Inspiration

für Raum und Leben


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Das Land, in dem der Pfeffer wächst

Sollte mir noch einmal jemand sagen „Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst,“ – ich würde es sofort tun.

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So wächst der rote Pfeffer

Es ist nämlich das Land, wo auch die Zitronen blühen und wo Orangen wachsen. Wo Avocados und Mangos vom Baum direkt auf den Tisch wandern, noch warm von der Sonne.

Andalusien. Allein der Name klingt in meinen Ohren wie ein Gedicht.

Ich glaube, das sind die Vorzüge, die ich an meinem Beruf besonders liebe und schätze:

Reisen. Andersartige Sitten und Gebräuche kennen lernen, sie in Zusammenhang bringen mit dem Qi des Ortes. Formen studieren und ihre (möglichen) Auswirkungen auf menschliche Belange erkennen: Man denke nur an die Bergformationen in China, in Österreich oder in den Anden – überall haben die Berge andere Formen und überall haben Menschen eine andere Kultur ausgebildet.
Und schließlich selbst erleben, was ein Sprichwort besagt: Fremde sind Freunde, die du noch nicht kennst.

In diesem Sinne freue ich mich auf meine nächste Reise. Wer weiß, wohin sie mich führt … .


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Idee für eine Platzgestaltung

In Bremen gab es mal die Idee, einen Platz umzugestalten, damit er für die Anwohnerinnen und Anwohner tatsächlich ein attraktiver Anziehungspunkt wird.

Doch einen Platz einfach nur zu begrünen reicht nicht aus, damit ein Ort aus sich heraus eine lebendige Kraft entwickelt. Einen Ort zu gestalten, wo Menschen und Pflanzen wirklich gern sind, wo sie sich entfalten und aufblühen braucht Wissen. Zum Beispiel wie man den Qi-Fluss nutzt, damit alles schön gedeihen kann.

Sicher kennt jeder „tote“ Plätze, die einfach nicht gelungen sind. Man kann da einfach nicht sein, kommt nicht ins Gespräch, mag kein Buch lesen oder seinen Café latte genießen. Das hat auch gar nichts damit zu tun, dass diese Anlagen nicht gepflegt sind. Darum geht es nämlich gar nicht.

Am ersten Foto lässt sich das schön verdeutlichen: Der Schnee zeigt, dass es zwei Sorten Menschen gibt: die einen denken, die anderen handeln. Die einen ziehen Wege, die anderen gehen ihres Weges. In diesem Fall kamen beide nicht zueinander.

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Für einen Park wäre es allerdings schon vorteilhaft, wenn Denkende und Handelnde zusammenkommen und dann alle davon profitieren.

Feng Shui und Geomantie kennen hervorragende Werkzeuge, um Plätze wie diesen tatsächlich lebendig zu machen. Ein Mittel ist, den Genius loci einzuladen.

Der Begriff genius loci bedeutet wörtlich übersetzt „der Geist des Ortes“.

„Der Begriff genius loci bezog sich in der römischen Antike neben religiösen Orten wie Tempel und Kultplätzen auch auf profane Bereiche wie Provinzen, Städte, Plätze, Bauwerke oder einzelne Räume innerhalb dieser Bauten. …  In diesem Sinne bezeichnet genius loci die geistige Atmosphäre eines Ortes, die durch den Geist der Menschen geprägt sein soll, die sich dort aufgehalten haben oder noch aufhalten. “ (Quelle: Wikipedia)

Besagter Platz in Bremen ist der Fischhändlerin Lucie Flechtmann gewidmet.

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Wer war Lucie Flechtmann?

  • Sie war eine Bremer Fischhändlerin mit Leib und Seele
  • Sie gilt noch heute als Bremer Original
  • Sie verkaufte auf dem Wochenmarkt den „feinen Leuten“, Aal, Stör und Lachs
  • und den „weniger Feinen“ Scholle, Butt und Kabeljau
  • Sie hatte Geschäftssinn und pfiffige Ideen
  • Und es ist überliefert, dass sie, wie Verleihnix (Fischhändler bei Asterix und Obelix) auch schon mal zum Fisch griff, wenn ihr was nicht passte

 

Darum hatte ich die Idee, diesen Platz so zu gestalten, dass er mit dem Beruf (der Berufung?) Lucie Flechtmanns in Resonanz geht. Also habe ich mich im Wesentlichen an den Fischen orientiert. Beete, Sitzbänke, Kinderspielgeräte und Brunnen, alles in Form von Scholle, Kabeljau und Co., dazu eine Wegeführung, die ich aus obigem Schneebild ableitete.

Das ist nun schon ein paar Jahre her und aus finanziellen Gründen wurde die Idee nicht realisiert.
Doch mir gefällt sie immer noch.

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Gehen

gehenGehen ist etwas so Alltägliches, dass es meist nebenbei geschieht. Oder registrieren Sie beim Gehen, welche Abrollbewegungen die Füße machen, wie sich der Untergrund verändert, wie der Körper das Gleichgewicht hält und wie es sich überhaupt so anfühlt beim Gehen?

Haben Sie sich vielleicht auch schon manchmal gefragt, wie sie eigentlich an Ihr Ziel gelangt sind? Weil sich die Füße, nach kurzem Austausch mit dem Gehirn, ganz von selbst bewegten? Sie gingen selbständig, während Sie in Gedanken ganz woanders waren, und den Weg gar nicht mitbekamen? Am Ende wunderten Sie sich bloß noch, schon angekommen zu sein?

Das passiert leicht, wenn man in ein Gespräch vertieft ist und alles um sich herum nicht mehr wahr nimmt. Das geschieht auch, wenn das Interesse nachlässt – man weiß wie Reis schmeckt, warum soll man beim Essen noch darauf achten?

Durch Routine wird Alltägliches nicht (mehr) wahrgenommen. So geht es mit dem Sehen, dem Schmecken, dem Gehen, dem Zähnepuzten – derweil wir mit dem Kopf meist ganz woanders sind.

Dazu eine kleine Geschichte:

„Ein Zen-Schüler fragt seinen Meister: „Was unterscheidet den Zen-Meister von einem Zen-Schüler?“

Der Zen-Meister antwortet: „Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich schlafe, dann schlafe ich.“

„Wieso? Das mache ich doch auch.“

Der Zen-Meister antwortet: „Wenn du gehst, denkst du ans Essen und wenn du isst, dann denkst du ans Schlafen. Wenn du schlafen sollst, denkst du an alles Mögliche. Das ist der Unterschied.“       

Das bewusste Gehen kann ein Weg sein, um Prozesse in Gang zu bringen. Es kann helfen, im Augenblick ganz präsent zu sein. Es kann eine spielerische Konzentrationsübung sein. Es kann dazu führen, sich mit der Natur zu verbinden (statt sie zu bezwingen). Bewusst gehen kann einen tief(er)en Kontakt zu sich selbst und zur Erde ermöglichen.

Dann sieht man buchstäblich nicht mehr auf die Erde herab, sondern sieht mit den Fußsohlen. Auf diese Weise ist man ihr und damit ihrer gesamten Weisheit viel näher. Und dann, dann können sich neue Türen öffnen. Dann können Wege beschritten werden, die vorher verborgen waren. Und, es kann eine ganz neue, ganz tiefe Liebe und Zuneigung zur Erde, unserem Heimatplaneten, daraus erwachsen. Nur durch das bewußte Gehen.

Dazu passt ein Gedicht von Cambra Maria Skadé

„Die Augen sitzen in der Fußsohle,
deren Haut Wasser atmet.
Der Geist ist nach unten geglitten
tritt sanft auf grüne Wiesen und trinkt Nektar.
Mit jedem Schritt, jedem Abrollen,
zeichnen sich Geschichten ein, Berührungen ab,
tauschen sich Fuß und Erde aus,
erzählen einander Liebesgeschichten.“

Wie wär’s Sie gehen heute zehn Schritte und achten dabei nur darauf, was Ihre Fusssohlen Ihnen mitteilen möchten?


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Der Feng Shui Garten für die Sinne

Foto: RonPorterEin Garten ist ein geschützter Raum und lädt ein, gärtnerische Ideen räumlich zu verwirklichen. Jemand sagte einmal, jeder Garten zeige die persönliche Vorstellung vom Paradies.

Ein Feng Shui Garten orientiert sich  an „Formalien“, wie zum Beispiel an der Formenschule. Da wird geschaut, dass ein starker Rücken schützt und stabilisiert; dass der Eingangsbereich ausreichend Freiraum gewährt, damit das Qi sich sammeln und idealerweise einspiralisieren kann; da wird nach rechts und links geschaut, um die Dualität von Yin und Yang optisch zu manifestieren.

Ein Feng Shui Garten liebt Ausgewogenheit und das Spiel der Kräfte, strahlt Harmonie und Balance aus. Er wirkt auf alle Lebewesen als Ort der lebendigen Kraft. Ein Feng Shui Garten ist ein schöperisches Areal und damit ein Raum, der alle Lebensgeister anregt und in dem man sich einfach wohlfühlt.

Doch wie jeder Gärtner, wie jede Gärtnerin weiß, ist ein Garten nie statisch und niemals „fertig“. Wie im Improvitationstheater sind alle Darsteller gefordert, spielerisch aufeinander einzugehen. Selten sind die Szenen wiederholbar, denn Ort, Zeit und Mitwirkende befruchten sich und wirken mit am Prozess. Auch ist selten vorhersagbar, wie sich das Theaterstück und eben auch ein (neu angelegter) Garten entwickeln wird. Das gilt natürlich auch für einen Feng Shui Garten.

Wird ein Feng Shui Garten geplant ist zuerst das Konzept wichtig und es werden alle Wünsche aufgelistet. Was soll der Garten enthalten ?

  • Wege, Wasser als Brunnen oder Teich, Rasen, Gemüsebeete, Blumenbeete, Steingarten, Hausbaum, Grillplatz, Feuerstelle, Platz für die Hängematte, die Hollywoodschaukel, Spielecke, Rosenbogen, Rückzugsecke, Sandkasten, Mediatitonsplatz, Feenplatz, Labyrinth, Kräuterspirale, eine bunte Nana, eine Skulptur aus Zweigen, Landart, ein Teehaus, eine romantische Ecke, Pavillion, Draußen-Küche, Buddhastatue …

Danach erst wird sortiert. Was ist wirklich wichtig und was ist machbar? Die Umsetzung in einen Feng Shui Garten besteht dann in der Kunst, das alte Wissen auf den Ort zu übertragen um alles richtig zu platzieren. Das heißt, den besten Platz finden für Wasser, für Gemüse, für Teehaus oder das Labyrinth.

Und zwar im besten Sinne für das Grundstück, das Haus und alle Bewohner. Wer geht womit in Resonanz? Wünscht sich der Bewohner ein Gemüsebeet, die Bewohnerin eine Rückzugsecke? Wünschen sich beide Anregung und gleichzeitig Stabilisierung für die Partnerschaft, ein offenes Haus für Gäste, beruflichen Erfolg und Gesundheit? In jedem Fall sind alle Items die der Garten enthalten soll so zu platzieren, dass die Bewohner in gewünschter Weise profitieren.

Aus der Literatur weiß man nun, dass die Drachenseite den männlichen Bewohner stärkt. Liegt die Drachenseite nun im Westen (nach der Kompassschule im Bereich des Yin) und der Mann wünscht sich ein Gemüsebeet so hilft es wenig, statisch auf der Lehrmeinung zu beharren. Denn im Westen wird das Gemüse vermutlich nicht allerbest gedeihen und den Mann somit nicht stärken. Feng Shui Meister kennen darum Lösungen, die manch einen verwirren mögen weil sie so in keinem Lehrbuch stehen.

Doch ähnlich der Akupunktur, die die Energieleitbahnen des menschlichen Körpers nutzt, um Stagnation zu lösen und das Qi wieder anzuregen, arbeitet das Hexagramm Feng Shui. Die Erde als Körper hat ebensolche Energieleitbahnen wie der menschliche Körper. Werden diese in präziser Weise stimuliert hat das Auswirkungen auf das Qi und damit auf die Bewohner. Darum kennt das Hexagramm Feng Shui für jede Herausforderung die passende Lösung.

In einem Feng Shui Garten heißt es darum, flexibel bleiben und jeglicher Starre vorbeugen. Das gilt auch für gedankliche Starre und überholte Lehrmeinungen. Alle Erkenntnisse im Feng Shui sind aus der Beobachtung der Natur gewonnen, und sie fußen in einer Gesellschaftsformation, die heute – zumindest in unserer westlichen Welt – teilweise überholt ist.

So heißt es im Lehrbuch, dass die  Tigerseite, die klassisch dem weiblichen Prinzip zugeordnet ist, sehr yinnig und zurückhaltend, mit bevorzugt niedrigem Bewuchs zu gestalten sei. Doch heute stehen viele Frauen in beruflicher Verantwortung, sie exponieren sich und sind auf Durchsetzungskraft angewiesen. Darum meine ich, dass das Pflanzprinzip guten Gewissens an manchen Stellen aufgebrochen werden darf und ein höheres Gewächs oder eine markante Solitärpflanze, wie zum Beispiel die Königskerze, ruhig neben Frauenmantel, Margeriten oder Bodendeckern ihren Platz behaupten darf.

Es geht ja um das Gesamtbild, in dem die Tigerseite nicht dominanter bewachsen sein soll als die Drachenseite. Doch das heißt nicht, dass nicht auch der Tiger manchmal aufstehen, sich schütteln und in seiner ganzen Pracht und weiblichen Schönheit präsentieren darf. In meiner Beratungspraxis habe ich außerdem beobachtet, dass Frauen auf diese Weise sanft unterstützt werden, den eigenen Wert zu schätzen.

Um nun auf den Feng Shui Garten für die Sinne zurückzukommen. Da hatte ich vor, Tipps für die Gestaltung aufzulisten, um alle Sinne einzubinden. Doch ich glaube da braucht es einen neuen Beitrag denn dieser hat sich während des Schreibens verselbständigt. Ich komme also drauf zurück …

 

 

 

 

 


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Alle reden von Qi – was ist das überhaupt?

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Qi ist Lebensenergie, ist das lebensspendende Prinzip, ist Kraft, ist die Wirkung von Form und Situation.

Im Feng Shui (wörtlich: Wind und Wasser) bedeutet Qi auch Wasser und meint damit ‚das Blut der Erde‘. Der Wind wird als eine Bewegung des Qi in der Landschaft gesehen und die Emotion als eine Bewegung des Qi im menschlichen Körper.

Traditionelle chinesische Wissenschaften, zu der auch die Raumpsychologie Feng Shui gehört, haben immer Parallelen zwischen dem menschlichen Körper und der ihn umgebenden Natur gesehen.

Im Buch der Kaiserin* heißt es das Qi die „Grundlage aller Erscheinungen auf der Welt (ist). … Qi wird oft einseitig als „Energie“ übersetzt. In Wirklichkeit ist es ein Oberbegriff für Materie und Energie und deren ständige Umwandlung von einem in das andere.

Schmerzen und Funktionsstörungen sind für die Chinesen Störungen des Qi-Flusses: Qi-Stagnation.

In seiner nährenden und saftigen Funktion wird Qi auch Blut genannt. In einer sehr stark materiellen und bewahrenden Form wird es Essenz genannt. In einer bewegten und bewegenden Funktion wird es Qi im engeren Sinne genannt.“ *

Essenz ist also die materielle und bewahrende Form des Qi. Warum ist Essenz wichtig? Weil Essenz davor bewahrt, sich vorzeitig zu verbrauchen (nette Umschreibung für: Mattikgkeit, Müdigkeit, vorzeitigen Alterungsprozess, Lustlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit usw. )

Um die Essenz zu bewahren hat sich folgendes bewährt:

  • Demut ( also nicht hadern, mit dem was ist und was sich (zumindest momentan) nicht ändern läßt)
  • Liebe zu sich selbst und zu allen Mitgeschöpfen (erklärt sich fast von selbst. Beinhaltet auch den Respekt vor allem und allen, die sich nicht gemäß kulturell vorherrschender Ideologie verhalten / verwerten lassen)
  • innere Stille (sehr gut zu erreichen durch Meditation, Kontemplation, Gebet, Auszeiten in der Natur)
  • nahrhafte Lebensmittel (je mehr industrielle Zwischenschritte ein Nahrungsmittel durchlaufen hat desto weniger Ur-Kraft enthält es. Zu bevorzugen sind frische, regional angebaute LEBENSmittel )
  • ausreichend Schlaf (individuell verschieden. Man verpasst übrigens nichts, wenn man schläft … und obendrein lieben Körper, Geist und Seele die Zeit der Stille, in der sich alles wieder richten darf)
  • im Einklang mit der Umgebung leben (den umhüllenden Raum als Teil des universellen Energiefeldes zu erkennen und mit seiner Hilfe Lebenskraft und Essenz der Menschen zu bewahren ist das Hauptanliegen im Feng Shui. Damit sind alle Handlungen umfasst, die „im Gefüge der Natur eine für den Menschen günstige Beeinflussung“ ** bewirken)

Weil das Wohlbefinden auch abhängig ist von der Lebensenergie, und weil ein Mensch nur so lange (gut) lebt wie ausreichend Kraft vorhanden ist – deshalb reden alle, die sich mit den traditionellen chinesischen Wissenschaften befassen, so oft von Qi.

 

 * Christine Li und Ulja Krautwald: Der Weg der Kaiserin, Fischer TB 2011
** Manfred Kubny, Feng Shui: Die Struktur der Welt, Drachen Verlag 2008

 

 


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Feng Shui und die Kunst, ohne Ballast zu leben

Ohne Ablenkung zur Ruhe kommen

Ohne Ablenkung zur Ruhe kommen

„Befreie dich vom Gerümpel und schaffe dadurch Platz für die wahren Schätze. “ Peter Walsh

Besitz kann sich in Ballast verwandeln und Entrümpeln kann harte Arbeit sein. Viele Jahre bringen wir damit zu, Dinge zu sammeln und zu horten.

Immer neue Besitztümer finden Platz in unserem Zuhause oder im Büro, doch trennen wir uns selten von dem, was dadurch überflüssig geworden ist.

In unserer Gesellschaft grassiert eine Sammelleidenschaft, die mit der Zeit in einer wahren Belastung ausarten kann. Ob einfach zuviel Besitz oder echtes Gerümpel: Beides richtet sich mit der Zeit energetisch gegen seine Besitzer, macht unfroh und schwer.

In ihrem Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ unterscheidet Karen Kingston  vier Arten von Gerümpel

  • Dinge die man nicht gebraucht oder nicht liebt
  • Dinge, die unordentlich und schlecht organisiert sind
  • zu viele Dinge auf zu engem Raum
  • alles, was nicht zu Ende gebracht wurde

Doch ist erst einmal die Entscheidung gefallen, sich vom Überflüssigen zu trennen (nennen Sie es ruhig Gerümpel, das erleichtert), beginnt die wirkliche Arbeit. Und zwar mit der Entscheidung, wovon sich trennen und was behalten. Wie oft hielt man so manches Stück auf dem Weg zum Sperrmüll schon in Händen, um es dann doch zurück zu tragen. Innere Monologe begleiten diesen Prozess: „Vielleicht brauche ich es irgendwann noch mal … “ oder: „Es könnte wieder modern werden, darum behalt ich es lieber … „.

Doch die Anstrengung, konsequent zu entrümpeln und mit weniger zu leben lohnt sich, denn (zuviel) Besitzt wirkt irgendwann belastend. Weniger zu besitzen bedeutet automatisch größere Freiheit.

Doch wie und wo beginnen? Falls Sie sich überfordert fühlen oder frustriert sind, weil es nicht schnell genug voran geht haben sich folgende Tipps bewährt:

1. Arbeiten Sie in Wellen: Anstatt sich jeden Raum einzeln vorzunehmen kann es helfen, in „Wellen“ vorzugehen. Legen Sie beschwingte Lieblingsmusik auf, nehmen einen Karton und tanzen Sie durch die Räume. Packen Sie ein, was auf den ersten Blick stört oder schon lange überfallig aufs Entsorgen wartet. In diesem ersten Durchgang sollte es leicht gehen, denn in den meisten Räumen gibt es „zuviel“. Wenn Sie damit durch sind starten Sie die nächste Runde. Dann könnte es mit der Entscheidung schon schwieriger werden, doch Sie sind ja nun geübt und haben vielleicht  Erleichterung oder sogar Stolz gespürt. Wunderbar. Machen Sie weiter so.

2. Nur eine Stunde täglich: Anstatt sich den ganzen Tag mit Entrümpeln abzumühen begrenzen Sie die Zeit. Nehmen Sie sich stattdessen nur eine Stunde Zeit, vielleicht bevor Sie abends Joggen oder zum Essen ausgehen oder bevor Sie morgens mit der Arbeit beginnen. Das hat den Vorteil, dass Sie innerlichen Ansporn fühlen in der einen Stunde möglichst viel zu schaffen, andererseits überfordern Sie sich nicht. Motivierend kann es auch sein, die Müllabfuhrtage zu nutzen, um kleinere Dinge sofort loszulassen.

3. Statt einfach nur wegzuwerfen, spenden Sie: In fast allen Städten gibt es mittlerweile Organisationen wie Oxfam, die bedürftige Menschen mit dem Verkaufserlös gespendeter Sachen unterstützen. Auch gemeinnützige Verbände helfen gern weiter und vermitteln Kontakt zu Kleider- oder Möbelbörsen. Oder antworten Sie auf Inserate, die Flohmarktartikel suchen. So machen Sie anderen Menschen eine Freude und sich selbst obendrein.

4. Aus den Augen aus dem Sinn: Fällt es Ihnen schwer, sich von bestimmten Dingen endgültig zu lösen verpacken Sie sie in Kartons. Diesen beschriften Sie mit einem „Verfallsdatum“ und nach sechs Monaten schauen Sie noch einmal nach: Sicher wird es Ihnen nun leicht fallen sich endgültig zu trennen. Denn eine weise Regel besagt: Was man 6 Monate nicht vermisst hat, das wird auch danach nicht fehlen.

5. Nutzen Sie das Feng Shui Bagua wie eine Landkarte: Verzeichnen Sie, wo sich Ihre echten Schätze befinden und wo sich mit Vorliebe Gerümpel anhäuft. Dann finden Sie sicher Hinweise, warum es mit Ihrer Karriere nicht vorwärts geht, wieso in Ihrer Partnerschaft die Sinnlichkeit nachlässt, weshalb eine lang ersehnte Reise immer wieder verschoben werden muss oder warum Müdigkeit und innere Spannung ein Dauerthema bei Ihnen sind.

6. Denken Sie daran, auch Verpflichtungen zu entrümpeln: Schauen Sie in Ihren Kalender und machen Sie sich klar, dass der vor Ihnen liegende Tag, die Woche, der Monat, das Jahr – das alles Ihre Lebenszeit ist. Wie wollen Sie sie verbringen? Was schieben Sie schon ewig auf Später? Welche Verpflichtungen sind Sie eingegangen um anderen einen Gefallen zu tun, haben selbst aber keine Freude dabei? Wir alle wissen, das Verschieben auf Später kann jeden Tag enden. Wir wiegen uns in Sicherheit, doch wer weiß wirklich, wieviel Zeit bleibt?

7. Belohnen Sie sich für alles, was sie geschafft haben: In der Regel sind wir viel zu streng mit uns und vergleichen uns öfter mit anderen, als gut tut. Dabei geht jeder Mensch einen eigenen Weg und zwar im eigenen Tempo. Darum: Finden Sie Ihr eigenes Tempo beim Entrümpeln und bedanken Sie sich bei den Dingen die Sie entsorgen für die gemeinsame Zeit. Das kann das Loslassen erleichtern und eventuelle Schuldgefühle mindern. Und denken Sie daran: Ihr Wert bemisst sich nicht im Besitz, sondern daran, wie Sie Ihre Einzigartigkeit entwickeln und zum Strahlen bringen.

Eine schöne Anregung aus dem Aloha Kalender möchte ich noch mit Ihnen teilen: Dort ist eine Liste abgedruckt in der es heißt : „100 Dinge, die ich erleben, erfahren, lernen, sehen, tun und haben möchte.“
Haben Sie bemerkt, dass „haben“ ganz als letztes in der Aufzählung steht? Erinnerungen, Erfahrungen, schöne Momente begleiten uns überall hin und daraus, wie wir Erfahrungen verarbeiten prägt sich letztlich der Charakter. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich heute einen lang gehegten Wunsch erfüllen, der Ihre Augen und Ihr Herz zum Strahlen bringt!