
ATME TIEF
atme dich weit
atme
aus Freude an der Bewegung
atme
als wenn du betest
atme
als sei es das einzige, was es zu tun gibt
atme
im Wissen darum, dass die Luft
Leben Erhaltendes und
Leben Herausforderndes enthält
atme
zusammen mit Baum und Blume
mit Wasser und Erde
zusammen mit den Tieren
und dem Feuer
Atem ist der Odem des Lebens
atme
um zu leben
atme tief in deine eigene Weite
und darüber hinaus
Es gibt ein wunderschönes Bilderbuch mit dem Titel „Dinotopia“. Die Begrüßung, die in diesem Buch unter den Menschen üblich ist, hat mich zu diesem Vers inspiriert. Mit den Worten „atme tief“ begegnen sich dort die Menschen. Meines Erachtens gibt es keinen besseren Gruß für diese Zeit, mit dem wir uns begegnen können.
Oder vielleicht ist da doch noch ein anderer: „Ich sehe Dich“. Mit diesem Gruß begegnen sich die Bewohner des Planeten Pandora im Film Avatar. Ein solcher Gruß ist ein gutes Mittel in Zeiten der Bildung fester Fronten.
Was und wieviel sich wohl verändern kann, wenn wir uns alle ab heute mit den Worten begegnen
„Ich sehe Dich. Atme tief.“
Ilonka Marie Vogelei im Dezember 2020
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Das Törchen zum 4. Advent krönt heute ein Gedicht meiner Freundin Marie. Neulich saßen wir abends zusammen, aßen gemütlich und sprachen wieder einmal über die große Veränderung, die wir kollektiv erleben. Und waren uns noch immer einig darin, dass wir leben wollen, nicht bloß überleben. Plötzlich sprang sie auf: „Ich habe wieder ein Gedicht geschrieben, möchtest du es hören?“
Klar wollte ich. Und ich freue mich sehr darüber, dass ich es hier teilen darf. Ein Geheimnis des Lebens liegt im Atmen, das wissen nicht nur die Magier und die Yoginis unter uns. Der Atem verbindet uns mit dem Leben und mit der Schöpfung. Also atmen wir, atmen wir tief und aus vollen Zügen – denn Atem ist Leben.
Wer mehr von Ilonka Marie Vogelei lesen möchte, sie hat dieses Jahr ein wunderbares und in seiner Einfachheit sehr berührendes Buch veröffentlicht. Von ganzem Herzen möchte ich es meinen Leserinnen und Lesern empfehlen und halte es da ganz mit Ralph Waldo Emerson: „Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflusst.“
Ilonka Marie Vogelei; Alles wird im Frieden sein 2019 mein Jahr in Versen; tredition 2020
Foto © Ilonka Marie Vogelei
20/12/2020 um 22:21
Wunderbar! Ich habe es über mein Blog wieder weiterempfohlen! Ich hoffe, es war so richtig? Und merken möchte ich mir dies Gedicht/Gebet auch und es abschreiben und anwenden.
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21/12/2020 um 10:13
Wunderbar, dankeschön Gisela! Ja, abschreiben ist sehr gut, durch Tun verankern sich Inhalte im Gehirn.
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21/12/2020 um 10:27
Ich habe es zuerst mit Handschrift, dann mit Computerschrift abgeschrieben und verschickt. Und es kam Dank und Freude zurück.
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21/12/2020 um 13:33
⭐
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20/12/2020 um 22:29
in die eigene Weite und darüber hinaus…Ja, darüber hinaus, hinein in die oft so kranke Umwelt, damit sie gesunden kann. ❤
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20/12/2020 um 22:32
Ich wollte es gerade nach London schicken, zu meiner Tochter. Doch dann fiel mir ein, wie schlecht die Luft dort ist. Umwandeln müssen wie den Atem wohl, damit er über uns hinaus wie ein Gebet und Heilstrom wirkt.❤
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21/12/2020 um 10:14
Merken ist der erste Schritt auf dem Weg der Veränderung. Wenn viele merken, dann kann der Wandel gelingen. ⭐
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21/12/2020 um 10:31
merken im Sinne von bemerken, meine ich, und dann evtl. wandeln, nicht lernen. Das Leben ist lebendiger, als wir denken. Das ist meine Erfahrung.
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21/12/2020 um 13:33
Das klingt nach einer schönen, wertvollen Erfahrung, Gisela!
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21/12/2020 um 14:14
Die Erfahrungen mache ich täglich neu.
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21/12/2020 um 00:35
„Ich sehe dich“ ist ein schöner Gruß. Der andere ist mir zu langatmig.
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21/12/2020 um 10:12
🙂
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21/12/2020 um 03:26
Ein wunderschoener Post heute, ja atmen ist etwas was so ziemlich alle Menschen als ganz selbstverstaendlich nehmen und sind sich darueber gar nicht bewusst. Besonders in dieser Zeit wo jeder eine Maske tragen muss, sollte das Bewusstsein ueber das Atmen noch staerker sein, vor Allem das tiefe atmen.
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22/12/2020 um 22:24
Mir gefallen beide Grüße gut. Ich würde sie gern noch um einen alten Beduinengruß ergänzen: „Weite sei um dich!“
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23/12/2020 um 09:47
Auch das ist eine schöne Begrüßung, Maren. Ein Anklang erinnert in mir an die mahnenden Worte dieser Zeit, doch ich schiebe sie weg und sehe vor meinem inneren Auge stattdessen die Weite der Ebenen und der Wüsten in ihrer ihnen eigenen Schönheit. ⭐
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23/12/2020 um 14:43
Stimmt, Susanne, zurzeit hat der Gruß fast schon ein Geschmäckle. Dabei geht es ja nicht um den Abstand als Trennendes sondern eben um die Weite, wie sie wohl keine Landschaft so verkörpert wie die Wüste. Für mich liegt darin vor allem auch der Wunsch, der andere möge genügend Raum zur Entfaltung haben – und ist auf das engste verknüpft mit dem „Ich sehe dich“. Das gelingt ja mit ein wenig Abstand oft besser, auch weil es erlaubt, den anderen ganz zu sehen. Und bei all dem tief zu atmen, ist sicher kein Nachteil. 😉
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23/12/2020 um 16:02
Danke für die Ergänzung, Maren!
Der Raum zur Entfaltung sei allen gewünscht und „früher“ war es des öfteren recht rücksichtlos zugegangen, was das betrifft.
Und tief atmen ist immer gut, egal, für welche Begrüßung man sich nun entscheidet, da stimme ich Dir zu!
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28/12/2020 um 22:22
So ein Klasse Gruß: Ich sehe Dich. Atme tief.
Wow, bin ich sofort dabei 🤗
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29/12/2020 um 20:14
in diesem Sinne herzliche Grüße! ⭐
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29/12/2020 um 21:10
👀 💫 🙋🏽♀️
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