HuHuHu – heut nacht fliegen sie wieder, die Hexen auf ihren Besen und feiern Hexenneujahr !!!
Ein neuer Zyklus beginnt, und die Aufmerksamkeit richtet sich nach innen. Draussen wird es kälter und es heißt Loslassen (auch sterben), damit das Neue kommen kann.
In der keltischen Tradition wurde an Samhain, dem Vorabend des 1. November, das Ende des Sommers gefeiert. Außerdem glaubte man, dass die Seelen der Verstorbenen in dieser Nacht nach Hause zurück kehren konnten. Marlies Bader* schreibt, dass eine Mehlspur vom Grab auf dem Friedhof bis zum Haus gestreut wurde, damit die Toten leicht den Weg finden konnten.
Im Haus wurde alles schön festlich hergerichtet, der Tisch mit bestem Essen gedeckt, die Stube geheizt. Die Lebenden zogen sich zurück, tranken Fliegenpilztee und befragten das Orakel nach der Zukunft. Außerdem konnten sie diese Zeit nutzen, sich mit verstorbenen Ahnen auszusprechen, Ungeklärtes zu bereinigen und sie um Unterstützung und Wohlwollen für das diesseitige Leben zu bitten.
Allerheiligen (1.11. – Gedenken an die Heiligen) und Allerseelen (2.11. – Gedenken an die Verstorbenen) sind wahrscheinlich die zerissenen Überbleibsel der frühen Tradition. Da die kirchlichen Vertreter sich in ihren Bräuchen selten einigen konnten machten sie halt zwei (verwässerte) Feste draus.
Sicher ist heute Nacht eine gute Gelegenheit, Zwiesprache mit den Ahnen zu halten, die Schatztruhe der eigenen Herkunft zu öffnen und sich zu versöhnen. Gut beraten ist, wer Groll und Zwist nun sterben läßt und im Herzen Frieden schließt. Wer dies zum Novemberneumond tun möchte hat noch etwas Zeit, denn der ist 2018 erst am 7. November.
Wer zu Samhain die Stuben räuchern will, kann folgendes Räucherwerk probieren:
Rauchopfer für die Ahnen
Wachholder, Eibe, Holunderblüte, Artemisia, Beifuss, Salbei oder Engelwurz
Rauchwerk zum orakeln
Alraunenwurzel, Lorbeer, Hanf, Schafgarbe oder Bilsenkraut*
*aus Marlies Bader, Räuchern mit heimischen Kräutern