches erleben. Dazu muss man dann nicht mal verreisen.

8. Sich für alles „geschafft“ belohnen: In der Regel sind wir viel zu streng mit uns und vergleichen uns öfter mit anderen, als gut tut. Dabei geht jeder Mensch einen eigenen Weg und obendrein im eigenen Tempo. Darum: Finden Sie Ihr persönliches Tempo beim Entrümpeln und bedanken Sie sich bei den Dingen, die Sie nun entsorgen, für die gemeinsame Zeit. Das kann das Loslassen erleichtern und eventuelle Schuldgefühle mindern. Und denken Sie daran: Ihr Wert bemisst sich nicht im Besitz, sondern daran, wie Sie Ihre Einzigartigkeit entwickeln und zum Strahlen bringen.

Zu guter Letzt möchte ich noch eine schöne Anregung aus dem Aloha Kalender teilen. Dort gibt es eine Liste mit „100 Dingen, die ich erleben, erfahren, lernen, sehen, tun und haben möchte.“ („Haben“ steht übrigens an letzter Stelle der Aufzählung.) Erinnerungen, Erfahrungen, schöne Momente begleiten uns überall hin und daraus, wie wir Erfahrungen verarbeiten, prägt sich letztlich der Charakter. Legen Sie sich doch gleich selbst eine Liste an und freuen sich allein bei der Vorstellung, wie Ihre Träume sich erfüllen. Und allein durch die Phantasie beginnen Augen und Herz zu strahlen!