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Kurz und knackig: Das dominante Auge – ein Selbstexperiment

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An der Wahrnehmung sind alle Sinne beteiligt, doch das Auge steht ganz vorn in der Reihe. Seit ich intensiv die Wirkung von Formen auf Bewusstsein und Wohlbefinden erforsche, ploppen ganz neue Fragen auf. Zuerst interessiert mich herauszufinden, welches eigentlich mein dominantes Auge ist!

Was sehen Sie zuerst? Das große Ganze oder die vielen Details? In Montenegro war für uns © Bo Boer

Jedes Auge leitet an die gegenüberliegende Gehirnhälfte weiter und wir wissen, die linke Hälfte (die vom rechten Auge gefüttert wird) ist eher für Details, Sprache, Logik, Wissenschaft, Zeitempfinden, Linearität, Begriffe, Analyse und Schritt für Schritt Vorgehen zuständig. Die rechte Gehirnhälfte (gefüttert vom linken Auge) sieht dagegen zuerst das große Ganze und registriert vornehmlich Körper- und Bildersprache, ist zuständig für Intuition, Gefühl, ganzheitliche Zusammenhänge, Neugier, spielen, Metaphern, Symbole und Raumempfinden.

Haben Sie Lust, kurz mit mir zu experimentieren? Dann finden Sie doch mal heraus, welches Ihr dominantes Auge ist:

Formen Sie mit Zeigefinger und Daumen einer Hand einen Kreis, strecken Sie den Arm aus und zielen damit auf etwas in der näheren Umgebung. Das kann die Blume auf der Fensterbank oder der Stifteköcher am Rand des Schreibtischs sein. Wichtig ist, dass beide Augen geöffnet sind und Sie durch den mit den Fingern geformten Kreis fokussieren. Schließen Sie nun abwechselnd das eine, dann das andere Auge. Nun werden Sie sehen, dass das angepeilte Objekt einmal im Kreis der Finger und einmal daneben liegt. Befindet sich das angepeilte Objekt im Kreis, ist Ihr dominantes Auge geöffnet und Sie wissen nun, ob Sie eine rechtsseitige oder linksseitige Augendominanz haben.

Daraus läßt sich schließen, welche Gehirnhälfte die In-Form-ationen zuerst bekommt, um sie zu verarbeiten. Welche interessanten Erkenntnisse lassen sich daraus doch für die Raumgestaltung ableiten! Was, wenn ein rechts-dominantes und ein links-dominantes Hirn aufeinander treffen, sich verlieben und zusammen ziehen? Welche Formen finden beider Gefallen, wirken auf beide anregend und entspannend und was kann schließlich die Farbe tun, um einen Ausgleich zu schaffen?

Dazu wiederum gibt es einen interessanten Forschungsbericht: Mit der Fähigkeit zu sprechen verändert sich die für Farberkennung zuständige Gehirnregion 

Doch weil es heute „kurz und knackig“ bleiben soll gibt’s später mehr. Ich verspreche, es bleibt spannend und dran bleiben lohnt sich.

* Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Wissenschaft mittlerweile dazu übergeht, von oberer und unterer Gehirnhälfte zu sprechen doch das soll hier nicht Thema sein.

 

8 Kommentare zu “Kurz und knackig: Das dominante Auge – ein Selbstexperiment

  1. Bin linksdominant.
    Tolles Experiment!

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  2. Also linkes Auge und damit rechte Gehirnhälfte ist dominant.

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  3. Ich bin auch linksäugig dominant, was mich indes nicht wirklich überrascht hat. 🙂

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    • 🙂 ja, liebe Ulrike, bei Dir hätte ich das auch vermutet.
      Interessant ist auch, die Augendominanz in Kombination mit der Händigkeit zu erforschen: Rechtshändigkeit stimuliert die linke Hirnhälfte und wer dazu ein linksdominantes Auge hat stimuliert wiederum die rechte Gehirnhälfte. Da kommt es dann auf die Verbindung der beiden durch den Corpus callosum an, wie vernetzt die beiden Hirnhälften interagieren und kooperieren. Andersrum genauso, doch wie ist es denn für Linkshändige mit linker Augendominanz – wie schauen sie in die Welt und interagieren?! Ich finde das hochgradig spannend und entdecke gerade dauernd neue Perspektiven 🙂 ❤

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  4. Liebe Susanne, sehr spannend! Gilt die gleiche Zuordnung der Augen Thematiken auch bei Linkshändern, oder ist es hier umgekehrt?

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    • Liebe Vera,

      Linkshänder-innen aktivieren mit links die rechte Gehirnhälfte (s.o.). Wenn du heraus findest, welches dein dominantes Auge ist weißt du, od durch dieses Auge dieselbe oder die gegenüberliegende Hemisphäre aktiviert wird. Sprich: linkshändig mit linksdominantem Auge spricht zuerst die rechte Hälfte an, linkshändig mit rechtsdominantem Auge aktiviert beide Hälften.

      Das ist jedoch sehr schematisch dargestellt, wichtig ist auf jeden Fall der Corpus Callosum, also die Verbindung zwischen den beiden Hälften des Gehirns.

      Mit diesem Test kann man die eigene Präferenz erkennen, die ja meist unbewusst abläuft. Wer sich dabei als einseitg dominant erkennt kann Übungen machen, um sich weder im Detail zu verlieren noch das Detail über das große Ganze zu vernächlässigen.

      Herzliche Grüße!

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